zu dem ersten hin. Das Fräulein C* und ich, giengen, die mit Gemählden und Kupferstichen ausgezierten Zimmer zu be- sehen, bis man uns zum Spielen holte. Jn der Zwischenzeit redeten Graf F. und Milord G. mit mir von meinem Vater, welchen F. sehr wohl gekannt hatte, und von meiner Großmutter Watson, die er gleich bey ihrer Ankunft gesehen hatte, und von welcher er behauptete, daß ich viele Aehnlichkeit mit ihr hätte. Milord S. war neben dem Fräulein C*, sah ernsthaft und nachdenklich aus, und es schien mir, als ob seine Augen einigemal mit einer Art von Schmerzen auf mich und die beyden Herren geheftet wären. Das Getrippel vieler Leute, das man auf einmal in der Straße hörete, machte alles an die Fenster laufen. Jch gieng an das, wo Milord Seymour und das Fräulein C* stunden. Es waren Leute, die von einer kleinen, aber sehr artig angestellten Spazierfahrt des Fürsten auf dem Wasser, zurücke kamen, welche zu sehen, sie hau- fenweise gegangen waren. Da ich sehr
viele
zu dem erſten hin. Das Fraͤulein C* und ich, giengen, die mit Gemaͤhlden und Kupferſtichen ausgezierten Zimmer zu be- ſehen, bis man uns zum Spielen holte. Jn der Zwiſchenzeit redeten Graf F. und Milord G. mit mir von meinem Vater, welchen F. ſehr wohl gekannt hatte, und von meiner Großmutter Watſon, die er gleich bey ihrer Ankunft geſehen hatte, und von welcher er behauptete, daß ich viele Aehnlichkeit mit ihr haͤtte. Milord S. war neben dem Fraͤulein C*, ſah ernſthaft und nachdenklich aus, und es ſchien mir, als ob ſeine Augen einigemal mit einer Art von Schmerzen auf mich und die beyden Herren geheftet waͤren. Das Getrippel vieler Leute, das man auf einmal in der Straße hoͤrete, machte alles an die Fenſter laufen. Jch gieng an das, wo Milord Seymour und das Fraͤulein C* ſtunden. Es waren Leute, die von einer kleinen, aber ſehr artig angeſtellten Spazierfahrt des Fuͤrſten auf dem Waſſer, zuruͤcke kamen, welche zu ſehen, ſie hau- fenweiſe gegangen waren. Da ich ſehr
viele
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zu dem erſten hin. Das Fraͤulein C*
und ich, giengen, die mit Gemaͤhlden und
Kupferſtichen ausgezierten Zimmer zu be-
ſehen, bis man uns zum Spielen holte.
Jn der Zwiſchenzeit redeten Graf F. und
Milord G. mit mir von meinem Vater,
welchen F. ſehr wohl gekannt hatte, und
von meiner Großmutter Watſon, die er
gleich bey ihrer Ankunft geſehen hatte,
und von welcher er behauptete, daß ich
viele Aehnlichkeit mit ihr haͤtte. Milord
S. war neben dem Fraͤulein C*, ſah
ernſthaft und nachdenklich aus, und es
ſchien mir, als ob ſeine Augen einigemal
mit einer Art von Schmerzen auf mich
und die beyden Herren geheftet waͤren.
Das Getrippel vieler Leute, das man auf
einmal in der Straße hoͤrete, machte alles
an die Fenſter laufen. Jch gieng an das,
wo Milord Seymour und das Fraͤulein
C* ſtunden. Es waren Leute, die von
einer kleinen, aber ſehr artig angeſtellten
Spazierfahrt des Fuͤrſten auf dem Waſſer,
zuruͤcke kamen, welche zu ſehen, ſie hau-
fenweiſe gegangen waren. Da ich ſehr
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/146>, abgerufen am 17.02.2025.
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