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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Cap. 5, v. 21. an die Römer.
[Spaltenumbruch] also auch herrsche die (rechtfertigende) Gna-
de durch die
(von Christo erworbene) Gerech-
tigkeit
(Vermöge und in Ansehung der Gerech-
tigkeit, welche v. 16 und 18. dikaioma genen-
net wurde; in der Ordnung des geistlichen Le-
bens) zum ewigen Leben, durch JEsum
Christ, unsern HErrn
(als den andern Adam,
dem wir die gantze Wiederbringung unsers Heils
zu dancken haben.)

Anmerckungen.
1. Das Wort Gerechtigkeit heißt in die-
sem Vers die von Christo erworbene Gerechtig-
keit: wie aus dem gantzen Context erhellet.
Und in diesem Verstande stehet es auch v. 17.
und damit kömmt überein das Wort gerecht
machen, gerecht werden, Gerechtma-
chung, Rechtfertigung,
auch das Wort die
Gerechte, das ist, die Gerechtfertige v. 1.
9. 18. 19. von ihren Synonymis ist schon ge-
dacht.
2. Und solcher Gestalt kömmt der Ge-
brauch dieser Wörter genau überein mit dem,
den wir davon im dritten und vierten Capitel fin-
den; sintemal die darinnen abgehandelte Lehre
im fünften Capitel erläutert wird. Siehe Cap.
3. v. 20, 21. 22. 24. 26. 28. 30. c. 4, 3. 5.
6. 7. 8. 9. 11. 13. 16. 25. Und dazu hatte der
Apostel den ersten Grund geleget Cap. 1, 17.
da er saget, daß die Gerechtigkeit, die vor
GOtt gilt, aus dem Glauben komme, wie
denn geschrieben stehe, daß der Glaubens-
Gerechte leben solle.
Siehe auch Cap. 9,
30. 31. die Gerechtigkeit, die aus dem Glau-
ben kömmt.
c. 10, 3. die Gerechtigkeit, die
vor GOtt gilt.
v. 4. Christus ist des Gese-
tzes Ende, zur Gerechtigkeit einem iegli-
chen Gläubigen.
v. 6. die Gerechtigkeit
aus dem Glauben.
v. 10. mit dem Hertzen
glaubet man zur Gerechtigkeit.
c. 14, 17.
das Reich GOttes ist Gerechtigkeit.
3. Jn eben diesem Verstande kömmt das
Wort Gerechtigkeit und gerechtmachen oder für
gerecht erklären, noch sonst in den Apostolischen
Briefen sehr ofte vor. Man sehe 1 Cor. 1, 30.
Christus ist uns gemacht zur Gerechtig-
keit.
2 Cor. 3, 6. Das Amt, das die Gerech-
tigkeit prediget.
2 Cor. 5, 21. GOtt hat
den, der von keiner Sünde wuste, für uns
zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in
ihm die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt.

2 Cor. 11, 16. Des Satans Diener verstellen
sich als Prediger der Gerechtigkeit.
Gal. 2,
21. Die Gerechtigkeit, welche durch das
Gesetz nicht kömmt.
Eph. 6, 14. Angezogen
mit dem Krebs der Gerechtigkeit.
Phil. 1,
11. Erfüllet seyn mit Früchten der Gerech-
tigkeit.
Phil. 3, 19. Die Gerechtigkeit, die
durch den Glauben an Christum kömmt;
die Gerechtigkeit, die von GOTT dem
Glauben zugerechnet wird.
2 Timoth. 4, 8.
Die Krone der Gerechtigkeit. Hebr. 5, 13.
Unerfahren im Wort der Gerechtigkeit.
Cap. 7, 2. Christus der König der Gerech-
tigkeit,
Cap. 11, 7. Noa hat ererbet die
[Spaltenumbruch] Gerechtigkeit, die durch den Glauben
kömmt.
4. Jn eben diesem Verstande wird das
Wort Gerechtigkeit auch in unterschiedlichen
andern Schriften des neuen Testaments ge-
brauchet, als Matth. 5, 6. Selig sind, die da
hungert und durstet nach der Gerechtig-
keit.
v. 20. Es sey denn eure Gerechtigkeit
besser, denn der Schriftgelehrten und der
Pharisäer, so, oder sonst, werdet ihr nicht
in das Reich GOttes kommen.
Cap. 6, 33.
Trachtet am ersten nach dem Reiche GOt-
tes, und nach seiner Gerechtigkeit etc.
conf,
Röm. 14, 17. Jac. 3, 18. die Frucht der Ge-
rechtigkeit.
2 Petr. 1, 1. die Gerechtigkeit,
die unser GOtt gibt.
Cap. 2, 5. Noa, der
Prediger der Gerechtigkeit.
v. 21. den Weg
der Gerechtigkeit nicht erkannt haben.

Apoc. 19, 8. Der Braut des Lammes ward
gegeben sich anzuthun mit reiner und schö-
ner Seide: die Seide aber ist die Gerech-
tigkeit der Heiligen.
5. Und da wir im neuen Testament so
reichlich auf die Glaubens-Gerechtigkeit ge-
führet werden, (davon doch noch nicht einmal
alle Oerter angezogen sind;) so ist leichlich zu er-
achten, daß uns dieselbe auch in den Schriften
des alten Testaments zum öftern angepriesen
wird. Ausser den beyden im Neuen Testament
öfters allegirten Stellen 1 B. Mos. 15, 6. und
Habac. 2, 4. itzo nur einige anzuführen, so ha-
ben wir sonderlich folgende zu mercken: Jes. 45,
23. 24. Jm HErrn, im Meßia (davon die
Rede hieselbst ist) habe ich Gerechtigkeit und
Stärcke.
Jer. 23, 5. 6. c. 33, 16. Das wird
des Meßiä, des gerechten Gewächses Da-
vids, Name seyn, daß man ihn nennen
wird, HErr, der unsere Gerechtigkeit ist.

Dan. 9, 24. Siebenzig Wochen sind be-
stimmet über dein Volck, so wird dem Uber-
treten gewehret, und die Sünde zugesie-
gelt, und die Missethat versöhnet, und
die ewige Gerechtigkeit gebracht, und die
Gesichte und Weissagungen zugesiegelt,
und der allerheiligste gesalbet worden.
6. Eben also stehet es auch um den eigent-
lichen Verstand des Worts dikaioo, ich ma-
che gerecht, ich rechtfertige,
in sehr vielen
Schrift-Stellen des alten und neuen Testa-
ments; nicht weniger auch um das Wort di-
kaios, ein Gerechter. Denn wo die Ge-
rechtigkeit
ist, als eine solche, die erworben
ist, und welche die Kraft eines Löse-Gelds
hat, da muß sie zugerechnet werden, und also
die dikaiosis, die Rechtfertigung statt fin-
den, und das verbum dikaioo mit seinen syno-
nymis,
als zur Gerechtigkeit rechnen, Sün-
de vergeben
u. s. w. gebrauchet werden: und
folglich muß auch hin und wieder von den Glau-
bens-Gerechten
die Rede seyn. Welche denn
freylich auch die Lebens-Gerechtigkeit als ei-
ne Frucht von der Glaubens-Gerechtigkeit, an
sich haben und damit auch die gehörigen Pflich-
ten von sich erweisen. Welches alles eine rech-
te Haupt-Lehre der christlichen Religion und
Evan-
K 2

Cap. 5, v. 21. an die Roͤmer.
[Spaltenumbruch] alſo auch herrſche die (rechtfertigende) Gna-
de durch die
(von Chriſto erworbene) Gerech-
tigkeit
(Vermoͤge und in Anſehung der Gerech-
tigkeit, welche v. 16 und 18. δικαίωμα genen-
net wurde; in der Ordnung des geiſtlichen Le-
bens) zum ewigen Leben, durch JEſum
Chriſt, unſern HErrn
(als den andern Adam,
dem wir die gantze Wiederbringung unſers Heils
zu dancken haben.)

Anmerckungen.
1. Das Wort Gerechtigkeit heißt in die-
ſem Vers die von Chriſto erworbene Gerechtig-
keit: wie aus dem gantzen Context erhellet.
Und in dieſem Verſtande ſtehet es auch v. 17.
und damit koͤmmt uͤberein das Wort gerecht
machen, gerecht werden, Gerechtma-
chung, Rechtfertigung,
auch das Wort die
Gerechte, das iſt, die Gerechtfertige v. 1.
9. 18. 19. von ihren Synonymis iſt ſchon ge-
dacht.
2. Und ſolcher Geſtalt koͤmmt der Ge-
brauch dieſer Woͤrter genau uͤberein mit dem,
den wir davon im dritten und vierten Capitel fin-
den; ſintemal die darinnen abgehandelte Lehre
im fuͤnften Capitel erlaͤutert wird. Siehe Cap.
3. v. 20, 21. 22. 24. 26. 28. 30. c. 4, 3. 5.
6. 7. 8. 9. 11. 13. 16. 25. Und dazu hatte der
Apoſtel den erſten Grund geleget Cap. 1, 17.
da er ſaget, daß die Gerechtigkeit, die vor
GOtt gilt, aus dem Glauben komme, wie
denn geſchrieben ſtehe, daß der Glaubens-
Gerechte leben ſolle.
Siehe auch Cap. 9,
30. 31. die Gerechtigkeit, die aus dem Glau-
ben koͤmmt.
c. 10, 3. die Gerechtigkeit, die
vor GOtt gilt.
v. 4. Chriſtus iſt des Geſe-
tzes Ende, zur Gerechtigkeit einem iegli-
chen Glaͤubigen.
v. 6. die Gerechtigkeit
aus dem Glauben.
v. 10. mit dem Hertzen
glaubet man zur Gerechtigkeit.
c. 14, 17.
das Reich GOttes iſt Gerechtigkeit.
3. Jn eben dieſem Verſtande koͤmmt das
Wort Gerechtigkeit und gerechtmachen oder fuͤr
gerecht erklaͤren, noch ſonſt in den Apoſtoliſchen
Briefen ſehr ofte vor. Man ſehe 1 Cor. 1, 30.
Chriſtus iſt uns gemacht zur Gerechtig-
keit.
2 Cor. 3, 6. Das Amt, das die Gerech-
tigkeit prediget.
2 Cor. 5, 21. GOtt hat
den, der von keiner Suͤnde wuſte, fuͤr uns
zur Suͤnde gemacht, auf daß wir wuͤrden in
ihm die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt.

2 Cor. 11, 16. Des Satans Diener verſtellen
ſich als Prediger der Gerechtigkeit.
Gal. 2,
21. Die Gerechtigkeit, welche durch das
Geſetz nicht koͤmmt.
Eph. 6, 14. Angezogen
mit dem Krebs der Gerechtigkeit.
Phil. 1,
11. Erfuͤllet ſeyn mit Fruͤchten der Gerech-
tigkeit.
Phil. 3, 19. Die Gerechtigkeit, die
durch den Glauben an Chriſtum koͤmmt;
die Gerechtigkeit, die von GOTT dem
Glauben zugerechnet wird.
2 Timoth. 4, 8.
Die Krone der Gerechtigkeit. Hebr. 5, 13.
Unerfahren im Wort der Gerechtigkeit.
Cap. 7, 2. Chriſtus der Koͤnig der Gerech-
tigkeit,
Cap. 11, 7. Noa hat ererbet die
[Spaltenumbruch] Gerechtigkeit, die durch den Glauben
koͤmmt.
4. Jn eben dieſem Verſtande wird das
Wort Gerechtigkeit auch in unterſchiedlichen
andern Schriften des neuen Teſtaments ge-
brauchet, als Matth. 5, 6. Selig ſind, die da
hungert und durſtet nach der Gerechtig-
keit.
v. 20. Es ſey denn eure Gerechtigkeit
beſſer, denn der Schriftgelehrten und der
Phariſaͤer, ſo, oder ſonſt, werdet ihr nicht
in das Reich GOttes kommen.
Cap. 6, 33.
Trachtet am erſten nach dem Reiche GOt-
tes, und nach ſeiner Gerechtigkeit ꝛc.
conf,
Roͤm. 14, 17. Jac. 3, 18. die Frucht der Ge-
rechtigkeit.
2 Petr. 1, 1. die Gerechtigkeit,
die unſer GOtt gibt.
Cap. 2, 5. Noa, der
Prediger der Gerechtigkeit.
v. 21. den Weg
der Gerechtigkeit nicht erkannt haben.

Apoc. 19, 8. Der Braut des Lammes ward
gegeben ſich anzuthun mit reiner und ſchoͤ-
ner Seide: die Seide aber iſt die Gerech-
tigkeit der Heiligen.
5. Und da wir im neuen Teſtament ſo
reichlich auf die Glaubens-Gerechtigkeit ge-
fuͤhret werden, (davon doch noch nicht einmal
alle Oerter angezogen ſind;) ſo iſt leichlich zu er-
achten, daß uns dieſelbe auch in den Schriften
des alten Teſtaments zum oͤftern angeprieſen
wird. Auſſer den beyden im Neuen Teſtament
oͤfters allegirten Stellen 1 B. Moſ. 15, 6. und
Habac. 2, 4. itzo nur einige anzufuͤhren, ſo ha-
ben wir ſonderlich folgende zu mercken: Jeſ. 45,
23. 24. Jm HErrn, im Meßia (davon die
Rede hieſelbſt iſt) habe ich Gerechtigkeit und
Staͤrcke.
Jer. 23, 5. 6. c. 33, 16. Das wird
des Meßiaͤ, des gerechten Gewaͤchſes Da-
vids, Name ſeyn, daß man ihn nennen
wird, HErr, der unſere Gerechtigkeit iſt.

Dan. 9, 24. Siebenzig Wochen ſind be-
ſtimmet uͤber dein Volck, ſo wird dem Uber-
treten gewehret, und die Suͤnde zugeſie-
gelt, und die Miſſethat verſoͤhnet, und
die ewige Gerechtigkeit gebracht, und die
Geſichte und Weiſſagungen zugeſiegelt,
und der allerheiligſte geſalbet worden.
6. Eben alſo ſtehet es auch um den eigent-
lichen Verſtand des Worts δικαιόω, ich ma-
che gerecht, ich rechtfertige,
in ſehr vielen
Schrift-Stellen des alten und neuen Teſta-
ments; nicht weniger auch um das Wort δί-
καιος, ein Gerechter. Denn wo die Ge-
rechtigkeit
iſt, als eine ſolche, die erworben
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hat, da muß ſie zugerechnet werden, und alſo
die δικαἱωσις, die Rechtfertigung ſtatt fin-
den, und das verbum δικαιόω mit ſeinen ſyno-
nymis,
als zur Gerechtigkeit rechnen, Suͤn-
de vergeben
u. ſ. w. gebrauchet werden: und
folglich muß auch hin und wieder von den Glau-
bens-Gerechten
die Rede ſeyn. Welche denn
freylich auch die Lebens-Gerechtigkeit als ei-
ne Frucht von der Glaubens-Gerechtigkeit, an
ſich haben und damit auch die gehoͤrigen Pflich-
ten von ſich erweiſen. Welches alles eine rech-
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Evan-
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[75/0103] Cap. 5, v. 21. an die Roͤmer. alſo auch herrſche die (rechtfertigende) Gna- de durch die (von Chriſto erworbene) Gerech- tigkeit (Vermoͤge und in Anſehung der Gerech- tigkeit, welche v. 16 und 18. δικαίωμα genen- net wurde; in der Ordnung des geiſtlichen Le- bens) zum ewigen Leben, durch JEſum Chriſt, unſern HErrn (als den andern Adam, dem wir die gantze Wiederbringung unſers Heils zu dancken haben.) Anmerckungen. 1. Das Wort Gerechtigkeit heißt in die- ſem Vers die von Chriſto erworbene Gerechtig- keit: wie aus dem gantzen Context erhellet. Und in dieſem Verſtande ſtehet es auch v. 17. und damit koͤmmt uͤberein das Wort gerecht machen, gerecht werden, Gerechtma- chung, Rechtfertigung, auch das Wort die Gerechte, das iſt, die Gerechtfertige v. 1. 9. 18. 19. von ihren Synonymis iſt ſchon ge- dacht. 2. Und ſolcher Geſtalt koͤmmt der Ge- brauch dieſer Woͤrter genau uͤberein mit dem, den wir davon im dritten und vierten Capitel fin- den; ſintemal die darinnen abgehandelte Lehre im fuͤnften Capitel erlaͤutert wird. Siehe Cap. 3. v. 20, 21. 22. 24. 26. 28. 30. c. 4, 3. 5. 6. 7. 8. 9. 11. 13. 16. 25. Und dazu hatte der Apoſtel den erſten Grund geleget Cap. 1, 17. da er ſaget, daß die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt, aus dem Glauben komme, wie denn geſchrieben ſtehe, daß der Glaubens- Gerechte leben ſolle. Siehe auch Cap. 9, 30. 31. die Gerechtigkeit, die aus dem Glau- ben koͤmmt. c. 10, 3. die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt. v. 4. Chriſtus iſt des Geſe- tzes Ende, zur Gerechtigkeit einem iegli- chen Glaͤubigen. v. 6. die Gerechtigkeit aus dem Glauben. v. 10. mit dem Hertzen glaubet man zur Gerechtigkeit. c. 14, 17. das Reich GOttes iſt Gerechtigkeit. 3. Jn eben dieſem Verſtande koͤmmt das Wort Gerechtigkeit und gerechtmachen oder fuͤr gerecht erklaͤren, noch ſonſt in den Apoſtoliſchen Briefen ſehr ofte vor. Man ſehe 1 Cor. 1, 30. Chriſtus iſt uns gemacht zur Gerechtig- keit. 2 Cor. 3, 6. Das Amt, das die Gerech- tigkeit prediget. 2 Cor. 5, 21. GOtt hat den, der von keiner Suͤnde wuſte, fuͤr uns zur Suͤnde gemacht, auf daß wir wuͤrden in ihm die Gerechtigkeit, die vor GOtt gilt. 2 Cor. 11, 16. Des Satans Diener verſtellen ſich als Prediger der Gerechtigkeit. Gal. 2, 21. Die Gerechtigkeit, welche durch das Geſetz nicht koͤmmt. Eph. 6, 14. Angezogen mit dem Krebs der Gerechtigkeit. Phil. 1, 11. Erfuͤllet ſeyn mit Fruͤchten der Gerech- tigkeit. Phil. 3, 19. Die Gerechtigkeit, die durch den Glauben an Chriſtum koͤmmt; die Gerechtigkeit, die von GOTT dem Glauben zugerechnet wird. 2 Timoth. 4, 8. Die Krone der Gerechtigkeit. Hebr. 5, 13. Unerfahren im Wort der Gerechtigkeit. Cap. 7, 2. Chriſtus der Koͤnig der Gerech- tigkeit, Cap. 11, 7. Noa hat ererbet die Gerechtigkeit, die durch den Glauben koͤmmt. 4. Jn eben dieſem Verſtande wird das Wort Gerechtigkeit auch in unterſchiedlichen andern Schriften des neuen Teſtaments ge- brauchet, als Matth. 5, 6. Selig ſind, die da hungert und durſtet nach der Gerechtig- keit. v. 20. Es ſey denn eure Gerechtigkeit beſſer, denn der Schriftgelehrten und der Phariſaͤer, ſo, oder ſonſt, werdet ihr nicht in das Reich GOttes kommen. Cap. 6, 33. Trachtet am erſten nach dem Reiche GOt- tes, und nach ſeiner Gerechtigkeit ꝛc. conf, Roͤm. 14, 17. Jac. 3, 18. die Frucht der Ge- rechtigkeit. 2 Petr. 1, 1. die Gerechtigkeit, die unſer GOtt gibt. Cap. 2, 5. Noa, der Prediger der Gerechtigkeit. v. 21. den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt haben. Apoc. 19, 8. Der Braut des Lammes ward gegeben ſich anzuthun mit reiner und ſchoͤ- ner Seide: die Seide aber iſt die Gerech- tigkeit der Heiligen. 5. Und da wir im neuen Teſtament ſo reichlich auf die Glaubens-Gerechtigkeit ge- fuͤhret werden, (davon doch noch nicht einmal alle Oerter angezogen ſind;) ſo iſt leichlich zu er- achten, daß uns dieſelbe auch in den Schriften des alten Teſtaments zum oͤftern angeprieſen wird. Auſſer den beyden im Neuen Teſtament oͤfters allegirten Stellen 1 B. Moſ. 15, 6. und Habac. 2, 4. itzo nur einige anzufuͤhren, ſo ha- ben wir ſonderlich folgende zu mercken: Jeſ. 45, 23. 24. Jm HErrn, im Meßia (davon die Rede hieſelbſt iſt) habe ich Gerechtigkeit und Staͤrcke. Jer. 23, 5. 6. c. 33, 16. Das wird des Meßiaͤ, des gerechten Gewaͤchſes Da- vids, Name ſeyn, daß man ihn nennen wird, HErr, der unſere Gerechtigkeit iſt. Dan. 9, 24. Siebenzig Wochen ſind be- ſtimmet uͤber dein Volck, ſo wird dem Uber- treten gewehret, und die Suͤnde zugeſie- gelt, und die Miſſethat verſoͤhnet, und die ewige Gerechtigkeit gebracht, und die Geſichte und Weiſſagungen zugeſiegelt, und der allerheiligſte geſalbet worden. 6. Eben alſo ſtehet es auch um den eigent- lichen Verſtand des Worts δικαιόω, ich ma- che gerecht, ich rechtfertige, in ſehr vielen Schrift-Stellen des alten und neuen Teſta- ments; nicht weniger auch um das Wort δί- καιος, ein Gerechter. Denn wo die Ge- rechtigkeit iſt, als eine ſolche, die erworben iſt, und welche die Kraft eines Loͤſe-Gelds hat, da muß ſie zugerechnet werden, und alſo die δικαἱωσις, die Rechtfertigung ſtatt fin- den, und das verbum δικαιόω mit ſeinen ſyno- nymis, als zur Gerechtigkeit rechnen, Suͤn- de vergeben u. ſ. w. gebrauchet werden: und folglich muß auch hin und wieder von den Glau- bens-Gerechten die Rede ſeyn. Welche denn freylich auch die Lebens-Gerechtigkeit als ei- ne Frucht von der Glaubens-Gerechtigkeit, an ſich haben und damit auch die gehoͤrigen Pflich- ten von ſich erweiſen. Welches alles eine rech- te Haupt-Lehre der chriſtlichen Religion und Evan- K 2

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/103>, abgerufen am 27.11.2024.