Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.Versehen, Rumold statt Volkers unter den Streitenden mit aufgefuhrt. 60) Nach dieser Untersuchung würden folgende Zeilen wegfallen: 605 -- 620. 661 -- 664. 689 -- 708. 721 -- 728. 733 -- 736. 773 -- 776. 785 -- 820. 837 -- 840. 849 -- 852. 857 -- 872. 889 -- 892. 925 -- 956. 969 -- 976. Zwischen Z. 901 und 908 ist vermuthlich auch der ursprüngliche Text erweitert und verändert. 61) Die Zeile 1192, Zwei minnegerndu herzen heten anders missetan, schien dem Sanct-Galler Kritiker wohl allzu ritterlich; darum setzte er: Si het' im holden willen kunt vil schiere getan. 62) Gere und Ortwin finden sich in zwei Strophen, die die Hohenemser Handschrift noch nicht kennt, Z. 2341 -- 2348; eben so erscheinen zwei andere, in welchen Sin- dolt, Hunold, Rumold und Ortwin, alle auf einmahl, er- wähnt werden, Z. 2265 -- 2272, erst in der Sanct-Galler Recension; die Stelle von Ortwin, Z. 2169 -- 2172, ge- hört wohl dem Ordner. 63) Z. B. Z. 1405 -- 1408 und 2349 -- 2352, die sich durch Mittelreime verrathen. Die Stelle Z. 1465 dagegen kommt nicht in Betracht, weil der Reim erst in der Sanct- Galler Handschrift hinzugekommen ist. 64) Bloß die Zeilen 1377 -- 1380 scheinen durch ein Versehen in der Hohenemser Handschrift (oder gar nur in dem Müllerischen Abdruck?) zu fehlen. Verſehen, Rumold ſtatt Volkers unter den Streitenden mit aufgefuhrt. 60) Nach dieſer Unterſuchung würden folgende Zeilen wegfallen: 605 — 620. 661 — 664. 689 — 708. 721 — 728. 733 — 736. 773 — 776. 785 — 820. 837 — 840. 849 — 852. 857 — 872. 889 — 892. 925 — 956. 969 — 976. Zwiſchen Z. 901 und 908 iſt vermuthlich auch der urſprüngliche Text erweitert und verändert. 61) Die Zeile 1192, Zwei minnegerndu̓ herzen heten anders miſſetan, ſchien dem Sanct-Galler Kritiker wohl allzu ritterlich; darum ſetzte er: Si het’ im holden willen kunt vil ſchiere getan. 62) Gere und Ortwin finden ſich in zwei Strophen, die die Hohenemſer Handſchrift noch nicht kennt, Z. 2341 — 2348; eben ſo erſcheinen zwei andere, in welchen Sin- dolt, Hunold, Rumold und Ortwin, alle auf einmahl, er- wähnt werden, Z. 2265 — 2272, erſt in der Sanct-Galler Recenſion; die Stelle von Ortwin, Z. 2169 — 2172, ge- hört wohl dem Ordner. 63) Z. B. Z. 1405 — 1408 und 2349 — 2352, die ſich durch Mittelreime verrathen. Die Stelle Z. 1465 dagegen kommt nicht in Betracht, weil der Reim erſt in der Sanct- Galler Handſchrift hinzugekommen iſt. 64) Bloß die Zeilen 1377 — 1380 ſcheinen durch ein Verſehen in der Hohenemſer Handſchrift (oder gar nur in dem Mülleriſchen Abdruck?) zu fehlen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <note xml:id="en59-text" prev="#en59" place="end" n="59)"><pb facs="#f0114" n="106"/> Verſehen, Rumold ſtatt Volkers unter den Streitenden mit<lb/> aufgefuhrt.</note><lb/> <note xml:id="en60-text" prev="#en60" place="end" n="60)">Nach dieſer Unterſuchung würden folgende Zeilen<lb/> wegfallen: 605 — 620. 661 — 664. 689 — 708. 721 —<lb/> 728. 733 — 736. 773 — 776. 785 — 820. 837 — 840.<lb/> 849 — 852. 857 — 872. 889 — 892. 925 — 956. 969 —<lb/> 976. Zwiſchen Z. 901 und 908 iſt vermuthlich auch der<lb/> urſprüngliche Text erweitert und verändert.</note><lb/> <note xml:id="en61-text" prev="#en61" place="end" n="61)">Die Zeile 1192,<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Zwei minnegerndu̓ herzen heten anders miſſetan,</quote><lb/> ſchien dem Sanct-Galler Kritiker wohl allzu ritterlich;<lb/> darum ſetzte er:<lb/><quote rendition="#et" xml:lang="gmh">Si het’ im holden willen kunt vil ſchiere getan.</quote></note><lb/> <note xml:id="en62-text" prev="#en62" place="end" n="62)">Gere und Ortwin finden ſich in zwei Strophen,<lb/> die die Hohenemſer Handſchrift noch nicht kennt, Z. 2341<lb/> — 2348; eben ſo erſcheinen zwei andere, in welchen Sin-<lb/> dolt, Hunold, Rumold und Ortwin, alle auf einmahl, er-<lb/> wähnt werden, Z. 2265 — 2272, erſt in der Sanct-Galler<lb/> Recenſion; die Stelle von Ortwin, Z. 2169 — 2172, ge-<lb/> hört wohl dem Ordner.</note><lb/> <note xml:id="en63-text" prev="#en63" place="end" n="63)">Z. B. Z. 1405 — 1408 und 2349 — 2352, die ſich<lb/> durch Mittelreime verrathen. Die Stelle Z. 1465 dagegen<lb/> kommt nicht in Betracht, weil der Reim erſt in der Sanct-<lb/> Galler Handſchrift hinzugekommen iſt.</note><lb/> <note xml:id="en64-text" prev="#en64" place="end" n="64)">Bloß die Zeilen 1377 — 1380 ſcheinen durch ein<lb/> Verſehen in der Hohenemſer Handſchrift (oder gar nur in<lb/> dem Mülleriſchen Abdruck?) zu fehlen.</note><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [106/0114]
⁵⁹⁾ Verſehen, Rumold ſtatt Volkers unter den Streitenden mit
aufgefuhrt.
⁶⁰⁾ Nach dieſer Unterſuchung würden folgende Zeilen
wegfallen: 605 — 620. 661 — 664. 689 — 708. 721 —
728. 733 — 736. 773 — 776. 785 — 820. 837 — 840.
849 — 852. 857 — 872. 889 — 892. 925 — 956. 969 —
976. Zwiſchen Z. 901 und 908 iſt vermuthlich auch der
urſprüngliche Text erweitert und verändert.
⁶¹⁾ Die Zeile 1192,
Zwei minnegerndu̓ herzen heten anders miſſetan,
ſchien dem Sanct-Galler Kritiker wohl allzu ritterlich;
darum ſetzte er:
Si het’ im holden willen kunt vil ſchiere getan.
⁶²⁾ Gere und Ortwin finden ſich in zwei Strophen,
die die Hohenemſer Handſchrift noch nicht kennt, Z. 2341
— 2348; eben ſo erſcheinen zwei andere, in welchen Sin-
dolt, Hunold, Rumold und Ortwin, alle auf einmahl, er-
wähnt werden, Z. 2265 — 2272, erſt in der Sanct-Galler
Recenſion; die Stelle von Ortwin, Z. 2169 — 2172, ge-
hört wohl dem Ordner.
⁶³⁾ Z. B. Z. 1405 — 1408 und 2349 — 2352, die ſich
durch Mittelreime verrathen. Die Stelle Z. 1465 dagegen
kommt nicht in Betracht, weil der Reim erſt in der Sanct-
Galler Handſchrift hinzugekommen iſt.
⁶⁴⁾ Bloß die Zeilen 1377 — 1380 ſcheinen durch ein
Verſehen in der Hohenemſer Handſchrift (oder gar nur in
dem Mülleriſchen Abdruck?) zu fehlen.
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