Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.VIII. Hauptstück. gen A und Nicht - A weggelassen sind, die inden Arten und Indiuiduis noch hinzukommen. Jn Ansehung dieser Bestimmungen läßt sichs sagen: Was nicht Nicht - A werden kann, kann A werden, so fern es noch we- der A noch Nicht - A ist. Man sieht leicht, daß hiebey Bedingungen voraus gesetzt sind, welche das nicht Nicht - A werden können bestimmen. Daß es aber A werden könne, folget daraus, weil in den Indiuiduis entwe- der A oder Nicht - A seyn muß, und weil ein allgemeines Ding, das nicht zum Indiui- duo werden kann, an sich nichts, oder schlecht- hin nur symbolisch ist. 6°. Was nicht A ist, ist Nicht - A. Dieser Satz hat in Absicht auf die allgemeinen Dinge ähnliche Einschränkungen, die wir daher nicht wiederholen. 7°. Was A ist, ist nicht Nicht - A. Dieser Satz geht bey allgemeinen Dingen in Absicht auf diejenigen positiven Bestimmungen A an, welche in denselben bey der Abstraction noch ge- blieben sind, weil jede, auch die allgemeinsten Bestimmungen ihren Terminum infinitum ha- ben, (§. 262. N°. 5. 6.). 8°. Was Nicht - A ist, ist nicht A. Dieser Satz geht ebenfalls bey allgemeinen Dingen nur in so fern an, als man von dem Termino in- finito positive Bestimmungen M, N, P, Q etc. weiß, und deren eine oder mehrere in dem vor- gegebenen allgemeinen Dinge findet. Denn so wird A dadurch ausgeschlossen, (§. 262. N°. 10.). III°. Re-
VIII. Hauptſtuͤck. gen A und Nicht ‒ A weggelaſſen ſind, die inden Arten und Indiuiduis noch hinzukommen. Jn Anſehung dieſer Beſtimmungen laͤßt ſichs ſagen: Was nicht Nicht ‒ A werden kann, kann A werden, ſo fern es noch we- der A noch Nicht ‒ A iſt. Man ſieht leicht, daß hiebey Bedingungen voraus geſetzt ſind, welche das nicht Nicht ‒ A werden koͤnnen beſtimmen. Daß es aber A werden koͤnne, folget daraus, weil in den Indiuiduis entwe- der A oder Nicht ‒ A ſeyn muß, und weil ein allgemeines Ding, das nicht zum Indiui- duo werden kann, an ſich nichts, oder ſchlecht- hin nur ſymboliſch iſt. 6°. Was nicht A iſt, iſt Nicht ‒ A. Dieſer Satz hat in Abſicht auf die allgemeinen Dinge aͤhnliche Einſchraͤnkungen, die wir daher nicht wiederholen. 7°. Was A iſt, iſt nicht Nicht ‒ A. Dieſer Satz geht bey allgemeinen Dingen in Abſicht auf diejenigen poſitiven Beſtimmungen A an, welche in denſelben bey der Abſtraction noch ge- blieben ſind, weil jede, auch die allgemeinſten Beſtimmungen ihren Terminum infinitum ha- ben, (§. 262. N°. 5. 6.). 8°. Was Nicht ‒ A iſt, iſt nicht A. Dieſer Satz geht ebenfalls bey allgemeinen Dingen nur in ſo fern an, als man von dem Termino in- finito poſitive Beſtimmungen M, N, P, Q ꝛc. weiß, und deren eine oder mehrere in dem vor- gegebenen allgemeinen Dinge findet. Denn ſo wird A dadurch ausgeſchloſſen, (§. 262. N°. 10.). III°. Re-
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VIII. Hauptſtuͤck.
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Jn Anſehung dieſer Beſtimmungen laͤßt ſichs
ſagen: Was nicht Nicht ‒ A werden
kann, kann A werden, ſo fern es noch we-
der A noch Nicht ‒ A iſt. Man ſieht leicht,
daß hiebey Bedingungen voraus geſetzt ſind,
welche das nicht Nicht ‒ A werden koͤnnen
beſtimmen. Daß es aber A werden koͤnne,
folget daraus, weil in den Indiuiduis entwe-
der A oder Nicht ‒ A ſeyn muß, und weil
ein allgemeines Ding, das nicht zum Indiui-
duo werden kann, an ſich nichts, oder ſchlecht-
hin nur ſymboliſch iſt.
6°. Was nicht A iſt, iſt Nicht ‒ A. Dieſer
Satz hat in Abſicht auf die allgemeinen Dinge
aͤhnliche Einſchraͤnkungen, die wir daher nicht
wiederholen.
7°. Was A iſt, iſt nicht Nicht ‒ A. Dieſer
Satz geht bey allgemeinen Dingen in Abſicht
auf diejenigen poſitiven Beſtimmungen A an,
welche in denſelben bey der Abſtraction noch ge-
blieben ſind, weil jede, auch die allgemeinſten
Beſtimmungen ihren Terminum infinitum ha-
ben, (§. 262. N°. 5. 6.).
8°. Was Nicht ‒ A iſt, iſt nicht A. Dieſer
Satz geht ebenfalls bey allgemeinen Dingen nur
in ſo fern an, als man von dem Termino in-
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weiß, und deren eine oder mehrere in dem vor-
gegebenen allgemeinen Dinge findet. Denn ſo
wird A dadurch ausgeſchloſſen, (§. 262. N°. 10.).
III°. Re-
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