Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.seiner Familie consumirte Summe sein, mit andern Die Beantwortung dieser Frage hängt natürlich davon ab, Die directe Steuer darf, und zwar auf ihrer höchsten Wollten Sie nun annehmen, daß die indirecten Steuern Machen wir gleichwohl, um jeden Einwurf unmöglich zu Damit durchschnittlich jede der 44,400 Personen jährlich ſeiner Familie conſumirte Summe ſein, mit andern Die Beantwortung dieſer Frage hängt natürlich davon ab, Die directe Steuer darf, und zwar auf ihrer höchſten Wollten Sie nun annehmen, daß die indirecten Steuern Machen wir gleichwohl, um jeden Einwurf unmöglich zu Damit durchſchnittlich jede der 44,400 Perſonen jährlich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="58"/> ſeiner Familie <hi rendition="#g">conſumirte Summe</hi> ſein, mit andern<lb/> Worten: wieviel müßte der Mann jährlich verzehren, damit<lb/> von ſeinem geſammten Conſum für die beſtehenden indirecten<lb/> Steuern 2186 Thaler abfallen?</p><lb/> <p>Die Beantwortung dieſer Frage hängt natürlich davon ab,<lb/> einen wie hohen Procentſatz die Steuer von dem conſumirten<lb/> Einkommen beträgt.</p><lb/> <p>Die directe Steuer darf, und zwar auf ihrer höchſten<lb/> Stufe, nämlich bei der claſſificirten Einkommenſteuer, geſetzlich<lb/> nie mehr als 3 Procent vom Einkommen betragen.</p><lb/> <p>Wollten Sie nun annehmen, daß die indirecten Steuern<lb/> 5 Procent von der geſammten Jahresausgabe eines Jeden jener<lb/> 44,400 Perſonen wegnehmen würden, ſo wäre das in dem<lb/><hi rendition="#g">hier</hi> unterſtellten Falle ſchon eine <hi rendition="#g">übertrieben</hi> hohe Annahme.<lb/> Denn wenn manche unſerer indirecten Steuern auch einen weit<lb/> höheren Procentſatz des conſumirten Werthes betragen, ſo be-<lb/> tragen andere wiederum einen viel niedrigeren; beſonders aber<lb/> die meiſten und gerade koſtſpieligſten Ausgaben der höheren<lb/> Klaſſen ſind, wie Jhnen ſchon die obigen Citationen aus den<lb/> Nationalökonomen geſagt haben, überhaupt keiner indirecten<lb/> Steuer unterworfen. Rechnet man alſo die beſteuerten und die<lb/> unbeſteuerten Ausgaben der begüterten Klaſſen durcheinander,<lb/> ſo iſt es ſchon eine ganz unzuläſſig hohe Annahme, daß 5<lb/> Procent vom Werth ihrer Geſammtausgabe zu den indirecten<lb/> Steuern flöſſen. Sie erinnern ſich, daß Jhnen oben Sis-<lb/> mondi ſagte, daß nicht 10 Procent der Ausgabe des Reichen<lb/> von der indirecten Steuer <hi rendition="#g">getroffen</hi> werden, und dieſe 10<lb/> Procent, die von ihr getroffen werden, werden doch erſt in einem<lb/> Procentſatz von ihr getroffen, der ſich auf 50 Procent belaufen<lb/> müßte, damit er 5 Procent von der Geſammtausgabe betrüge.</p><lb/> <p>Machen wir gleichwohl, um jeden Einwurf unmöglich zu<lb/> machen, dieſe ganz übertriebene Annahme, daß die indirecten<lb/> Steuern 5 Procent, ja machen wir lieber die <hi rendition="#g">doppeltüber-<lb/> triebene Annahme, daß ſie 10 Procent</hi> von der Ge-<lb/> ſammtausgabe der Begüterten in Anſpruch nehmen.</p><lb/> <p>Damit durchſchnittlich jede der 44,400 Perſonen jährlich<lb/> 2186 Thaler zur indirecten Steuer beitrage, müßte, wenn dieſer<lb/> Steuerbeitrag 10 Procent von der geſammten Ausgabe beträgt,<lb/> der Steuerbeitrag, alſo die Summe von 2186 Thalern, mit der<lb/> Zahl 10 multiplicirt werden, um die geſammte durchſchnittliche<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [58/0064]
ſeiner Familie conſumirte Summe ſein, mit andern
Worten: wieviel müßte der Mann jährlich verzehren, damit
von ſeinem geſammten Conſum für die beſtehenden indirecten
Steuern 2186 Thaler abfallen?
Die Beantwortung dieſer Frage hängt natürlich davon ab,
einen wie hohen Procentſatz die Steuer von dem conſumirten
Einkommen beträgt.
Die directe Steuer darf, und zwar auf ihrer höchſten
Stufe, nämlich bei der claſſificirten Einkommenſteuer, geſetzlich
nie mehr als 3 Procent vom Einkommen betragen.
Wollten Sie nun annehmen, daß die indirecten Steuern
5 Procent von der geſammten Jahresausgabe eines Jeden jener
44,400 Perſonen wegnehmen würden, ſo wäre das in dem
hier unterſtellten Falle ſchon eine übertrieben hohe Annahme.
Denn wenn manche unſerer indirecten Steuern auch einen weit
höheren Procentſatz des conſumirten Werthes betragen, ſo be-
tragen andere wiederum einen viel niedrigeren; beſonders aber
die meiſten und gerade koſtſpieligſten Ausgaben der höheren
Klaſſen ſind, wie Jhnen ſchon die obigen Citationen aus den
Nationalökonomen geſagt haben, überhaupt keiner indirecten
Steuer unterworfen. Rechnet man alſo die beſteuerten und die
unbeſteuerten Ausgaben der begüterten Klaſſen durcheinander,
ſo iſt es ſchon eine ganz unzuläſſig hohe Annahme, daß 5
Procent vom Werth ihrer Geſammtausgabe zu den indirecten
Steuern flöſſen. Sie erinnern ſich, daß Jhnen oben Sis-
mondi ſagte, daß nicht 10 Procent der Ausgabe des Reichen
von der indirecten Steuer getroffen werden, und dieſe 10
Procent, die von ihr getroffen werden, werden doch erſt in einem
Procentſatz von ihr getroffen, der ſich auf 50 Procent belaufen
müßte, damit er 5 Procent von der Geſammtausgabe betrüge.
Machen wir gleichwohl, um jeden Einwurf unmöglich zu
machen, dieſe ganz übertriebene Annahme, daß die indirecten
Steuern 5 Procent, ja machen wir lieber die doppeltüber-
triebene Annahme, daß ſie 10 Procent von der Ge-
ſammtausgabe der Begüterten in Anſpruch nehmen.
Damit durchſchnittlich jede der 44,400 Perſonen jährlich
2186 Thaler zur indirecten Steuer beitrage, müßte, wenn dieſer
Steuerbeitrag 10 Procent von der geſammten Ausgabe beträgt,
der Steuerbeitrag, alſo die Summe von 2186 Thalern, mit der
Zahl 10 multiplicirt werden, um die geſammte durchſchnittliche
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