Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.Das Seyn und das Nicht seyn. 14o. Hingegen bey identischen Sätzen muß man sowohl das Subject A als das Prädicat B vor- nehmen, um in jedem A das eigene Merkmal des B, und in jedem B das eigene Merkmal des A zu finden, wenn anders der Satz identisch seyn soll. §. 236. Diese Sätze betreffen noch alle die Form von ein- 1o. Können in der That etliche A, B seyn, und findet sich dieses, so ist die Bedingung möglich, und erst angeführter Ausdruck unterscheidet die Fälle,
Das Seyn und das Nicht ſeyn. 14º. Hingegen bey identiſchen Saͤtzen muß man ſowohl das Subject A als das Praͤdicat B vor- nehmen, um in jedem A das eigene Merkmal des B, und in jedem B das eigene Merkmal des A zu finden, wenn anders der Satz identiſch ſeyn ſoll. §. 236. Dieſe Saͤtze betreffen noch alle die Form von ein- 1º. Koͤnnen in der That etliche A, B ſeyn, und findet ſich dieſes, ſo iſt die Bedingung moͤglich, und erſt angefuͤhrter Ausdruck unterſcheidet die Faͤlle,
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Das Seyn und das Nicht ſeyn.
14º. Hingegen bey identiſchen Saͤtzen muß man
ſowohl das Subject A als das Praͤdicat B vor-
nehmen, um in jedem A das eigene Merkmal
des B, und in jedem B das eigene Merkmal
des A zu finden, wenn anders der Satz identiſch
ſeyn ſoll.
§. 236.
Dieſe Saͤtze betreffen noch alle die Form von ein-
fachen Saͤtzen, ſo fern darinn zween Begriffe A, B
verglichen werden, ob einer von dem andern particu-
lar oder allgemein bejaht oder verneint werden muͤſſe?
Die bedingten Saͤtze (§. 232. Nº. 6.) fließen aus
verſchiedenen Quellen, und entſtehen mehrentheils aus
der ſymboliſchen Form unſerer Erkenntniß. Denn
die Sprachen ſind ſo eingerichtet, daß wir auf eben
die Art, wie wir Woͤrter zuſammenfuͤgen, deren Ver-
bindung etwas Moͤgliches oder Wahres vorſtellet,
ebenfalls andere zuſammenfuͤgen koͤnnen, deren Ver-
bindung etwas Unmoͤgliches oder Falſches vorſtellet.
Und uͤberhaupt ſind Unmoͤglichkeiten und Jrrthuͤmer
ſchlechthin ſymboliſch, weil ſie weder moͤglich noch
gedenkbar ſind. Dieſe Einrichtung der Sprache aber
macht, daß die Moͤglichkeit, Woͤrter zuſammen zu
ſetzen, weiter geht, als die Moͤglichkeit, Begriffe zu-
ſammen zu ſetzen, und daß folglich, ſo oft wir erſteres
willkuͤhrlich thun, die Frage vorkoͤmmt, ob letzteres
auch dabey ſtatt habe? Hiebey kommen nun, in Ab-
ſicht auf den bedingten Ausdruck,
Wenn A, B iſt, ſo ꝛc.
folgende Faͤlle vor:
1º. Koͤnnen in der That etliche A, B ſeyn, und
findet ſich dieſes, ſo iſt die Bedingung moͤglich,
und erſt angefuͤhrter Ausdruck unterſcheidet die
Faͤlle,
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