ins besondere zu, über die rechte Anwen- dung dieser Wohlthat, und ihr Verhalten in den letzten und ruhigen Tagen ihres Le- bens gegen Gott und ihren Nächsten; dem Hausmeister, dem Arzt und der Hausmei- sterin desgleichen, über ihre obliegenden Pflichten. Zu diesem Vorgang werden wir alle von P. aus kommen, ich bins gewiß.
Der benachbarte Adel ehrte und liebte den Obersten Sternheim so sehr, daß man ihn bat auf einige Zeit junge Edelleute in sein Haus zu nehmen, welche von ihren Reisen zurück gekommen waren, und nun vermählt werden sollten, um den Stamm fortzuführen. Da wollte man sie die wahre Landwirthschaft eines Edelmanns einsehen und lernen lassen. Unter diesen war der junge Graf Löbau, welcher in diesem Hause die Gelegenheit hatte, das endlich ruhig gewordene Fräulein Char- lotte P. kennen zu lernen und sich mit ihr zu verbinden.
Herr
ins beſondere zu, uͤber die rechte Anwen- dung dieſer Wohlthat, und ihr Verhalten in den letzten und ruhigen Tagen ihres Le- bens gegen Gott und ihren Naͤchſten; dem Hausmeiſter, dem Arzt und der Hausmei- ſterin desgleichen, uͤber ihre obliegenden Pflichten. Zu dieſem Vorgang werden wir alle von P. aus kommen, ich bins gewiß.
Der benachbarte Adel ehrte und liebte den Oberſten Sternheim ſo ſehr, daß man ihn bat auf einige Zeit junge Edelleute in ſein Haus zu nehmen, welche von ihren Reiſen zuruͤck gekommen waren, und nun vermaͤhlt werden ſollten, um den Stamm fortzufuͤhren. Da wollte man ſie die wahre Landwirthſchaft eines Edelmanns einſehen und lernen laſſen. Unter dieſen war der junge Graf Loͤbau, welcher in dieſem Hauſe die Gelegenheit hatte, das endlich ruhig gewordene Fraͤulein Char- lotte P. kennen zu lernen und ſich mit ihr zu verbinden.
Herr
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ins beſondere zu, uͤber die rechte Anwen-
dung dieſer Wohlthat, und ihr Verhalten
in den letzten und ruhigen Tagen ihres Le-
bens gegen Gott und ihren Naͤchſten; dem
Hausmeiſter, dem Arzt und der Hausmei-
ſterin desgleichen, uͤber ihre obliegenden
Pflichten. Zu dieſem Vorgang werden
wir alle von P. aus kommen, ich bins
gewiß.
Der benachbarte Adel ehrte und liebte
den Oberſten Sternheim ſo ſehr, daß man
ihn bat auf einige Zeit junge Edelleute in
ſein Haus zu nehmen, welche von ihren
Reiſen zuruͤck gekommen waren, und nun
vermaͤhlt werden ſollten, um den Stamm
fortzufuͤhren. Da wollte man ſie die
wahre Landwirthſchaft eines Edelmanns
einſehen und lernen laſſen. Unter dieſen
war der junge Graf Loͤbau, welcher in
dieſem Hauſe die Gelegenheit hatte, das
endlich ruhig gewordene Fraͤulein Char-
lotte P. kennen zu lernen und ſich mit ihr
zu verbinden.
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/87>, abgerufen am 21.11.2024.
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