Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.heut nur solche Punkte und Einreden ausführen, welche ich mir Den Haupttragebalken des Urtheils bildet das, was ich in Sehen wir also zunächst, was ich in meinem Vortrage über Jch zeige dies zuvörderst an dem auf einen Census basirten Jch gehe hierauf zur Parallelisirung des zweiten Punktes, der "Eben so in Bezug auf alle andern Erscheinungen, bei denen Jch hatte Sie damals auf die Steuerfreiheit des Ganz ebenso die Bourgeoisie. Zwar kann sie freilich nicht heut nur ſolche Punkte und Einreden ausführen, welche ich mir Den Haupttragebalken des Urtheils bildet das, was ich in Sehen wir alſo zunächſt, was ich in meinem Vortrage über Jch zeige dies zuvörderſt an dem auf einen Cenſus baſirten Jch gehe hierauf zur Paralleliſirung des zweiten Punktes, der „Eben ſo in Bezug auf alle andern Erſcheinungen, bei denen Jch hatte Sie damals auf die Steuerfreiheit des Ganz ebenſo die Bourgeoiſie. Zwar kann ſie freilich nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="5"/> heut nur ſolche Punkte und Einreden ausführen, welche ich mir<lb/> in meiner Appellationsrechtfertigung noch übrig gelaſſen habe,<lb/> und hierzu gehe ich jetzt über.</p><lb/> <p>Den Haupttragebalken des Urtheils bildet das, was ich in<lb/> meinem Vortrag über die <hi rendition="#g">indirecten Steuern</hi> geſagt habe.<lb/><hi rendition="#g">Hierdurch</hi> ſoll ich, wie das Urtheil zu wiederholten Malen als<lb/> ſein wahres Fundament hinſtellt, zu Haß und Verachtung gegen<lb/> die beſitzenden Klaſſen angereizt haben.</p><lb/> <p>Sehen wir alſo zunächſt, was ich in meinem Vortrage über<lb/> die indirecten Steuern geſagt habe. Jch entwickle daſelbſt die<lb/> philoſophiſche Thatſache, daß jeder herrſchende Stand das Prin-<lb/> cip, auf welchem er ſelbſt beruht, zum herrſchenden Princip aller<lb/> geſellſchaftlichen Einrichtungen macht, ihnen allen das ausſchließ-<lb/> liche Gepräge <hi rendition="#g">ſeines</hi> beſonderen Princips aufdrückt. Jch hatte<lb/> dies <hi rendition="#aq">p.</hi> 6 ꝛc. meines Vortrages bei der Betrachtung der Welt-<lb/> periode des Adels oder des Mittelalters durch vier große That-<lb/> ſachen nachgewieſen. Jch gehe in Folge deſſen <hi rendition="#aq">p.</hi> 19 ꝛc. meines<lb/> Vortrags bei der Betrachtung der zweiten, auf den Kapitalbeſitz<lb/> baſirten Weltperiode, oder der Herrſchaft der Bourgeoiſie daran,<lb/> zu zeigen, daß jenes große, <hi rendition="#g">alle</hi> hiſtoriſchen Epochen beherr-<lb/> ſchende Geſetz ſich auch hier nicht verleugnet und jetzt die Bour-<lb/> geoiſie genau, und zwar unter Betrachtung derſelben vier That-<lb/> ſachen, an denen ich dies früher von dem Adel nachgewieſen,<lb/> den Kapitalbeſitz mit derſelben Conſequenz zum herrſchenden<lb/> Gepräge und Privilegium der Geſellſchaft macht, wie der Adel<lb/> früher den Grundbeſitz.</p><lb/> <p>Jch zeige dies zuvörderſt an dem auf einen Cenſus baſirten<lb/> Wahlrecht, entſprechend der auf den Grundbeſitz baſirten Reichs-<lb/> verfaſſung des Mittelalters.</p><lb/> <p>Jch gehe hierauf zur Paralleliſirung des zweiten Punktes, der<lb/> Steuereinrichtung, über und ſage darüber wörtlich, wie folgt (<hi rendition="#aq">p.</hi> 26)</p><lb/> <p>„Eben ſo in Bezug auf alle andern Erſcheinungen, bei denen<lb/> ich Jhnen im Mittelalter den <hi rendition="#g">Grundbeſitz</hi> als das herrſchende<lb/> Princip nachgewieſen habe.</p><lb/> <p>Jch hatte Sie damals auf die <hi rendition="#g">Steuerfreiheit</hi> des<lb/> adligen Grundbeſitzes im Mittelalter aufmerkſam gemacht und<lb/> hatte Jhnen geſagt, daß jeder herrſchende <hi rendition="#g">privilegirte</hi><lb/> Stand die Laſten zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Wohles<lb/> auf die unterdrückten, nicht beſitzenden Klaſſen abzuwälzen ſucht.</p><lb/> <p>Ganz ebenſo die Bourgeoiſie. Zwar kann ſie freilich nicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0011]
heut nur ſolche Punkte und Einreden ausführen, welche ich mir
in meiner Appellationsrechtfertigung noch übrig gelaſſen habe,
und hierzu gehe ich jetzt über.
Den Haupttragebalken des Urtheils bildet das, was ich in
meinem Vortrag über die indirecten Steuern geſagt habe.
Hierdurch ſoll ich, wie das Urtheil zu wiederholten Malen als
ſein wahres Fundament hinſtellt, zu Haß und Verachtung gegen
die beſitzenden Klaſſen angereizt haben.
Sehen wir alſo zunächſt, was ich in meinem Vortrage über
die indirecten Steuern geſagt habe. Jch entwickle daſelbſt die
philoſophiſche Thatſache, daß jeder herrſchende Stand das Prin-
cip, auf welchem er ſelbſt beruht, zum herrſchenden Princip aller
geſellſchaftlichen Einrichtungen macht, ihnen allen das ausſchließ-
liche Gepräge ſeines beſonderen Princips aufdrückt. Jch hatte
dies p. 6 ꝛc. meines Vortrages bei der Betrachtung der Welt-
periode des Adels oder des Mittelalters durch vier große That-
ſachen nachgewieſen. Jch gehe in Folge deſſen p. 19 ꝛc. meines
Vortrags bei der Betrachtung der zweiten, auf den Kapitalbeſitz
baſirten Weltperiode, oder der Herrſchaft der Bourgeoiſie daran,
zu zeigen, daß jenes große, alle hiſtoriſchen Epochen beherr-
ſchende Geſetz ſich auch hier nicht verleugnet und jetzt die Bour-
geoiſie genau, und zwar unter Betrachtung derſelben vier That-
ſachen, an denen ich dies früher von dem Adel nachgewieſen,
den Kapitalbeſitz mit derſelben Conſequenz zum herrſchenden
Gepräge und Privilegium der Geſellſchaft macht, wie der Adel
früher den Grundbeſitz.
Jch zeige dies zuvörderſt an dem auf einen Cenſus baſirten
Wahlrecht, entſprechend der auf den Grundbeſitz baſirten Reichs-
verfaſſung des Mittelalters.
Jch gehe hierauf zur Paralleliſirung des zweiten Punktes, der
Steuereinrichtung, über und ſage darüber wörtlich, wie folgt (p. 26)
„Eben ſo in Bezug auf alle andern Erſcheinungen, bei denen
ich Jhnen im Mittelalter den Grundbeſitz als das herrſchende
Princip nachgewieſen habe.
Jch hatte Sie damals auf die Steuerfreiheit des
adligen Grundbeſitzes im Mittelalter aufmerkſam gemacht und
hatte Jhnen geſagt, daß jeder herrſchende privilegirte
Stand die Laſten zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Wohles
auf die unterdrückten, nicht beſitzenden Klaſſen abzuwälzen ſucht.
Ganz ebenſo die Bourgeoiſie. Zwar kann ſie freilich nicht
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