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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Cap. 1, v. 6. 7. an die Römer.
[Spaltenumbruch] folget aus dem evangelischen der gesetzliche,
oder der dem Gesetz gemässe Gehorsam des
Glaubens.
Man erwege hiebey die folgende
Stellen: Rom. 6, 17. 10, 3. 16. 15, 18. Apost.
Gesch. 6, 7. 1 Joh. 4, 23. Siehe auch von dem
dem Evangelio durch den Glauben zu leistenden
Gehorsam ferner Rom. 10, 16. 2 Thess. 1, 8.
V. 6.

Welcher (Heyden, oder unter welchen)
ihr (zu CHristo bekehrten Römer, nebst denen
bekehrten und unter euch befindlichen Jüden)
auch seyd, die da berufen sind (mit dem se-
ligen Erfolg, daß ihr die Berufungs-Gnade
auch würcklich angenommen habet) von JEsu
CHristo
(der sich des Dienstes einiger von sei-
nen Knechten dazu gebrauchet hat, und solchen
als sein eignes Werck ansiehet.)

Anmerckungen.

1. Wohl dem, der, nach dem Zeugniß sei-
nes guten Gewissens, sich unter solchen folgsa-
men Berufenen noch ietzo mit befindet, oder doch
noch ietzo in einem ungeheuchelten, und mit ei-
nem guten Nach-Satze bekräftigten Vorsatze,
sich entschliesset, ohne fernern Aufschub der Be-
rufungs-Gnade Folge zu leisten.

2. Kein äusserlicher Beruf, oder Stand
und Lebens-Art, ist GOTT gefällig, es sey denn,
daß er durch Annehmung und würdigen Ge-
brauch der himmlischen Berufung zum Reiche
GOttes wohl geordnet und geheiliget sey.

V. 7.

Allen, die zu Rom sind, den Liebsten
GOttes
(die GOTT nicht allein seiner allge-
meinen Liebe würdiget, nach welcher er die gan-
tze Welt dergestalt geliebet hat, daß er ihr seinen
Sohn der Liebe zum Heyland gesandt; sondern
die er auch mit der besondern Liebe umfasset, daß
er sie für seine versöhnte und zu Gnaden angenom-
mene Kinder erkennet, und väterlich versorget,
zuvorderst im geistlichen) und berufenen (siehe
dis Wort v. 6.) Heiligen. (Ein schönes Ehren-
Wort! nicht der von mehrer Zeit her zu Rom
gemachten, oder canonisirten, sondern durch
die heiligende Berufungs-Gnade zubereiteten,
ob gleich noch unvollkommenen, doch wahrhafti-
gen, Heiligen; welche, nachdem ihnen JEsus
zur Gerechtigkeit und Heiligung gemacht, der
würcklichen Heiligung, ohne welche niemand den
HERRN schauen wird, Hebr. 12, 14. nachja-
gen.) Gnade (die euch schon reichlich wieder-
fahren, nemlich die Gnade der Bekehrung,
Rechtfertigung und Heiligung, gratia forensis &
medicinalis
) sey (in einem immer reicheren Masse)
mit (auch in und bey) euch, (also, daß ihr aus
der Fülle JESU CHristi nehmet Gnade um
Gnade, Joh. 1, 16. eine Gnaden-Kraft nach
der andern, in der Ordnung, daß die vorherge-
hende Gnade in ihrer getreuen Anwendung die
nachfolgende und mehrere nach sich ziehe: wie
denn dem, der da also hat, daß er das geschenck-
te wohl bewahret und fruchtbarlich anleget, ge-
geben wird, daß er die Fülle habe: Matth. 13,
12. 25, 29. welche Fülle von Petro den Gläu-
[Spaltenumbruch] bigen mit dem epistolischen Grusse ausdrücklich
angewünschet wird 1 Petr. 1, 2. 2 Petr. 1, 2.)
und Friede (als eines der geistlichen Haupt-
Güter, dessen die gläubigen Römer gleichfalls
schon waren theilhaftig worden, und noch immer
reichlicher zu geniessen hatten: der Friede mit
GOTT und in GOTT, dessen Genuß die zu-
vor durch das Gefühl der herrschenden Sünde
und der Straf-Gerechtigkeit GOttes sehr verun-
ruhigte Seele in einen solchen Stand der schon
anhebenden würcklichen Seligkeit setzet, daß sie
das Reich GOttes bereits in sich hat, und auch
schon ihres zeitlichen Lebens, obgleich mitten un-
ter dem Creutze, froh wird; zumal da sie, nebst der
geschenckten Glaubens-Gerechtigkeit, auch die
Freude im Heiligen Geiste bey sich hat. Rom. 14,
17.) von GOTT, unserm (in CHristo ver-
söhnten und liebreichen) Vater, und dem
HErrn JESU CHristo,
(der uns solche
Heyls-Güter, welche uns der himmlische Va-
ter durch den Heiligen Geist reichlich schencket,
erworben hat.)

Anmerckungen.
1. O Rom! Rom! wo sind deine Lieb-
sten GOttes
und berufenen Heiligen ge-
blieben! Denn was du etwa noch im Verborge-
nen hast, ist nicht dein, sondern des HErrn, der
auch in Sodom einen gerechten Lot hatte.
2. Wer nicht schon auf Erden ein Heiliger
wird, der wird unter die Zahl der Heiligen im
Himmel nicht aufgenommen werden.
3. Gnade ohne die Frucht des wahren
Friedens in der Seele ist Einbildung und ein
Selbst-Betrug: es sey denn eine Seele in dem
Stande schwerer geistlichen Anfechtungen; als
darinnen man gar wohl die Gnade ohne den
empfindlichen Genuß des Friedens haben kan,
den Frieden aber doch auch besitzet.
4. Friede ohne Gnade ist eine fleischliche
Sicherheit, und die Losung fleischlich gesinne-
ter und unbekehrter Lehrer, die zu denen, die doch
wider GOTT streiten, nach der Art der falschen
Propheten des alten Testaments, sagen: Frie-
de! Friede!
5. Wilst du, Geliebte Seele, den rechten
Nutzen bey der Lesung dieses Apostolischen Brie-
fes haben, so eigne dir in rechter Ordnung, nem-
lich im Gehorsam des Glaubens, den Paulini-
schen Segens-Wunsch von der Gnade und
dem Frieden GOttes recht zu, also, daß du beym
Lesen dich in die Betrachtung gebest, und diese
mit einem hertzlichen Seufzer zu GOTT heili-
gest, daß er dich mit dem Geschenck der Gnade
und des Friedes immer mehr beseligen wolle.
Dann gedencke, daß Paulus diesen Segens-
Gruß und Wunsch auch dir zuspricht.
6. Siehe, wie nachdrücklich Paulus gleich
im Eingange dieses Briefs dich auf die Lehre von
der wahren und ewigen GOttheit JESU
CHristi führet! Denn CHristus ist (v. 3. 4.) der
kräftiglich erwiesene Sohn GOttes, nach dem
Geiste, der da heiliget,
und nach dem göttli-
chen Wercke der Auferstehung von den Tod-
ten.
Er ist der souveraine HErr seiner Kirche,
der Paulum zum Apostel-Amt berufen hat. Er
ist
D 2
Cap. 1, v. 6. 7. an die Roͤmer.
[Spaltenumbruch] folget aus dem evangeliſchen der geſetzliche,
oder der dem Geſetz gemaͤſſe Gehorſam des
Glaubens.
Man erwege hiebey die folgende
Stellen: Rom. 6, 17. 10, 3. 16. 15, 18. Apoſt.
Geſch. 6, 7. 1 Joh. 4, 23. Siehe auch von dem
dem Evangelio durch den Glauben zu leiſtenden
Gehorſam ferner Rom. 10, 16. 2 Theſſ. 1, 8.
V. 6.

Welcher (Heyden, oder unter welchen)
ihr (zu CHriſto bekehrten Roͤmer, nebſt denen
bekehrten und unter euch befindlichen Juͤden)
auch ſeyd, die da berufen ſind (mit dem ſe-
ligen Erfolg, daß ihr die Berufungs-Gnade
auch wuͤrcklich angenommen habet) von JEſu
CHriſto
(der ſich des Dienſtes einiger von ſei-
nen Knechten dazu gebrauchet hat, und ſolchen
als ſein eignes Werck anſiehet.)

Anmerckungen.

1. Wohl dem, der, nach dem Zeugniß ſei-
nes guten Gewiſſens, ſich unter ſolchen folgſa-
men Berufenen noch ietzo mit befindet, oder doch
noch ietzo in einem ungeheuchelten, und mit ei-
nem guten Nach-Satze bekraͤftigten Vorſatze,
ſich entſchlieſſet, ohne fernern Aufſchub der Be-
rufungs-Gnade Folge zu leiſten.

2. Kein aͤuſſerlicher Beruf, oder Stand
und Lebens-Art, iſt GOTT gefaͤllig, es ſey denn,
daß er durch Annehmung und wuͤrdigen Ge-
brauch der himmliſchen Berufung zum Reiche
GOttes wohl geordnet und geheiliget ſey.

V. 7.

Allen, die zu Rom ſind, den Liebſten
GOttes
(die GOTT nicht allein ſeiner allge-
meinen Liebe wuͤrdiget, nach welcher er die gan-
tze Welt dergeſtalt geliebet hat, daß er ihr ſeinen
Sohn der Liebe zum Heyland geſandt; ſondern
die er auch mit der beſondern Liebe umfaſſet, daß
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mene Kinder erkennet, und vaͤterlich verſorget,
zuvorderſt im geiſtlichen) und berufenen (ſiehe
dis Wort v. 6.) Heiligen. (Ein ſchoͤnes Ehren-
Wort! nicht der von mehrer Zeit her zu Rom
gemachten, oder canoniſirten, ſondern durch
die heiligende Berufungs-Gnade zubereiteten,
ob gleich noch unvollkommenen, doch wahrhafti-
gen, Heiligen; welche, nachdem ihnen JEſus
zur Gerechtigkeit und Heiligung gemacht, der
wuͤrcklichen Heiligung, ohne welche niemand den
HERRN ſchauen wird, Hebr. 12, 14. nachja-
gen.) Gnade (die euch ſchon reichlich wieder-
fahren, nemlich die Gnade der Bekehrung,
Rechtfertigung und Heiligung, gratia forenſis &
medicinalis
) ſey (in einem im̃er reicheren Maſſe)
mit (auch in und bey) euch, (alſo, daß ihr aus
der Fuͤlle JESU CHriſti nehmet Gnade um
Gnade, Joh. 1, 16. eine Gnaden-Kraft nach
der andern, in der Ordnung, daß die vorherge-
hende Gnade in ihrer getreuen Anwendung die
nachfolgende und mehrere nach ſich ziehe: wie
denn dem, der da alſo hat, daß er das geſchenck-
te wohl bewahret und fruchtbarlich anleget, ge-
geben wird, daß er die Fuͤlle habe: Matth. 13,
12. 25, 29. welche Fuͤlle von Petro den Glaͤu-
[Spaltenumbruch] bigen mit dem epiſtoliſchen Gruſſe ausdruͤcklich
angewuͤnſchet wird 1 Petr. 1, 2. 2 Petr. 1, 2.)
und Friede (als eines der geiſtlichen Haupt-
Guͤter, deſſen die glaͤubigen Roͤmer gleichfalls
ſchon waren theilhaftig worden, und noch immer
reichlicher zu genieſſen hatten: der Friede mit
GOTT und in GOTT, deſſen Genuß die zu-
vor durch das Gefuͤhl der herrſchenden Suͤnde
und der Straf-Gerechtigkeit GOttes ſehr verun-
ruhigte Seele in einen ſolchen Stand der ſchon
anhebenden wuͤrcklichen Seligkeit ſetzet, daß ſie
das Reich GOttes bereits in ſich hat, und auch
ſchon ihres zeitlichen Lebens, obgleich mitten un-
ter dem Creutze, froh wird; zumal da ſie, nebſt der
geſchenckten Glaubens-Gerechtigkeit, auch die
Freude im Heiligen Geiſte bey ſich hat. Rom. 14,
17.) von GOTT, unſerm (in CHriſto ver-
ſoͤhnten und liebreichen) Vater, und dem
HErrn JESU CHriſto,
(der uns ſolche
Heyls-Guͤter, welche uns der himmliſche Va-
ter durch den Heiligen Geiſt reichlich ſchencket,
erworben hat.)

Anmerckungen.
1. O Rom! Rom! wo ſind deine Lieb-
ſten GOttes
und berufenen Heiligen ge-
blieben! Denn was du etwa noch im Verborge-
nen haſt, iſt nicht dein, ſondern des HErrn, der
auch in Sodom einen gerechten Lot hatte.
2. Wer nicht ſchon auf Erden ein Heiliger
wird, der wird unter die Zahl der Heiligen im
Himmel nicht aufgenommen werden.
3. Gnade ohne die Frucht des wahren
Friedens in der Seele iſt Einbildung und ein
Selbſt-Betrug: es ſey denn eine Seele in dem
Stande ſchwerer geiſtlichen Anfechtungen; als
darinnen man gar wohl die Gnade ohne den
empfindlichen Genuß des Friedens haben kan,
den Frieden aber doch auch beſitzet.
4. Friede ohne Gnade iſt eine fleiſchliche
Sicherheit, und die Loſung fleiſchlich geſinne-
ter und unbekehrter Lehrer, die zu denen, die doch
wider GOTT ſtreiten, nach der Art der falſchen
Propheten des alten Teſtaments, ſagen: Frie-
de! Friede!
5. Wilſt du, Geliebte Seele, den rechten
Nutzen bey der Leſung dieſes Apoſtoliſchen Brie-
fes haben, ſo eigne dir in rechter Ordnung, nem-
lich im Gehorſam des Glaubens, den Paulini-
ſchen Segens-Wunſch von der Gnade und
dem Frieden GOttes recht zu, alſo, daß du beym
Leſen dich in die Betrachtung gebeſt, und dieſe
mit einem hertzlichen Seufzer zu GOTT heili-
geſt, daß er dich mit dem Geſchenck der Gnade
und des Friedes immer mehr beſeligen wolle.
Dann gedencke, daß Paulus dieſen Segens-
Gruß und Wunſch auch dir zuſpricht.
6. Siehe, wie nachdruͤcklich Paulus gleich
im Eingange dieſes Briefs dich auf die Lehre von
der wahren und ewigen GOttheit JESU
CHriſti fuͤhret! Denn CHriſtus iſt (v. 3. 4.) der
kraͤftiglich erwieſene Sohn GOttes, nach dem
Geiſte, der da heiliget,
und nach dem goͤttli-
chen Wercke der Auferſtehung von den Tod-
ten.
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der Paulum zum Apoſtel-Amt berufen hat. Er
iſt
D 2
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[27/0055] Cap. 1, v. 6. 7. an die Roͤmer. folget aus dem evangeliſchen der geſetzliche, oder der dem Geſetz gemaͤſſe Gehorſam des Glaubens. Man erwege hiebey die folgende Stellen: Rom. 6, 17. 10, 3. 16. 15, 18. Apoſt. Geſch. 6, 7. 1 Joh. 4, 23. Siehe auch von dem dem Evangelio durch den Glauben zu leiſtenden Gehorſam ferner Rom. 10, 16. 2 Theſſ. 1, 8. V. 6. Welcher (Heyden, oder unter welchen) ihr (zu CHriſto bekehrten Roͤmer, nebſt denen bekehrten und unter euch befindlichen Juͤden) auch ſeyd, die da berufen ſind (mit dem ſe- ligen Erfolg, daß ihr die Berufungs-Gnade auch wuͤrcklich angenommen habet) von JEſu CHriſto (der ſich des Dienſtes einiger von ſei- nen Knechten dazu gebrauchet hat, und ſolchen als ſein eignes Werck anſiehet.) Anmerckungen. 1. Wohl dem, der, nach dem Zeugniß ſei- nes guten Gewiſſens, ſich unter ſolchen folgſa- men Berufenen noch ietzo mit befindet, oder doch noch ietzo in einem ungeheuchelten, und mit ei- nem guten Nach-Satze bekraͤftigten Vorſatze, ſich entſchlieſſet, ohne fernern Aufſchub der Be- rufungs-Gnade Folge zu leiſten. 2. Kein aͤuſſerlicher Beruf, oder Stand und Lebens-Art, iſt GOTT gefaͤllig, es ſey denn, daß er durch Annehmung und wuͤrdigen Ge- brauch der himmliſchen Berufung zum Reiche GOttes wohl geordnet und geheiliget ſey. V. 7. Allen, die zu Rom ſind, den Liebſten GOttes (die GOTT nicht allein ſeiner allge- meinen Liebe wuͤrdiget, nach welcher er die gan- tze Welt dergeſtalt geliebet hat, daß er ihr ſeinen Sohn der Liebe zum Heyland geſandt; ſondern die er auch mit der beſondern Liebe umfaſſet, daß er ſie fuͤr ſeine verſoͤhnte und zu Gnaden angenom- mene Kinder erkennet, und vaͤterlich verſorget, zuvorderſt im geiſtlichen) und berufenen (ſiehe dis Wort v. 6.) Heiligen. (Ein ſchoͤnes Ehren- Wort! nicht der von mehrer Zeit her zu Rom gemachten, oder canoniſirten, ſondern durch die heiligende Berufungs-Gnade zubereiteten, ob gleich noch unvollkommenen, doch wahrhafti- gen, Heiligen; welche, nachdem ihnen JEſus zur Gerechtigkeit und Heiligung gemacht, der wuͤrcklichen Heiligung, ohne welche niemand den HERRN ſchauen wird, Hebr. 12, 14. nachja- gen.) Gnade (die euch ſchon reichlich wieder- fahren, nemlich die Gnade der Bekehrung, Rechtfertigung und Heiligung, gratia forenſis & medicinalis) ſey (in einem im̃er reicheren Maſſe) mit (auch in und bey) euch, (alſo, daß ihr aus der Fuͤlle JESU CHriſti nehmet Gnade um Gnade, Joh. 1, 16. eine Gnaden-Kraft nach der andern, in der Ordnung, daß die vorherge- hende Gnade in ihrer getreuen Anwendung die nachfolgende und mehrere nach ſich ziehe: wie denn dem, der da alſo hat, daß er das geſchenck- te wohl bewahret und fruchtbarlich anleget, ge- geben wird, daß er die Fuͤlle habe: Matth. 13, 12. 25, 29. welche Fuͤlle von Petro den Glaͤu- bigen mit dem epiſtoliſchen Gruſſe ausdruͤcklich angewuͤnſchet wird 1 Petr. 1, 2. 2 Petr. 1, 2.) und Friede (als eines der geiſtlichen Haupt- Guͤter, deſſen die glaͤubigen Roͤmer gleichfalls ſchon waren theilhaftig worden, und noch immer reichlicher zu genieſſen hatten: der Friede mit GOTT und in GOTT, deſſen Genuß die zu- vor durch das Gefuͤhl der herrſchenden Suͤnde und der Straf-Gerechtigkeit GOttes ſehr verun- ruhigte Seele in einen ſolchen Stand der ſchon anhebenden wuͤrcklichen Seligkeit ſetzet, daß ſie das Reich GOttes bereits in ſich hat, und auch ſchon ihres zeitlichen Lebens, obgleich mitten un- ter dem Creutze, froh wird; zumal da ſie, nebſt der geſchenckten Glaubens-Gerechtigkeit, auch die Freude im Heiligen Geiſte bey ſich hat. Rom. 14, 17.) von GOTT, unſerm (in CHriſto ver- ſoͤhnten und liebreichen) Vater, und dem HErrn JESU CHriſto, (der uns ſolche Heyls-Guͤter, welche uns der himmliſche Va- ter durch den Heiligen Geiſt reichlich ſchencket, erworben hat.) Anmerckungen. 1. O Rom! Rom! wo ſind deine Lieb- ſten GOttes und berufenen Heiligen ge- blieben! Denn was du etwa noch im Verborge- nen haſt, iſt nicht dein, ſondern des HErrn, der auch in Sodom einen gerechten Lot hatte. 2. Wer nicht ſchon auf Erden ein Heiliger wird, der wird unter die Zahl der Heiligen im Himmel nicht aufgenommen werden. 3. Gnade ohne die Frucht des wahren Friedens in der Seele iſt Einbildung und ein Selbſt-Betrug: es ſey denn eine Seele in dem Stande ſchwerer geiſtlichen Anfechtungen; als darinnen man gar wohl die Gnade ohne den empfindlichen Genuß des Friedens haben kan, den Frieden aber doch auch beſitzet. 4. Friede ohne Gnade iſt eine fleiſchliche Sicherheit, und die Loſung fleiſchlich geſinne- ter und unbekehrter Lehrer, die zu denen, die doch wider GOTT ſtreiten, nach der Art der falſchen Propheten des alten Teſtaments, ſagen: Frie- de! Friede! 5. Wilſt du, Geliebte Seele, den rechten Nutzen bey der Leſung dieſes Apoſtoliſchen Brie- fes haben, ſo eigne dir in rechter Ordnung, nem- lich im Gehorſam des Glaubens, den Paulini- ſchen Segens-Wunſch von der Gnade und dem Frieden GOttes recht zu, alſo, daß du beym Leſen dich in die Betrachtung gebeſt, und dieſe mit einem hertzlichen Seufzer zu GOTT heili- geſt, daß er dich mit dem Geſchenck der Gnade und des Friedes immer mehr beſeligen wolle. Dann gedencke, daß Paulus dieſen Segens- Gruß und Wunſch auch dir zuſpricht. 6. Siehe, wie nachdruͤcklich Paulus gleich im Eingange dieſes Briefs dich auf die Lehre von der wahren und ewigen GOttheit JESU CHriſti fuͤhret! Denn CHriſtus iſt (v. 3. 4.) der kraͤftiglich erwieſene Sohn GOttes, nach dem Geiſte, der da heiliget, und nach dem goͤttli- chen Wercke der Auferſtehung von den Tod- ten. Er iſt der ſouveraine HErr ſeiner Kirche, der Paulum zum Apoſtel-Amt berufen hat. Er iſt D 2

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/55>, abgerufen am 15.05.2024.