Die dritte Figur giebt Beyspiele und Ausnah- men: Und wir tragen alle Exempla in contrarium in dieser Figur vor. Die beyden Formeln sind diese:
1. Es giebt B die C sind. Denn M ist B und C.
2. Es giebt B die nicht C sind. Denn M ist B und nicht C.
Auf diese Art tragen wir die Schlüße der dritten Figur mehrentheils in Form copulativer Sätze vor (§. 135.) weil wir das Subject eben nicht beydemale wieder- holen, oder zween Sätze daraus machen. Zuweilen wird der eine Satz ganz weggelassen, wenn er nämlich an sich offenbar ist.
§. 228.
Jn der vierten Figur kommen, wie in der ersten, die Arten und Gattungen vor, nur mit dem Unter- schiede, daß man in den Schlußarten, Baralip, Diba- tis, Fesapo, Fresison, von der Art den Schluß auf die Gattung zieht, in Calentes aber die Art von dem läugnet, was von der Gattung geläugnet wird. Denn wo die Gattung nicht ist, da ist auch keine von ihren Arten. Diese letzte Schlußart gebrauchen wir dem- nach, wenn wir verneinend a minori ad maius schlies- sen, weil die Gattung ehender und häufiger vorkömmt, als eine von ihren Arten.
§. 229.
Die Schlußarten der vier Figuren unterscheiden sich demnach in Absicht auf ihren Gebrauch folgender maaßen:
1. Die erste Figur eignet der Sache zu, was wir von ihrer Eigenschaft wissen. Sie schließt von der Gattung auf die Art.
2. Die
IV. Hauptſtuͤck,
§. 227.
Die dritte Figur giebt Beyſpiele und Ausnah- men: Und wir tragen alle Exempla in contrarium in dieſer Figur vor. Die beyden Formeln ſind dieſe:
1. Es giebt B die C ſind. Denn M iſt B und C.
2. Es giebt B die nicht C ſind. Denn M iſt B und nicht C.
Auf dieſe Art tragen wir die Schluͤße der dritten Figur mehrentheils in Form copulativer Saͤtze vor (§. 135.) weil wir das Subject eben nicht beydemale wieder- holen, oder zween Saͤtze daraus machen. Zuweilen wird der eine Satz ganz weggelaſſen, wenn er naͤmlich an ſich offenbar iſt.
§. 228.
Jn der vierten Figur kommen, wie in der erſten, die Arten und Gattungen vor, nur mit dem Unter- ſchiede, daß man in den Schlußarten, Baralip, Diba- tis, Feſapo, Freſiſon, von der Art den Schluß auf die Gattung zieht, in Calentes aber die Art von dem laͤugnet, was von der Gattung gelaͤugnet wird. Denn wo die Gattung nicht iſt, da iſt auch keine von ihren Arten. Dieſe letzte Schlußart gebrauchen wir dem- nach, wenn wir verneinend a minori ad maius ſchlieſ- ſen, weil die Gattung ehender und haͤufiger vorkoͤmmt, als eine von ihren Arten.
§. 229.
Die Schlußarten der vier Figuren unterſcheiden ſich demnach in Abſicht auf ihren Gebrauch folgender maaßen:
1. Die erſte Figur eignet der Sache zu, was wir von ihrer Eigenſchaft wiſſen. Sie ſchließt von der Gattung auf die Art.
2. Die
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IV. Hauptſtuͤck,
§. 227.
Die dritte Figur giebt Beyſpiele und Ausnah-
men: Und wir tragen alle Exempla in contrarium
in dieſer Figur vor. Die beyden Formeln ſind dieſe:
1. Es giebt B die C ſind. Denn M iſt B und C.
2. Es giebt B die nicht C ſind. Denn M iſt B
und nicht C.
Auf dieſe Art tragen wir die Schluͤße der dritten Figur
mehrentheils in Form copulativer Saͤtze vor (§. 135.)
weil wir das Subject eben nicht beydemale wieder-
holen, oder zween Saͤtze daraus machen. Zuweilen
wird der eine Satz ganz weggelaſſen, wenn er naͤmlich
an ſich offenbar iſt.
§. 228.
Jn der vierten Figur kommen, wie in der erſten,
die Arten und Gattungen vor, nur mit dem Unter-
ſchiede, daß man in den Schlußarten, Baralip, Diba-
tis, Feſapo, Freſiſon, von der Art den Schluß auf
die Gattung zieht, in Calentes aber die Art von dem
laͤugnet, was von der Gattung gelaͤugnet wird. Denn
wo die Gattung nicht iſt, da iſt auch keine von ihren
Arten. Dieſe letzte Schlußart gebrauchen wir dem-
nach, wenn wir verneinend a minori ad maius ſchlieſ-
ſen, weil die Gattung ehender und haͤufiger vorkoͤmmt,
als eine von ihren Arten.
§. 229.
Die Schlußarten der vier Figuren unterſcheiden
ſich demnach in Abſicht auf ihren Gebrauch folgender
maaßen:
1. Die erſte Figur eignet der Sache zu, was wir
von ihrer Eigenſchaft wiſſen. Sie ſchließt
von der Gattung auf die Art.
2. Die
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/160>, abgerufen am 29.11.2024.
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