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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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nehme immer mit dem Nützlichen zu ver-
binden," sehr schön ausgeführt sah.

Dieses und die vollkommene Edelmanns-
Landwirthschaft, die auserlesene Biblio-
thek, die Sammlung physicalischer Jn-
strumenten, die edle, von Ueppigkeit und
Kargheit gleichweit entfernte Einrich-
tung des Hauses, die Stiftung eines
Arztes für die ganze Herrschaft, der le-
benslängige Unterhalt, dessen sich alle
Hausbedienten zu erfreuen haben, die
Wahl geschickter und rechtschaffener
Männer auf den Beamtungen, und eine
Menge kluger Verordnungen zum Besten
der Unterthanen, etc. alles sind lebende
Denkmale des Geschmacks, der Einsichten,
und der edlen Denkungsart des vormali-
gen Besitzers, der, nachdem er mit größ-
tem Ruhm viele Jahre die erste Stelle an
einem großen Hofe bekleidet hatte, seine
letzten Tage auf diesem angenehmen Land-
sitz verlebte. Seine Güte und Leutselig-
keit scheint seinen Erben, mit den Gütern,
eigen geworden zu seyn, daher sich immer
die beste Gesellschaft der umliegenden Ein-

wohner
J 4

nehme immer mit dem Nuͤtzlichen zu ver-
binden,“ ſehr ſchoͤn ausgefuͤhrt ſah.

Dieſes und die vollkommene Edelmanns-
Landwirthſchaft, die auserleſene Biblio-
thek, die Sammlung phyſicaliſcher Jn-
ſtrumenten, die edle, von Ueppigkeit und
Kargheit gleichweit entfernte Einrich-
tung des Hauſes, die Stiftung eines
Arztes fuͤr die ganze Herrſchaft, der le-
benslaͤngige Unterhalt, deſſen ſich alle
Hausbedienten zu erfreuen haben, die
Wahl geſchickter und rechtſchaffener
Maͤnner auf den Beamtungen, und eine
Menge kluger Verordnungen zum Beſten
der Unterthanen, ꝛc. alles ſind lebende
Denkmale des Geſchmacks, der Einſichten,
und der edlen Denkungsart des vormali-
gen Beſitzers, der, nachdem er mit groͤß-
tem Ruhm viele Jahre die erſte Stelle an
einem großen Hofe bekleidet hatte, ſeine
letzten Tage auf dieſem angenehmen Land-
ſitz verlebte. Seine Guͤte und Leutſelig-
keit ſcheint ſeinen Erben, mit den Guͤtern,
eigen geworden zu ſeyn, daher ſich immer
die beſte Geſellſchaft der umliegenden Ein-

wohner
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[135/0161] nehme immer mit dem Nuͤtzlichen zu ver- binden,“ ſehr ſchoͤn ausgefuͤhrt ſah. Dieſes und die vollkommene Edelmanns- Landwirthſchaft, die auserleſene Biblio- thek, die Sammlung phyſicaliſcher Jn- ſtrumenten, die edle, von Ueppigkeit und Kargheit gleichweit entfernte Einrich- tung des Hauſes, die Stiftung eines Arztes fuͤr die ganze Herrſchaft, der le- benslaͤngige Unterhalt, deſſen ſich alle Hausbedienten zu erfreuen haben, die Wahl geſchickter und rechtſchaffener Maͤnner auf den Beamtungen, und eine Menge kluger Verordnungen zum Beſten der Unterthanen, ꝛc. alles ſind lebende Denkmale des Geſchmacks, der Einſichten, und der edlen Denkungsart des vormali- gen Beſitzers, der, nachdem er mit groͤß- tem Ruhm viele Jahre die erſte Stelle an einem großen Hofe bekleidet hatte, ſeine letzten Tage auf dieſem angenehmen Land- ſitz verlebte. Seine Guͤte und Leutſelig- keit ſcheint ſeinen Erben, mit den Guͤtern, eigen geworden zu ſeyn, daher ſich immer die beſte Geſellſchaft der umliegenden Ein- wohner J 4

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/161>, abgerufen am 23.11.2024.