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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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und ganzen zur Zufriedenheit der Beteiligten gelöst. Auch die
Universitäten haben sich inzwischen ausnahmslos den Frauen
geöffnet. Z. T. freilich noch mit einschränkenden Bestimmungen.
Dem Beispiele Badens, das seit 1901 vorschriftsmäßig vor-
gebildete Frauen auch regelrecht immatrikuliert, sind Bayern
und Württemberg gefolgt. Medizinische Studentinnen
haben bereits in größerer Zahl ihre Abschlußprüfung gemacht.
Sachsen gewährte schon 1898 den in Leipzig entlassenen
Abiturientinnen nach absolviertem Studium Zulassung zum
philosophischen Staatsexamen, was jetzt auch auf Angehörige
anderer Bundesstaaten ausgedehnt ist. Auch Preußen hat
sich endlich - freilich nur in einem Einzelfalle - entschlossen,
die Frauen, die als Medizinerinnen zum Staatsexamen bereits
zugelassen waren, auch die philosophische Abschlußprüfung zu
gestatten. Der Forderung, richtig vorgebildete Frauen, wie
das in den süddeutschen Staaten geschieht, auch richtig zu imma-
trikulieren, ist in Preußen bisher nicht Folge gegeben worden.
Daß es geschieht, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Mit be-
sonderer Wärme nahm sich dieses doch einfach als Forderung
der Gerechtigkeit erscheinenden Frauen-Wunsches Prof. D. A.
Harnack
auf dem internationalen Frauentage (Juni 1904
in Berlin) an.

Jch lasse nun den mir von einem Vereinsmitgliede freund-
lich zur Verfügung gestellten Bericht über Frauenbildung-
Frauenstudium
und den Fortschritt der Frauenbildungs-
bestrebungen in Baden folgen, um daran anschließend die
Frage der gemeinsamen Erziehung der Geschlech-
ter
kurz zu berühren:

"Das Streben, den Frauen eine der des Mannes gleich-
wertige höhere Bildung und Zutritt zu den wissenschaftlichen
Berufen zu schaffen, entstand beinah gleichzeitig in verschie-

6*

und ganzen zur Zufriedenheit der Beteiligten gelöst. Auch die
Universitäten haben sich inzwischen ausnahmslos den Frauen
geöffnet. Z. T. freilich noch mit einschränkenden Bestimmungen.
Dem Beispiele Badens, das seit 1901 vorschriftsmäßig vor-
gebildete Frauen auch regelrecht immatrikuliert, sind Bayern
und Württemberg gefolgt. Medizinische Studentinnen
haben bereits in größerer Zahl ihre Abschlußprüfung gemacht.
Sachsen gewährte schon 1898 den in Leipzig entlassenen
Abiturientinnen nach absolviertem Studium Zulassung zum
philosophischen Staatsexamen, was jetzt auch auf Angehörige
anderer Bundesstaaten ausgedehnt ist. Auch Preußen hat
sich endlich – freilich nur in einem Einzelfalle – entschlossen,
die Frauen, die als Medizinerinnen zum Staatsexamen bereits
zugelassen waren, auch die philosophische Abschlußprüfung zu
gestatten. Der Forderung, richtig vorgebildete Frauen, wie
das in den süddeutschen Staaten geschieht, auch richtig zu imma-
trikulieren, ist in Preußen bisher nicht Folge gegeben worden.
Daß es geschieht, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Mit be-
sonderer Wärme nahm sich dieses doch einfach als Forderung
der Gerechtigkeit erscheinenden Frauen-Wunsches Prof. D. A.
Harnack
auf dem internationalen Frauentage (Juni 1904
in Berlin) an.

Jch lasse nun den mir von einem Vereinsmitgliede freund-
lich zur Verfügung gestellten Bericht über Frauenbildung-
Frauenstudium
und den Fortschritt der Frauenbildungs-
bestrebungen in Baden folgen, um daran anschließend die
Frage der gemeinsamen Erziehung der Geschlech-
ter
kurz zu berühren:

„Das Streben, den Frauen eine der des Mannes gleich-
wertige höhere Bildung und Zutritt zu den wissenschaftlichen
Berufen zu schaffen, entstand beinah gleichzeitig in verschie-

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[83/0093] und ganzen zur Zufriedenheit der Beteiligten gelöst. Auch die Universitäten haben sich inzwischen ausnahmslos den Frauen geöffnet. Z. T. freilich noch mit einschränkenden Bestimmungen. Dem Beispiele Badens, das seit 1901 vorschriftsmäßig vor- gebildete Frauen auch regelrecht immatrikuliert, sind Bayern und Württemberg gefolgt. Medizinische Studentinnen haben bereits in größerer Zahl ihre Abschlußprüfung gemacht. Sachsen gewährte schon 1898 den in Leipzig entlassenen Abiturientinnen nach absolviertem Studium Zulassung zum philosophischen Staatsexamen, was jetzt auch auf Angehörige anderer Bundesstaaten ausgedehnt ist. Auch Preußen hat sich endlich – freilich nur in einem Einzelfalle – entschlossen, die Frauen, die als Medizinerinnen zum Staatsexamen bereits zugelassen waren, auch die philosophische Abschlußprüfung zu gestatten. Der Forderung, richtig vorgebildete Frauen, wie das in den süddeutschen Staaten geschieht, auch richtig zu imma- trikulieren, ist in Preußen bisher nicht Folge gegeben worden. Daß es geschieht, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Mit be- sonderer Wärme nahm sich dieses doch einfach als Forderung der Gerechtigkeit erscheinenden Frauen-Wunsches Prof. D. A. Harnack auf dem internationalen Frauentage (Juni 1904 in Berlin) an. Jch lasse nun den mir von einem Vereinsmitgliede freund- lich zur Verfügung gestellten Bericht über Frauenbildung- Frauenstudium und den Fortschritt der Frauenbildungs- bestrebungen in Baden folgen, um daran anschließend die Frage der gemeinsamen Erziehung der Geschlech- ter kurz zu berühren: „Das Streben, den Frauen eine der des Mannes gleich- wertige höhere Bildung und Zutritt zu den wissenschaftlichen Berufen zu schaffen, entstand beinah gleichzeitig in verschie- 6*

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-13T13:59:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-08-20T13:59:15Z)
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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/93>, abgerufen am 24.11.2024.