an gleichem Orte mit dem, der sie thut, und die Wir- kung da, wo die Ursache ist.
§. 205. Was man in den Sprachen hiebey gethan hat, ist, daß man die Umstände des Ortes nicht durch die Endungen der Zeitwörter, sondern durch Ab- leitungstheilchen anzeigt, die denselben können vor- gesetzt werden, dergleichen im Deutschen die meisten von denen sind, die wir oben (§. 159.) angezeigt haben. Die nähern Bestimmungen, sowohl des Orts als der Zeit, und anderer Modificationen, hat man durch Zu- wörter (Adverbia) anzuzeigen gesucht. Endlich kömmt auch die Bestimmung des Ortes eigentlich nur den Dingen der Körperwelt zu, und wird figürlich, wenn sie auf die Jntellectualwelt angewandt werden solle. Hingegen sind auch Dinge der Jntellectualwelt einer Zeitfolge oder Succession fähig, und wir haben diesen Begriff am unmittelbarsten in dem Aufeinanderfolgen unserer Gedanken. Jn dieser Absicht erstreckt sich demnach die Bestimmung der Zeit weiter als die Be- stimmung des Ortes, ungeacht, wenn man letztere figürlich nimmt, sie sich allerdings eben so weit erstre- cken kann.
Sechstes
V. Hauptſtuͤck. Von den Nennwoͤrtern.
an gleichem Orte mit dem, der ſie thut, und die Wir- kung da, wo die Urſache iſt.
§. 205. Was man in den Sprachen hiebey gethan hat, iſt, daß man die Umſtaͤnde des Ortes nicht durch die Endungen der Zeitwoͤrter, ſondern durch Ab- leitungstheilchen anzeigt, die denſelben koͤnnen vor- geſetzt werden, dergleichen im Deutſchen die meiſten von denen ſind, die wir oben (§. 159.) angezeigt haben. Die naͤhern Beſtimmungen, ſowohl des Orts als der Zeit, und anderer Modificationen, hat man durch Zu- woͤrter (Adverbia) anzuzeigen geſucht. Endlich koͤmmt auch die Beſtimmung des Ortes eigentlich nur den Dingen der Koͤrperwelt zu, und wird figuͤrlich, wenn ſie auf die Jntellectualwelt angewandt werden ſolle. Hingegen ſind auch Dinge der Jntellectualwelt einer Zeitfolge oder Succeſſion faͤhig, und wir haben dieſen Begriff am unmittelbarſten in dem Aufeinanderfolgen unſerer Gedanken. Jn dieſer Abſicht erſtreckt ſich demnach die Beſtimmung der Zeit weiter als die Be- ſtimmung des Ortes, ungeacht, wenn man letztere figuͤrlich nimmt, ſie ſich allerdings eben ſo weit erſtre- cken kann.
Sechſtes
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V. Hauptſtuͤck. Von den Nennwoͤrtern.
an gleichem Orte mit dem, der ſie thut, und die Wir-
kung da, wo die Urſache iſt.
§. 205. Was man in den Sprachen hiebey gethan
hat, iſt, daß man die Umſtaͤnde des Ortes nicht durch
die Endungen der Zeitwoͤrter, ſondern durch Ab-
leitungstheilchen anzeigt, die denſelben koͤnnen vor-
geſetzt werden, dergleichen im Deutſchen die meiſten
von denen ſind, die wir oben (§. 159.) angezeigt haben.
Die naͤhern Beſtimmungen, ſowohl des Orts als der
Zeit, und anderer Modificationen, hat man durch Zu-
woͤrter (Adverbia) anzuzeigen geſucht. Endlich koͤmmt
auch die Beſtimmung des Ortes eigentlich nur den
Dingen der Koͤrperwelt zu, und wird figuͤrlich, wenn
ſie auf die Jntellectualwelt angewandt werden ſolle.
Hingegen ſind auch Dinge der Jntellectualwelt einer
Zeitfolge oder Succeſſion faͤhig, und wir haben dieſen
Begriff am unmittelbarſten in dem Aufeinanderfolgen
unſerer Gedanken. Jn dieſer Abſicht erſtreckt ſich
demnach die Beſtimmung der Zeit weiter als die Be-
ſtimmung des Ortes, ungeacht, wenn man letztere
figuͤrlich nimmt, ſie ſich allerdings eben ſo weit erſtre-
cken kann.
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 2. Leipzig, 1764, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon02_1764/126>, abgerufen am 21.11.2024.
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