Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Cap. 4. v. 11. 12. 13. an die Thessalonicher. [Spaltenumbruch]
in so viele äusserliche zerstreuende Dinge einlassetnoch aus Fürwitz euch um das bekümmert, was euch nichts angehet, vielweniger eine Uneinigkeit anrichtet und von euch eine üble Nachrede verur- sachet) und das eure schaffet (ta idia, Dinge, welche euch eigentlich angehen, und damit ihr umgehet, also daß ihr der äusserlichen Lebens-Art nach Profession davon machet, recht besorget und zum Dienst des Nächsten getreulich abwar- tet) und arbeitet mit euren eignen Hän- den: wie wir euch geboten haben. Anmerckungen. 1. So gut es auch gleich um die Thessaloni- 2. Es haben auch die heydnischen Philoso- 3. Wer keine Hand-Arbeit verrichtet, 4. Jst gleich mancher Handwercksmann, 5. Personen von vornehmen, sonderlich V. 12. Aufdaß ihr wandelt ehrbarlich (eukhemo- Anmerckungen. 1. Ein ieder hat in seinem Stande dahin 2. Da wir Christen zwar keine Hey- V. 13. D 3
Cap. 4. v. 11. 12. 13. an die Theſſalonicher. [Spaltenumbruch]
in ſo viele aͤuſſerliche zerſtreuende Dinge einlaſſetnoch aus Fuͤrwitz euch um das bekuͤmmert, was euch nichts angehet, vielweniger eine Uneinigkeit anrichtet und von euch eine uͤble Nachrede verur- ſachet) und das eure ſchaffet (τὰ ἴδια, Dinge, welche euch eigentlich angehen, und damit ihr umgehet, alſo daß ihr der aͤuſſerlichen Lebens-Art nach Profeſſion davon machet, recht beſorget und zum Dienſt des Naͤchſten getreulich abwar- tet) und arbeitet mit euren eignen Haͤn- den: wie wir euch geboten haben. Anmerckungen. 1. So gut es auch gleich um die Theſſaloni- 2. Es haben auch die heydniſchen Philoſo- 3. Wer keine Hand-Arbeit verrichtet, 4. Jſt gleich mancher Handwercksmann, 5. Perſonen von vornehmen, ſonderlich V. 12. Aufdaß ihr wandelt ehrbarlich (ἐυχημο- Anmerckungen. 1. Ein ieder hat in ſeinem Stande dahin 2. Da wir Chriſten zwar keine Hey- V. 13. D 3
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Cap. 4. v. 11. 12. 13. an die Theſſalonicher.
in ſo viele aͤuſſerliche zerſtreuende Dinge einlaſſet
noch aus Fuͤrwitz euch um das bekuͤmmert, was
euch nichts angehet, vielweniger eine Uneinigkeit
anrichtet und von euch eine uͤble Nachrede verur-
ſachet) und das eure ſchaffet (τὰ ἴδια, Dinge,
welche euch eigentlich angehen, und damit ihr
umgehet, alſo daß ihr der aͤuſſerlichen Lebens-Art
nach Profeſſion davon machet, recht beſorget
und zum Dienſt des Naͤchſten getreulich abwar-
tet) und arbeitet mit euren eignen Haͤn-
den: wie wir euch geboten haben.
Anmerckungen.
1. So gut es auch gleich um die Theſſaloni-
cenſiſche Gemeine ſtund; ſo fehlete es dennoch
auch in derſelben nicht an einigen unordentlich
wandelnden, auf welche dieſe Ermahnung eigent-
lich gehet, ob ſie ſchon an alle gerichtet iſt. Gleich-
wie dieſes Paulus gegenwaͤrtig geſehen; alſo
hat er es auch von Timotheo gehoͤret. Dahin
auch der 8 Vers: wer nun verachtet u. ſ. w.
gerichtet iſt. Man conferire hiebey 2 Theſſ. 3,
10. 11. 12. da wir ſehen, wie ſie Paulus alda ge-
funden, und wie ſie ſich nach dem erſten Briefe
nicht ſchienen voͤllig in die Ordnung gegeben zu
haben.
2. Es haben auch die heydniſchen Philoſo-
phi wohl erkannt, wie viel an der Stille gelegen
ſey, und daher geſaget: qui bene latet, bene
vivit: ie verborgner und ſtiller einer ſeyn kan,
ie ruhiger und vergnuͤgter kan er leben. Es wird
freylich mancher zu ſolchen aͤuſſerlichen Verrich-
tungen gezogen, darinnen er ſich ſehr zerſtreuen
muß: allein wenn es ohne eigene affection ge-
ſchiehet, und deſto mehr dabey uͤber das Gewiſ-
ſen gewachet wird; ſo kan durch die bewahrende
und heiligende Gnade GOttes nicht allein alles
ohne Schaden der Seele abgehen, ſondern auch
zu vielem Liebes-Dienſte gegen andere gereichen.
Ein anders aber iſt es, wenn man ſich ſelbſt aus
irdiſchem Sinne in viel Weitlaͤuftigkeit giebet.
Welches die Griechen nennen eine ϖολυπραγ-
μοσύνην und ἀλλοτριοεϖισκοπίαν 1 Pet. 4, 15.
3. Wer keine Hand-Arbeit verrichtet,
ſoll doch eine andere gute und nuͤtzliche Arbeit vor-
nehmen, um dem Muͤßiggange keinen Raum zu
geben: als wodurch man zu allerhand Suͤnden
verleitet wird. Je froͤmmer Chriſt, ie fleißiger
Arbeiter in allen Staͤnden!
4. Jſt gleich mancher Handwercksmann,
oder Kinſtler, in dem Stande, daß er kan meh-
rere Leute halten und durch deroſelben Haͤnde
arbeiten laſſen, und ſich davon reichlich naͤhren:
ſo entſchuldiget ihn doch dieſes nicht; noch giebt
es ihm Freyheit, muͤßig zu ſeyn, geſchweige dem
Truncke und der eiteln Geſellſchaft nachzuge-
hen: ſondern er iſt, nebſt der Aufſicht auf ſeine
Leute, auch ſchuldig, ſo viel er kan, mit ſeinen ei-
gnen Haͤnden zu arbeiten.
5. Perſonen von vornehmen, ſonderlich
graͤflich- und fuͤrſtlichen Stande ſind der Verſu-
chung zum Muͤßigang, und zu den daher entſte-
henden Suͤnden am meiſten unterworfen, ſon-
derlich das weibliche Geſchlecht. Denn weil ſie
eines theils es nicht noͤthig haben, mit der Hand
zu arbeiten, andern theils es ſich auch ihrer Mei-
nung nach fuͤr ihren Stand nicht ſchicken will:
ſo ſind ſie gemeiniglich dem Muͤßiggang ergeben,
und fallen, um die ſo koſtbare und ſo edle Zeit un-
nuͤtzlich zu vertreiben, auf allerhand Spiel und
andere Eitelkeiten. Welches gewiß zu bedau-
ren iſt. Fuͤrchten ſie aber GOtt von Hertzen,
und bedencken ihre kurtze Lebens-Zeit, auch daß
ſie ſowol zur Arbeit berufen ſind, als andere
Menſchen: ſo koͤnnen ſie ſchon allerhand dem
Nechſten, ſonderlich dem Duͤrftigen nuͤtzliche
Arbeit finden. Wie man denn wol durch Go-
tes Gnade Exempel gehabt hat von ſolchen ho-
hen Perſonen, welche, was ſie an Linnen-Geraͤ-
the theils mit ihrer eignen Hand verfertiget ha-
ben, nackenden Gliedern Chriſti zu ihrer Decke
mit aller Einfalt ihres Hertzens haben darreichen
laſſen. Was koͤnte GOtt wol wohlgefaͤlliger
und ihnen ſelbſt geſegneter ſeyn, als dieſes? Und
wie manche Stuͤnde kan nicht auch taͤglich mit
Leſung oder Vorleſung eines guten Buchs zuge-
bracht werden.
V. 12.
Aufdaß ihr wandelt ehrbarlich (ἐυχημο-
νως, Roͤm. 13, 13. 1 Cor. 14, 40. wohl anſtan-
dig, wie der Wohlſtand und die Geſtalt nicht
allein eines wohlgeordneten und unſtraͤflichen
buͤrgerlichen Lebens, ſondern auch des recht-
ſchafnen Chriſtenthums es erfodert: und zwar
zuvorderſt vor den Augen des allſehenden GOt-
tes und nach eurem Gewiſſen; und denn auch)
gegen die, die dꝛauſſen ſind (außer eurer Chriſt-
lichen Gemeine und alſo außer dem geiſtlichen
Hauſe GOttes, als da ſind unglaubige Juden
und abgoͤttiſche Heyden. 1 Cor. 5, 12. Coloſſ. 4,
5. 1 Pet. 2, 12.) und ihrer keines (weder ihrer
Perſonen, noch ihrer Huͤlfe alſo) beduͤrfet (daß
ihr ihnen nachgehen und ſie anſprechen muͤßtet:
dadurch denn das Chriſtenthum bey ihnen nur
veraͤchtlich und verlaͤſtert werden wuͤrde; zumal
wenn ſie euch bey ſolcher Gelegenheit koͤnnten
Faulheit, Muͤßiggang und Unordnung vorwer-
fen.
Anmerckungen.
1. Ein ieder hat in ſeinem Stande dahin
zu ſehen, daß er ſeine Sachen, ſo viel es ihm moͤg-
lich iſt, alſo einrichte, daß er keines andern zu
deſſen Laſt, und zu ſeinem eignen Vorwurfe, be-
duͤrfe. Kan man es aber nicht dahin bringen, ſo
hat man ſich auch ſeiner Duͤrftigkeit nicht zu ſchaͤ-
men, noch der andere dem Duͤrftigen ſich zu ent-
ziehen; ſonderlich wenn ſie zuſammen Glieder
an dem geiſtlichen Leibe Chriſti ſeyn wollen.
Denn dazu ſtehen ja ihrer mehrere, ja ſo viele
unter einander in einer buͤrgerlichen und Chriſtli-
chen Societaͤt. Und dienet ein Glied dem an-
dərn am natuͤrlichen Leibe; warum nicht viel-
mehr am geiſtlichen?
2. Da wir Chriſten zwar keine Hey-
den, aber doch hin und wieder viele Juden
um und außer uns haben; ſo ſind wir gewiß auch
um derſelben willen ſchuldig einen unſtraͤflichen
Wandel zu fuͤhren, und das Chriſtenthum damit
zu zieren.
V. 13.
D 3
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