Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.en usez semble etre inventee pour nous ruiner et vous aussi; "Sire, da Sie doch nichts Anderes wollen, als bezahlt sein Jch könnte Jhnen nicht wenige Auszüge aus dem berühm- Oder werfen Sie in dieser Völkerschau einen Blick auf die Aber ich sehe so eben, daß ich wieder in das 18. Jahrhun- "Nec imponi debent tributa iis rebus, quae ad en usez semble être inventée pour nous ruiner et vous aussi; „Sire, da Sie doch nichts Anderes wollen, als bezahlt ſein Jch könnte Jhnen nicht wenige Auszüge aus dem berühm- Oder werfen Sie in dieſer Völkerſchau einen Blick auf die Aber ich ſehe ſo eben, daß ich wieder in das 18. Jahrhun- „Nec imponi debent tributa iis rebus, quae ad <TEI> <text> <body> <div n="1"> <cit> <quote> <pb facs="#f0040" n="34"/> <hi rendition="#aq">en usez semble être inventée pour nous ruiner et vous aussi;<lb/> car comme toute notre richesse et la votre ne peuvent provenir<lb/> que de la vente des biens qui croîtront sur votre terre, ce que<lb/> vous proposez ferait tout périr; mais que votre majesté compte<lb/> ce qui lui en viendrait de la façon qu’elle l’entend, et nous le<lb/> lui doublerons, pourvu qu’elle nous laisse notre liberté de<lb/> vendre et de consommer ce que bon nous semblera.“</hi> </quote> </cit><lb/> <p>„Sire, da Sie doch nichts Anderes wollen, als bezahlt ſein<lb/> und ſoviel Geld als möglich empfangen, ſo ſcheint die Art, in<lb/> der Sie zu Werke gehen, erfunden zu ſein, um uns zu ruiniren<lb/> und Sie gleichfalls; denn da all unſer Reichthum und der<lb/> Jhrige nur aus dem Verkauf der Güter hervorgehen kann, die<lb/> in Jhrem Lande wachſen, ſo würde das, was Sie vorſchlagen,<lb/> alles zu Grunde richten. Aber berechnen ſich Ew. Majeſtät,<lb/> was Jhnen zukommt, nach der Weiſe, in welcher Sie die Sache<lb/> betrachten, und wir wollen Jhnen dieſe Summe verdoppeln,<lb/> vorausgeſetzt, daß Sie uns unſere Freiheit laſſen, zu verkaufen<lb/> und zu conſumiren, was uns gut ſcheinen wird.“</p><lb/> <p>Jch könnte Jhnen nicht wenige Auszüge aus dem berühm-<lb/> ten Werk <hi rendition="#aq">„projet d’une dîme royale“</hi> von Marſchall Vauban ver-<lb/> leſen, der, obwohl einer der vornehmſten Männer Frankreichs,<lb/> gleichwohl ein nicht weniger warmes Herz für die Leiden des<lb/> Volkes ſich bewahrt hatte.</p><lb/> <p>Oder werfen Sie in dieſer Völkerſchau einen Blick auf die<lb/> Niederländer. Blos in dem einen Jahre 1748 erſchienen in<lb/> den Niederlanden nicht weniger als acht gegen die Conſumtions-<lb/> ſteuern gerichtete Schriften, die Sie in der Anmerkung 1012<lb/> der von der Fürſtlich Jablonowskiſchen Geſellſchaft herausge-<lb/> gebenen gekrönten Preisſchrift des Heidelberger Docenten<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Etienne Laspeyres „Geſchichte der volkswirthſchaftlichen<lb/> Anſchauungen der Niederländer“ aufgezählt finden können.</p><lb/> <p>Aber ich ſehe ſo eben, daß ich wieder in das 18. Jahrhun-<lb/> dert gerathen bin. Machen wir alſo einen großen Sprung; ſprin-<lb/> gen wir um 215 Jahre zurück, in das Jahr 1649! Jn dieſem<lb/> Jahre veröffentlicht der Spanier Diego Saavedra Faxardo ſein<lb/> Werk <hi rendition="#aq">Idea Principis Christiano-Politici,</hi> in welchem es im 67.<lb/> Symbolum, <hi rendition="#aq">p.</hi> 557 der Kölner Ausgabe von 1650, nach welcher<lb/> ich citire, heißt:</p> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">„Nec imponi debent tributa iis rebus, quae ad<lb/> vitam praecise sustentandam sunt necessariae; sed iis potius,<lb/> quae deliciis deserviunt aut curiositati aut ostentationi et pom-<lb/></hi> </quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [34/0040]
en usez semble être inventée pour nous ruiner et vous aussi;
car comme toute notre richesse et la votre ne peuvent provenir
que de la vente des biens qui croîtront sur votre terre, ce que
vous proposez ferait tout périr; mais que votre majesté compte
ce qui lui en viendrait de la façon qu’elle l’entend, et nous le
lui doublerons, pourvu qu’elle nous laisse notre liberté de
vendre et de consommer ce que bon nous semblera.“
„Sire, da Sie doch nichts Anderes wollen, als bezahlt ſein
und ſoviel Geld als möglich empfangen, ſo ſcheint die Art, in
der Sie zu Werke gehen, erfunden zu ſein, um uns zu ruiniren
und Sie gleichfalls; denn da all unſer Reichthum und der
Jhrige nur aus dem Verkauf der Güter hervorgehen kann, die
in Jhrem Lande wachſen, ſo würde das, was Sie vorſchlagen,
alles zu Grunde richten. Aber berechnen ſich Ew. Majeſtät,
was Jhnen zukommt, nach der Weiſe, in welcher Sie die Sache
betrachten, und wir wollen Jhnen dieſe Summe verdoppeln,
vorausgeſetzt, daß Sie uns unſere Freiheit laſſen, zu verkaufen
und zu conſumiren, was uns gut ſcheinen wird.“
Jch könnte Jhnen nicht wenige Auszüge aus dem berühm-
ten Werk „projet d’une dîme royale“ von Marſchall Vauban ver-
leſen, der, obwohl einer der vornehmſten Männer Frankreichs,
gleichwohl ein nicht weniger warmes Herz für die Leiden des
Volkes ſich bewahrt hatte.
Oder werfen Sie in dieſer Völkerſchau einen Blick auf die
Niederländer. Blos in dem einen Jahre 1748 erſchienen in
den Niederlanden nicht weniger als acht gegen die Conſumtions-
ſteuern gerichtete Schriften, die Sie in der Anmerkung 1012
der von der Fürſtlich Jablonowskiſchen Geſellſchaft herausge-
gebenen gekrönten Preisſchrift des Heidelberger Docenten
Dr. Etienne Laspeyres „Geſchichte der volkswirthſchaftlichen
Anſchauungen der Niederländer“ aufgezählt finden können.
Aber ich ſehe ſo eben, daß ich wieder in das 18. Jahrhun-
dert gerathen bin. Machen wir alſo einen großen Sprung; ſprin-
gen wir um 215 Jahre zurück, in das Jahr 1649! Jn dieſem
Jahre veröffentlicht der Spanier Diego Saavedra Faxardo ſein
Werk Idea Principis Christiano-Politici, in welchem es im 67.
Symbolum, p. 557 der Kölner Ausgabe von 1650, nach welcher
ich citire, heißt:
„Nec imponi debent tributa iis rebus, quae ad
vitam praecise sustentandam sunt necessariae; sed iis potius,
quae deliciis deserviunt aut curiositati aut ostentationi et pom-
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