Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Erklärung des Briefs Pauli Cap. 4, 10-14. [Spaltenumbruch]
schneidung, sondern schon (so lange vorher,wie gedacht) in der Vorhaut (darinnen er den Stand der unbeschnittenen Heidenschaft praesen- tiret hat, daß nemlich auch ihnen der Weg zur Seligkeit durch den Glauben an den Meßiam of- fen stehen solle: wie v. 11. folget.) V. 11. Das Zeichen aber der Beschneidung Anmerckung. Jn der Griechischen phrasi pisteuein di a- V. 12. Und würde auch ein Vater der Be- Anmerckung. Man siehet aus der Geschicht vom Abra- V. 13. Denn die Verheissung (Gen. 12, 1. seqq. V. 14. Denn (um zu zeigen, daß die Verheissung V. 15.
Erklaͤrung des Briefs Pauli Cap. 4, 10-14. [Spaltenumbruch]
ſchneidung, ſondern ſchon (ſo lange vorher,wie gedacht) in der Vorhaut (darinnen er den Stand der unbeſchnittenen Heidenſchaft præſen- tiret hat, daß nemlich auch ihnen der Weg zur Seligkeit durch den Glauben an den Meßiam of- fen ſtehen ſolle: wie v. 11. folget.) V. 11. Das Zeichen aber der Beſchneidung Anmerckung. Jn der Griechiſchen phraſi πιστέυειν δἰ ἀ- V. 12. Und wuͤrde auch ein Vater der Be- Anmerckung. Man ſiehet aus der Geſchicht vom Abra- V. 13. Denn die Verheiſſung (Gen. 12, 1. ſeqq. V. 14. Denn (um zu zeigen, daß die Verheiſſung V. 15.
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Erklaͤrung des Briefs Pauli Cap. 4, 10-14.
ſchneidung, ſondern ſchon (ſo lange vorher,
wie gedacht) in der Vorhaut (darinnen er den
Stand der unbeſchnittenen Heidenſchaft præſen-
tiret hat, daß nemlich auch ihnen der Weg zur
Seligkeit durch den Glauben an den Meßiam of-
fen ſtehen ſolle: wie v. 11. folget.)
V. 11.
Das Zeichen aber der Beſchneidung
(das iſt die Beſchneidung, die ein ſichtbares Zei-
chen des Gnaden-Bundes an ihm war) em-
pfing er zum Siegel (oder als ein Siegel, zur
Bekraͤftigung und Beſtaͤrckung) der Gerech-
tigkeit des Glaubens, welchen er noch
(oder ſchon) in der Vorhaut (und alſo vor der
Beſchneidung, mit dem Gnaden-Geſchenck der
Gerechtigkeit) hatte: auf daß er (da er in ſei-
ner einzelen Perſon, in Anſehung der ſo wol ſchon
in der Vorhaut, als in der Beſchneidung beſeſſe-
nen Glaubens Gerechtigkeit, beyde, die glaͤubige
Heidenſchaft und Juͤdenſchaft, repræſentirte)
wuͤrde ein Vater (ein Vorgaͤnger, Muſter und
Haupt-Exempel zur Nachfolge vorgeſtellet) aller
die da glaͤuben in der Vorhaut, daß denſel-
ben ſolches auch gerechnet werde zur Ge-
rechtigkeit (Gr. daß auch ihnen die Gerechtig-
keit nemlich die verheiſſene, erworbene, und in
Glauben zu ergreifende, ja ergriffene) zuge-
rechnetwerde (als waͤre es ihre eigene.)
Anmerckung.
Jn der Griechiſchen phraſi πιστέυειν δἰ ἀ-
κρο_ υστιὰς heiſt διὰ ſo viel, als ἐν, wie es auch
vorher alſo geſetzet und von Luthero uͤberſetzet
worden. Dergleichen findet ſich wie ſonſt bey
den Griechen, alſo auch im neuen Teſtament
1 Tim. 2, 15. Das Weib wird ſelig διὰ τεκνο-
γονίας im Kinderzeugen, in dem Ehe-Stan-
de. Man ſehe auch Roͤm. 2, 27. ein Ubertre-
ter des Geſetzes ſeyn διὰ γρἀμματος καὶ πε-
ριτομῆς, in dem Stande des Buchſtabens und
der Beſchneidung, oder bey dem Buchſtaben
und der Beſchneidung. Jmgleichen c. 14, 20.
διὰ προσκόμματος mit anſtoſſe.
V. 12.
Und wuͤrde auch ein Vater der Be-
ſchneidung (der Juͤdenſchaft) nicht allein de-
rer, die von der Beſchneidung ſind (die aͤuſ-
ſerlich zum Juͤdiſchen Volcke gehoͤren, und zum
Beweiß deſſen das Zeichen der aͤuſſerlichen Be-
ſchneidung im Fleiſche haben c. 2, 28.) ſondern
auch derer, die da wandeln in den Fußſtap-
fen des Glaubens, welcher war in der Vor-
haut unſers Vaters Abrahams (die da alſo
an den Meßiam glauben, wie Abraham, und
ihm, wie er im Glauben vorgegangen, nachfol-
gen, das iſt, aller Glaͤubigen, als geiſtlichen
Jſraeliten und Kinder Abrahams, ſo wol der
Juden, als der Heyden. Gleichwie es heißt
Gal. 3, 28. 29. Hie iſt kein Jude noch Grie-
che (mit einem ſonderlichen Vorzuge oder Zu-
ruͤckſetzung) ſondern ihr ſeyd allzumal ei-
ner in Chriſto JEſu. Seyd ihr aber Chri-
ſti, ſo ſeyd ihr ja Abrahams Saamen, und
nach der Verheiſſung Erben. Siehe auch
Col. 2, 11.)
Anmerckung.
Man ſiehet aus der Geſchicht vom Abra-
ham, wie wunderbar ſich die hochweiſe Provi-
denz GOttes in dem Leben und Begebenheiten
der Patriarchen hervor gethan. Es wuͤrde auch
wol nicht leichtlich iemand in eigner Meditation
darauf gekommen ſeyn, was Paulus hie und in
dem Briefe an die Galater am Abraham und ſei-
ner Familie vorſtellet. Man hat demnach das
erſte Buch Moſis, auch alle uͤbrige, mit heiliger
Aufmerckſamkeit zu leſen.
V. 13.
Denn die Verheiſſung (Gen. 12, 1. ſeqq.
c. 15, 1. ſeqq. c. 17, 2. ſeqq. c. 18, 19. ſeqq. c. 22,
15. ſeqq.) daß er (und ſein Same, und alſo er
in ſeinen Nachkommen, als geiſtlichen Kindern)
ſolte ſeyn der Welt Erbe (ſolte durch den
Meßiam mit geiſtlichen Guͤtern geſegnet ſeyn,
und ſich auch auſſer dem Juͤdiſchen Lande auf dem
gantzen Erdboden ausbreiten, und dermaleins
auch die kuͤnftige Welt zum Eigenthum inne ha-
ben und erfuͤllen) iſt nicht geſchehen (hie iſt im
Gr. eine ellipſis) Abraham, oder (noch) ſei-
nem (damals noch kuͤnftigen geiſtlichen (Sa-
men durchs Geſetz (und durch das, was dazu,
als eine anbefohlne Sache, zu rechnen iſt, als
da ſonderlich iſt die Beſchneidung, vielweniger
durch eigne Verdienſte nach dem Geſetze) ſon-
dern durch die Gerechtigkeit des Glau-
bens (durch das Evangelium vom Meßia, deſ-
ſen Mittel-Punct gleichſam iſt die aus ſeiner Er-
loͤſung herruͤhrende Gerechtigkeit des Glaubens,
deren ſchon zuvor gedacht.)
V. 14.
Denn (um zu zeigen, daß die Verheiſſung
nicht durch das Geſetz gegeben, ſo ſage ich, daß
es nicht zuſammen ſtehen koͤnne, die Verheiſ-
ſung durchs Geſetz und durchs Evangelium aus
dem Glauben haben wollen) wo die vom Ge-
ſetz (die alſo damit umgehen, daß ſie vermeinen
die Seligkeit durch Wercke ſelbſt verdienen zu
koͤnnen, und alſo ſind ἐργαζόμενοι v. 4.) Er-
ben ſind (der geiſtlichen Guͤter und des ewigen
Lebens; als wohin der Kern der goͤttlichen Ver-
heiſſungen unter der Schale des aͤuſſerlichen
Erbtheils vom Lande Canaan bey Abraham und
den folgenden Patriarchen ging) ſo iſt der
Glaube nichts (vergeblich, als deſſen man nicht
gebrauchet, da ſeine Haupt-Eigenſchaft iſt, das
Erbtheil nicht als einen verdienten Lohn, ſon-
dern als ein Gnaden-Geſchenck nach dem Evan-
gelio vom Meßia zu empfangen) und die Ver-
heiſſung (das Evangelium ſelbſt) iſt ab (da-
mit abgethan, als eine unnoͤthige Sache. Sie-
he auch Gal. 3, 18. So das Erbe durch das
Geſetz erhalten wuͤrde, ſo wuͤrde es nicht
durch die Verheiſſung gegeben. GOTT
aber hat es Abraham durch die Verheiſ-
ſung frey geſchencket.
V. 15.
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