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Kürnberger, Ferdinand: Der Drache. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [263]–310. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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buchstäblich. Denn bedurfte der schmucke, herzvolle Junge vielleicht in der Liebe selbst keines großen Feldherrntalents, so galt es ihm desto mehr Thatkraft gegen Nebenbuhler. Hier schien sein Auge voll Wachsamkeit, sein Arm voll Schlagfertigkeit. Doch ein Bruchstück aus seinem zweiten Briefe giebt vielleicht einen kleinen Prospect davon. Er schrieb: "u. weil an dem Meister sogar der Wurm frißt und kauft einen Aker um den andern u. Füx und Valbe u. Akziehn auff Freiberger Silbergruben gehd er imer rum trübtumpelich und vermimbelt und gibt ender einen Daler aus alß ein wort. Da sint uns die geistliche Herrn auf dem Naggen u. sagen sie wollen sein bestes aber das Lenchen wohlen sie u. daß Gelt dazu. Sie beißen sich selber wo sie gehen und stehen und schelden Sich einander Viehdisten und -- das andre weis Ich nicht, wie Ratzen gelingt es ist aber lenger. Der Dokder Kniggeman ist eine Hopfenstange auf zwey Storchbeine gesteld hat eine große Brile u. eine Nase wie ein Pferdsaddl u. ged so steiff und windschif als wer sein Leib um einen einzichen Faden geschoßen wie zukergand u. zöch ihn einer an dem Faden. Er sacht dem Lenchen er wohle Sie heiraten wenn er erst Hofpredicher in Bärlin wäre den Stadtbastor in Jüterbögk mag Er nicht seyn er wer eß sonst lange. Dokter Stilling ist auch aus Bärlin und had eine Frau und sex liebefromme Lämmelein sacht er, der wil sie nicht heiratten aber Sie mus mid in die Mißjon. Das ist in Lauenstein ein Pfeiffe Dobak von hir sachen die Raucher. Da gee ich auch mit den ich kan sie nicht alleine lassen unter denen Wolfen im Schaffbelz u. kommt auch der schlizörige Aufbaßer der Flurschitz dazu. Sein Jahr ged alleweil zu ende u. der Eislein den sie kennen had im geschworen er sollt nicht wieder geweld werden in der Gemeinde. Ich wahr gottsträflich froh das eß alle ist mit dem Lump kondrähr aber sacht er mir jetzd

buchstäblich. Denn bedurfte der schmucke, herzvolle Junge vielleicht in der Liebe selbst keines großen Feldherrntalents, so galt es ihm desto mehr Thatkraft gegen Nebenbuhler. Hier schien sein Auge voll Wachsamkeit, sein Arm voll Schlagfertigkeit. Doch ein Bruchstück aus seinem zweiten Briefe giebt vielleicht einen kleinen Prospect davon. Er schrieb: „u. weil an dem Meister sogar der Wurm frißt und kauft einen Aker um den andern u. Füx und Valbe u. Akziehn auff Freiberger Silbergruben gehd er imer rum trübtumpelich und vermimbelt und gibt ender einen Daler aus alß ein wort. Da sint uns die geistliche Herrn auf dem Naggen u. sagen sie wollen sein bestes aber das Lenchen wohlen sie u. daß Gelt dazu. Sie beißen sich selber wo sie gehen und stehen und schelden Sich einander Viehdisten und — das andre weis Ich nicht, wie Ratzen gelingt es ist aber lenger. Der Dokder Kniggeman ist eine Hopfenstange auf zwey Storchbeine gesteld hat eine große Brile u. eine Nase wie ein Pferdsaddl u. ged so steiff und windschif als wer sein Leib um einen einzichen Faden geschoßen wie zukergand u. zöch ihn einer an dem Faden. Er sacht dem Lenchen er wohle Sie heiraten wenn er erst Hofpredicher in Bärlin wäre den Stadtbastor in Jüterbögk mag Er nicht seyn er wer eß sonst lange. Dokter Stilling ist auch aus Bärlin und had eine Frau und sex liebefromme Lämmelein sacht er, der wil sie nicht heiratten aber Sie mus mid in die Mißjon. Das ist in Lauenstein ein Pfeiffe Dobak von hir sachen die Raucher. Da gee ich auch mit den ich kan sie nicht alleine lassen unter denen Wolfen im Schaffbelz u. kommt auch der schlizörige Aufbaßer der Flurschitz dazu. Sein Jahr ged alleweil zu ende u. der Eislein den sie kennen had im geschworen er sollt nicht wieder geweld werden in der Gemeinde. Ich wahr gottsträflich froh das eß alle ist mit dem Lump kondrähr aber sacht er mir jetzd

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[0025] buchstäblich. Denn bedurfte der schmucke, herzvolle Junge vielleicht in der Liebe selbst keines großen Feldherrntalents, so galt es ihm desto mehr Thatkraft gegen Nebenbuhler. Hier schien sein Auge voll Wachsamkeit, sein Arm voll Schlagfertigkeit. Doch ein Bruchstück aus seinem zweiten Briefe giebt vielleicht einen kleinen Prospect davon. Er schrieb: „u. weil an dem Meister sogar der Wurm frißt und kauft einen Aker um den andern u. Füx und Valbe u. Akziehn auff Freiberger Silbergruben gehd er imer rum trübtumpelich und vermimbelt und gibt ender einen Daler aus alß ein wort. Da sint uns die geistliche Herrn auf dem Naggen u. sagen sie wollen sein bestes aber das Lenchen wohlen sie u. daß Gelt dazu. Sie beißen sich selber wo sie gehen und stehen und schelden Sich einander Viehdisten und — das andre weis Ich nicht, wie Ratzen gelingt es ist aber lenger. Der Dokder Kniggeman ist eine Hopfenstange auf zwey Storchbeine gesteld hat eine große Brile u. eine Nase wie ein Pferdsaddl u. ged so steiff und windschif als wer sein Leib um einen einzichen Faden geschoßen wie zukergand u. zöch ihn einer an dem Faden. Er sacht dem Lenchen er wohle Sie heiraten wenn er erst Hofpredicher in Bärlin wäre den Stadtbastor in Jüterbögk mag Er nicht seyn er wer eß sonst lange. Dokter Stilling ist auch aus Bärlin und had eine Frau und sex liebefromme Lämmelein sacht er, der wil sie nicht heiratten aber Sie mus mid in die Mißjon. Das ist in Lauenstein ein Pfeiffe Dobak von hir sachen die Raucher. Da gee ich auch mit den ich kan sie nicht alleine lassen unter denen Wolfen im Schaffbelz u. kommt auch der schlizörige Aufbaßer der Flurschitz dazu. Sein Jahr ged alleweil zu ende u. der Eislein den sie kennen had im geschworen er sollt nicht wieder geweld werden in der Gemeinde. Ich wahr gottsträflich froh das eß alle ist mit dem Lump kondrähr aber sacht er mir jetzd

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:57:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:57:16Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Kürnberger, Ferdinand: Der Drache. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [263]–310. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuernberger_drache_1910/25>, abgerufen am 21.11.2024.