Laband, Paul: Das Staatsrecht des Deutschen Reiches. Bd. 3, Abt. 2. Freiburg (Breisgau) u. a., 1882.§. 113. Die Einheit der Zoll- und Steuer-Gesetzgebung etc. In Elsaß-Lothringen ist das Gesetz eingeführt worden durch 2. Das Gesetz des Norddeutschen Bundes, betreffend 3. Das Reichsgesetz, betreffend den Zolltarif des deut- 4. Hinsichtlich der Zoll- und Steuervergehen kommen neben 1) Bundesgesetzbl. 1869 S. 370. Auch dieses Gesetz ist im Zollverein zu Stande gekommen. 2) R.G.Bl. 1879 S. 207. Abgeändert durch Reichsges. v. 6. Juni 1880 (R.G.Bl. S. 120) hinsichtlich des Flachszolles; ferner durch die Reichsgesetze vom 19. und 21. Juni 1881 (R.G.Bl. S. 119. 121). 3) Nach dem Wortlaut des Gesetzes verliert die Verordnung durch die Versagung der Genehmigung nicht ipso jure ihre Geltung, sondern sie ist "außer Kraft zu setzen", wozu eine Kaiserl. Verordnung erforderlich ist. Dies ist eine Abweichung von dem sonst in der Reichsgesetzgebung verfolgten Prinzip. Vgl. Bd. I. S. 514. Bd. II. S. 76 fg. u. S. 149. 4) Vgl. insbesondere das Zollgesetz v. 1869 §§. 134--165 und Einf.Ges.
zum Strafgesetzb. §. 2. §. 113. Die Einheit der Zoll- und Steuer-Geſetzgebung ꝛc. In Elſaß-Lothringen iſt das Geſetz eingeführt worden durch 2. Das Geſetz des Norddeutſchen Bundes, betreffend 3. Das Reichsgeſetz, betreffend den Zolltarif des deut- 4. Hinſichtlich der Zoll- und Steuervergehen kommen neben 1) Bundesgeſetzbl. 1869 S. 370. Auch dieſes Geſetz iſt im Zollverein zu Stande gekommen. 2) R.G.Bl. 1879 S. 207. Abgeändert durch Reichsgeſ. v. 6. Juni 1880 (R.G.Bl. S. 120) hinſichtlich des Flachszolles; ferner durch die Reichsgeſetze vom 19. und 21. Juni 1881 (R.G.Bl. S. 119. 121). 3) Nach dem Wortlaut des Geſetzes verliert die Verordnung durch die Verſagung der Genehmigung nicht ipso jure ihre Geltung, ſondern ſie iſt „außer Kraft zu ſetzen“, wozu eine Kaiſerl. Verordnung erforderlich iſt. Dies iſt eine Abweichung von dem ſonſt in der Reichsgeſetzgebung verfolgten Prinzip. Vgl. Bd. I. S. 514. Bd. II. S. 76 fg. u. S. 149. 4) Vgl. insbeſondere das Zollgeſetz v. 1869 §§. 134—165 und Einf.Geſ.
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§. 113. Die Einheit der Zoll- und Steuer-Geſetzgebung ꝛc.
In Elſaß-Lothringen iſt das Geſetz eingeführt worden durch
das Geſ. v. 17. Juli 1871. Geſ.Bl. S. 37; hier hat es gemäß
den Ausführungen Bd. II S. 135 ff. den Charakter des wirklichen
Reichsgeſetzes.
2. Das Geſetz des Norddeutſchen Bundes, betreffend
die Sicherung der Zollvereinsgrenze in den vom Zollgebiete aus-
geſchloſſenen Hamburgiſchen Gebietstheilen, vom 1. Juli 1869 1).
Das Geſetz iſt in den vom Zollgebiete ausgeſchloſſenen Bremiſchen
Gebietstheilen eingeführt worden durch das Reichsgeſetz v. 28. Juni
1879. (R.G.Bl. S. 159.)
3. Das Reichsgeſetz, betreffend den Zolltarif des deut-
ſchen Zollgebietes vom 15. Juli 1879 2). Gemäß § 6 dieſes Geſetzes
können „Waaren, welche aus Staaten kommen, welche deutſche
Schiffe oder Waaren deutſcher Herkunft ungünſtiger behandeln, als
diejenigen anderer Staaten, ſoweit nicht Vertragsbeſtimmungen
entgegenſtehen, mit einem Zuſchlage bis zu 50 Prozent des
Betrages der tarifmäßigen Eingangsabgabe belegt werden“. (Sogen.
Retorſionszoll.) Die Erhebung eines ſolchen Zuſchlages wird nach
erfolgter Zuſtimmung des Bundesraths durch kaiſerliche Ver-
ordnung angeordnet; die Verordnung iſt aber dem Reichstag
ſofort, oder wenn derſelbe nicht verſammelt iſt, bei ſeinem nächſten
Zuſammentritte mitzutheilen und ſie iſt außer Kraft zu ſetzen,
wenn der Reichstag die Zuſtimmung nicht ertheilt 3).
4. Hinſichtlich der Zoll- und Steuervergehen kommen neben
den beſondern Vorſchriften der Zoll- und Steuergeſetze 4) die all-
gemeinen Regeln des Strafgeſetzbuchs und hinſichtlich des
1) Bundesgeſetzbl. 1869 S. 370. Auch dieſes Geſetz iſt im Zollverein zu
Stande gekommen.
2) R.G.Bl. 1879 S. 207. Abgeändert durch Reichsgeſ. v. 6. Juni 1880
(R.G.Bl. S. 120) hinſichtlich des Flachszolles; ferner durch die Reichsgeſetze
vom 19. und 21. Juni 1881 (R.G.Bl. S. 119. 121).
3) Nach dem Wortlaut des Geſetzes verliert die Verordnung durch die
Verſagung der Genehmigung nicht ipso jure ihre Geltung, ſondern ſie iſt
„außer Kraft zu ſetzen“, wozu eine Kaiſerl. Verordnung erforderlich iſt. Dies
iſt eine Abweichung von dem ſonſt in der Reichsgeſetzgebung verfolgten Prinzip.
Vgl. Bd. I. S. 514. Bd. II. S. 76 fg. u. S. 149.
4) Vgl. insbeſondere das Zollgeſetz v. 1869 §§. 134—165 und Einf.Geſ.
zum Strafgeſetzb. §. 2.
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