gemeine heraus zu gen, und dieses soll vollstän- dig geschehen, um ch die Begriffe in Arten und Gattungen zu vertheilen, damit in unsere Erkenntniß eine wissenschaftliche Allgemeinheit gebracht werde. Wir haben dieses Verfahren bereits oben (§. 161-201.) ausführlich zergliedert, und besonders auch dasjenige angegeben, was man hiebey eigentlich zu suchen habe, wenn die Eintheilungen wesentlich seyn, und das willkührliche daraus wegbleiben soll.
§. 516.
Wird hingegen ein Begriff in jede seine einfachen Merkmale und Theile aufgelöset, damit man den wahren Umfang desselben bestimmen oder finden kön- ne, was er alles in sich enthält, so ist dieses Verfah- ren von dem erst gemeldeten Abstrahiren verschie- den, weil man hier den Begriff an sich betrachtet, und denselben läßt, wie er ist, bey dem Abstrahi- ren aber das allgemeinere besonders nimmt, und den Begriff eben dadurch mit andern vergleicht, (§. 178.). Man sieht leicht, daß wenn ein allge- meiner Begriff auf diese Art in seine einfachen Merk- male aufgelöset wird, das Abstrahiren bereits schon vorgegangen sey, und daß man folglich nimmer alle Merkmale darinn so bestimmt finde, wie sie in den unter denselben, als unter ihre Art oder Gattung ge- hörenden Indiuiduis waren.
§. 517.
Es ist aber auch jede dieser beyden Arten zu ver- fahren in Absicht auf den Erfolg von einander ver- schieden. Denn bey dem Abstrahiren suchet man das Allgemeine nach den Aehnlichkeiten (§. 178.) bey dem Auflösen aber das Einfache. Und da
trifft
XVI. Hauptſtuͤck.
gemeine heraus zu gen, und dieſes ſoll vollſtaͤn- dig geſchehen, um ch die Begriffe in Arten und Gattungen zu vertheilen, damit in unſere Erkenntniß eine wiſſenſchaftliche Allgemeinheit gebracht werde. Wir haben dieſes Verfahren bereits oben (§. 161-201.) ausfuͤhrlich zergliedert, und beſonders auch dasjenige angegeben, was man hiebey eigentlich zu ſuchen habe, wenn die Eintheilungen weſentlich ſeyn, und das willkuͤhrliche daraus wegbleiben ſoll.
§. 516.
Wird hingegen ein Begriff in jede ſeine einfachen Merkmale und Theile aufgeloͤſet, damit man den wahren Umfang deſſelben beſtimmen oder finden koͤn- ne, was er alles in ſich enthaͤlt, ſo iſt dieſes Verfah- ren von dem erſt gemeldeten Abſtrahiren verſchie- den, weil man hier den Begriff an ſich betrachtet, und denſelben laͤßt, wie er iſt, bey dem Abſtrahi- ren aber das allgemeinere beſonders nimmt, und den Begriff eben dadurch mit andern vergleicht, (§. 178.). Man ſieht leicht, daß wenn ein allge- meiner Begriff auf dieſe Art in ſeine einfachen Merk- male aufgeloͤſet wird, das Abſtrahiren bereits ſchon vorgegangen ſey, und daß man folglich nimmer alle Merkmale darinn ſo beſtimmt finde, wie ſie in den unter denſelben, als unter ihre Art oder Gattung ge- hoͤrenden Indiuiduis waren.
§. 517.
Es iſt aber auch jede dieſer beyden Arten zu ver- fahren in Abſicht auf den Erfolg von einander ver- ſchieden. Denn bey dem Abſtrahiren ſuchet man das Allgemeine nach den Aehnlichkeiten (§. 178.) bey dem Aufloͤſen aber das Einfache. Und da
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XVI. Hauptſtuͤck.
gemeine heraus zu gen, und dieſes ſoll vollſtaͤn-
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Gattungen zu vertheilen, damit in unſere Erkenntniß
eine wiſſenſchaftliche Allgemeinheit gebracht werde.
Wir haben dieſes Verfahren bereits oben (§. 161-201.)
ausfuͤhrlich zergliedert, und beſonders auch dasjenige
angegeben, was man hiebey eigentlich zu ſuchen habe,
wenn die Eintheilungen weſentlich ſeyn, und das
willkuͤhrliche daraus wegbleiben ſoll.
§. 516.
Wird hingegen ein Begriff in jede ſeine einfachen
Merkmale und Theile aufgeloͤſet, damit man den
wahren Umfang deſſelben beſtimmen oder finden koͤn-
ne, was er alles in ſich enthaͤlt, ſo iſt dieſes Verfah-
ren von dem erſt gemeldeten Abſtrahiren verſchie-
den, weil man hier den Begriff an ſich betrachtet,
und denſelben laͤßt, wie er iſt, bey dem Abſtrahi-
ren aber das allgemeinere beſonders nimmt, und
den Begriff eben dadurch mit andern vergleicht,
(§. 178.). Man ſieht leicht, daß wenn ein allge-
meiner Begriff auf dieſe Art in ſeine einfachen Merk-
male aufgeloͤſet wird, das Abſtrahiren bereits ſchon
vorgegangen ſey, und daß man folglich nimmer alle
Merkmale darinn ſo beſtimmt finde, wie ſie in den
unter denſelben, als unter ihre Art oder Gattung ge-
hoͤrenden Indiuiduis waren.
§. 517.
Es iſt aber auch jede dieſer beyden Arten zu ver-
fahren in Abſicht auf den Erfolg von einander ver-
ſchieden. Denn bey dem Abſtrahiren ſuchet man
das Allgemeine nach den Aehnlichkeiten (§. 178.)
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/142>, abgerufen am 24.11.2024.
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