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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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gegen f 7--f 6 zunächst das Vorrücken des Königsbauers von
e 4 auf e 5; zu empfehlen ist deshalb jener Zug für den ersten
Anfang und namentlich vor der Rochade niemals.

§. 174. Unter Sperrung der Officiere versteht man
für die Eröffnung vorzugsweise die Fesselung der Springer
durch die feindlichen Laufer; das Springers auf f 6 z. B.
durch den Lauferzug c 1--g 5, des Damenspringers auf c 6
durch den Königslaufer auf b 5. Man sehe z. B. den Anfang
1. e 2--e 4 e 7--e 5; 2. S g 1--f 3 S b 8--c 6; 3. L f 1--c 4
L f 8--c 5; 4. Rochirt S g 8--f 6; 5. d 2--d 3 Rochirt;
6. L c 1--g 5 u. s. w. Der Springer f 6 ist hier gefesselt,
da er beim Wegziehen die Dame dem Lauferangriff aus-
setzen würde. Die Frage nach den Folgen solcher Sperrung
lässt sich aber sehr schwer beantworten. Manche Spieler
pflegen der letzteren durch Vorrücken der Thurmbauern
zuvorzukommen; doch werden dadurch nicht selten wichtige
Tempi eingebüsst. Auch möchte wohl im Allgemeinen die
Sperrung keinen Nachtheil mit sich führen; ja in manchen
Fällen sind ihre Folgen für die Partei, deren Springer ge-
fesselt wird, äusserst günstig. Wird nämlich der Laufer ge-
zwungen, den gefesselten Springer zu schlagen, so kann
nicht selten der Flügelbauer mit Vortheil wieder nehmen,
das Centrum verstärken und dem Thurm eine wirksame
Angriffslinie auf die feindliche Rochade eröffnen. In man-
chen Fällen wirkt auch die Sperrung geradezu entscheidend,
wie in folgendem Anfange: 1. e 2--e 4 e 7--e 5; 2. f 2--f 4
L f 8--c 5; 3. S g 1--f 3 d 7--d 6; 4. L f 1--c 4 L c 8--g 4;
5. f 4--e 5: d 6--e 5: 6. L c 4--f 7: + K e 8--f 7: 7. S f 3
--e 5: + und gewinnt den Laufer g 4. Der berühmte Meister
Falkbeer hat die Sperrung in folgender schönen Partie ele-
gant ausgebeutet: 1. e 2--e 4 e 7--e 5; 2. S g 1--f 3 S b 8
-- c 6; 3. L f 1--c 4 d 7--d 6; 4. c 2--c 3 L c 8--g 4;
5. d 2--d 4 e 5--d 4: 6. Rochirt d 4--c 3: 7. S b 1--c 3:
S c 6--e 5 (um den gesperrten Springer wiederholt zu be-
drohen) 8. S f 3--e 5: L g 4--d 1: 9. L c 4--f 7 + K e 8--e 7;
10. S c 3--d 5 + und Matt.

Trotzdem kann die Sperrung in manchen Fällen lästig
werden. Als Mittel zu ihrer Aufhebung bietet sich dann

gegen f 7—f 6 zunächst das Vorrücken des Königsbauers von
e 4 auf e 5; zu empfehlen ist deshalb jener Zug für den ersten
Anfang und namentlich vor der Rochade niemals.

§. 174. Unter Sperrung der Officiere versteht man
für die Eröffnung vorzugsweise die Fesselung der Springer
durch die feindlichen Laufer; das Springers auf f 6 z. B.
durch den Lauferzug c 1—g 5, des Damenspringers auf c 6
durch den Königslaufer auf b 5. Man sehe z. B. den Anfang
1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6; 3. L f 1—c 4
L f 8—c 5; 4. Rochirt S g 8—f 6; 5. d 2—d 3 Rochirt;
6. L c 1—g 5 u. s. w. Der Springer f 6 ist hier gefesselt,
da er beim Wegziehen die Dame dem Lauferangriff aus-
setzen würde. Die Frage nach den Folgen solcher Sperrung
lässt sich aber sehr schwer beantworten. Manche Spieler
pflegen der letzteren durch Vorrücken der Thurmbauern
zuvorzukommen; doch werden dadurch nicht selten wichtige
Tempi eingebüsst. Auch möchte wohl im Allgemeinen die
Sperrung keinen Nachtheil mit sich führen; ja in manchen
Fällen sind ihre Folgen für die Partei, deren Springer ge-
fesselt wird, äusserst günstig. Wird nämlich der Laufer ge-
zwungen, den gefesselten Springer zu schlagen, so kann
nicht selten der Flügelbauer mit Vortheil wieder nehmen,
das Centrum verstärken und dem Thurm eine wirksame
Angriffslinie auf die feindliche Rochade eröffnen. In man-
chen Fällen wirkt auch die Sperrung geradezu entscheidend,
wie in folgendem Anfange: 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. f 2—f 4
L f 8—c 5; 3. S g 1—f 3 d 7—d 6; 4. L f 1—c 4 L c 8—g 4;
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e 5: † und gewinnt den Laufer g 4. Der berühmte Meister
Falkbeer hat die Sperrung in folgender schönen Partie ele-
gant ausgebeutet: 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8
c 6; 3. L f 1—c 4 d 7—d 6; 4. c 2—c 3 L c 8—g 4;
5. d 2—d 4 e 5—d 4: 6. Rochirt d 4—c 3: 7. S b 1—c 3:
S c 6—e 5 (um den gesperrten Springer wiederholt zu be-
drohen) 8. S f 3—e 5: L g 4—d 1: 9. L c 4—f 7 † K e 8—e 7;
10. S c 3—d 5 † und Matt.

Trotzdem kann die Sperrung in manchen Fällen lästig
werden. Als Mittel zu ihrer Aufhebung bietet sich dann

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[111/0123] gegen f 7—f 6 zunächst das Vorrücken des Königsbauers von e 4 auf e 5; zu empfehlen ist deshalb jener Zug für den ersten Anfang und namentlich vor der Rochade niemals. §. 174. Unter Sperrung der Officiere versteht man für die Eröffnung vorzugsweise die Fesselung der Springer durch die feindlichen Laufer; das Springers auf f 6 z. B. durch den Lauferzug c 1—g 5, des Damenspringers auf c 6 durch den Königslaufer auf b 5. Man sehe z. B. den Anfang 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6; 3. L f 1—c 4 L f 8—c 5; 4. Rochirt S g 8—f 6; 5. d 2—d 3 Rochirt; 6. L c 1—g 5 u. s. w. Der Springer f 6 ist hier gefesselt, da er beim Wegziehen die Dame dem Lauferangriff aus- setzen würde. Die Frage nach den Folgen solcher Sperrung lässt sich aber sehr schwer beantworten. Manche Spieler pflegen der letzteren durch Vorrücken der Thurmbauern zuvorzukommen; doch werden dadurch nicht selten wichtige Tempi eingebüsst. Auch möchte wohl im Allgemeinen die Sperrung keinen Nachtheil mit sich führen; ja in manchen Fällen sind ihre Folgen für die Partei, deren Springer ge- fesselt wird, äusserst günstig. Wird nämlich der Laufer ge- zwungen, den gefesselten Springer zu schlagen, so kann nicht selten der Flügelbauer mit Vortheil wieder nehmen, das Centrum verstärken und dem Thurm eine wirksame Angriffslinie auf die feindliche Rochade eröffnen. In man- chen Fällen wirkt auch die Sperrung geradezu entscheidend, wie in folgendem Anfange: 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. f 2—f 4 L f 8—c 5; 3. S g 1—f 3 d 7—d 6; 4. L f 1—c 4 L c 8—g 4; 5. f 4—e 5: d 6—e 5: 6. L c 4—f 7: † K e 8—f 7: 7. S f 3 —e 5: † und gewinnt den Laufer g 4. Der berühmte Meister Falkbeer hat die Sperrung in folgender schönen Partie ele- gant ausgebeutet: 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8 — c 6; 3. L f 1—c 4 d 7—d 6; 4. c 2—c 3 L c 8—g 4; 5. d 2—d 4 e 5—d 4: 6. Rochirt d 4—c 3: 7. S b 1—c 3: S c 6—e 5 (um den gesperrten Springer wiederholt zu be- drohen) 8. S f 3—e 5: L g 4—d 1: 9. L c 4—f 7 † K e 8—e 7; 10. S c 3—d 5 † und Matt. Trotzdem kann die Sperrung in manchen Fällen lästig werden. Als Mittel zu ihrer Aufhebung bietet sich dann

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/123>, abgerufen am 21.11.2024.