Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Martier und Menschen. -- Saltner nannte sie den "Strich" --, in zweiTeile zerlegt. Der abarische Apparat konnte für die Hälfte des Zimmers, welche an die Wohnräume der Menschen grenzte, ausgeschaltet werden, während in dem übrigen Teile die Gegenschwere auf das den Martiern gewohnte Maß eingestellt wurde. Hier hielten sich die Martier auf, wenn sie bei den Deutschen ihre Besuche machten, während diese sich nach ihren Wünschen eingerichtet hatten, soweit es mit den von den Martiern bereitwillig hergegebenen Möbeln und den wenigen von ihnen selbst mitge- brachten Gegenständen geschehen konnte. Freilich be- schränkte sich diese Einrichtung nur auf die Auf- stellung eines Arbeitstisches, einiger Bücher, Schreib- materialien und Jnstrumente; denn in dieser Hinsicht wußten die Forscher nur in der ihnen gewohnten Weise auszukommen. Was im übrigen die Bequem- lichkeiten des täglichen Lebens anbetraf, so waren sie nicht nur auf die Apparate und Gewohnheiten der Martier angewiesen, sondern fanden dieselben auch bald um so viel vorteilhafter und angenehmer, daß sie gern darüber nachdachten, wie sie dergleichen in ihre Heimat verpflanzen könnten. Saltner, der seinen photographischen Apparat unter Martier und Menſchen. — Saltner nannte ſie den „Strich‟ —, in zweiTeile zerlegt. Der abariſche Apparat konnte für die Hälfte des Zimmers, welche an die Wohnräume der Menſchen grenzte, ausgeſchaltet werden, während in dem übrigen Teile die Gegenſchwere auf das den Martiern gewohnte Maß eingeſtellt wurde. Hier hielten ſich die Martier auf, wenn ſie bei den Deutſchen ihre Beſuche machten, während dieſe ſich nach ihren Wünſchen eingerichtet hatten, ſoweit es mit den von den Martiern bereitwillig hergegebenen Möbeln und den wenigen von ihnen ſelbſt mitge- brachten Gegenſtänden geſchehen konnte. Freilich be- ſchränkte ſich dieſe Einrichtung nur auf die Auf- ſtellung eines Arbeitstiſches, einiger Bücher, Schreib- materialien und Jnſtrumente; denn in dieſer Hinſicht wußten die Forſcher nur in der ihnen gewohnten Weiſe auszukommen. Was im übrigen die Bequem- lichkeiten des täglichen Lebens anbetraf, ſo waren ſie nicht nur auf die Apparate und Gewohnheiten der Martier angewieſen, ſondern fanden dieſelben auch bald um ſo viel vorteilhafter und angenehmer, daß ſie gern darüber nachdachten, wie ſie dergleichen in ihre Heimat verpflanzen könnten. Saltner, der ſeinen photographiſchen Apparat unter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0167" n="159"/><fw place="top" type="header">Martier und Menſchen.</fw><lb/> — Saltner nannte ſie den „Strich‟ —, in zwei<lb/> Teile zerlegt. Der abariſche Apparat konnte für<lb/> die Hälfte des Zimmers, welche an die Wohnräume<lb/> der Menſchen grenzte, ausgeſchaltet werden, während<lb/> in dem übrigen Teile die Gegenſchwere auf das<lb/> den Martiern gewohnte Maß eingeſtellt wurde. Hier<lb/> hielten ſich die Martier auf, wenn ſie bei den<lb/> Deutſchen ihre Beſuche machten, während dieſe ſich<lb/> nach ihren Wünſchen eingerichtet hatten, ſoweit es<lb/> mit den von den Martiern bereitwillig hergegebenen<lb/> Möbeln und den wenigen von ihnen ſelbſt mitge-<lb/> brachten Gegenſtänden geſchehen konnte. Freilich be-<lb/> ſchränkte ſich dieſe Einrichtung nur auf die Auf-<lb/> ſtellung eines Arbeitstiſches, einiger Bücher, Schreib-<lb/> materialien und Jnſtrumente; denn in dieſer Hinſicht<lb/> wußten die Forſcher nur in der ihnen gewohnten<lb/> Weiſe auszukommen. Was im übrigen die Bequem-<lb/> lichkeiten des täglichen Lebens anbetraf, ſo waren ſie<lb/> nicht nur auf die Apparate und Gewohnheiten der<lb/> Martier angewieſen, ſondern fanden dieſelben auch<lb/> bald um ſo viel vorteilhafter und angenehmer, daß<lb/> ſie gern darüber nachdachten, wie ſie dergleichen in<lb/> ihre Heimat verpflanzen könnten.</p><lb/> <p>Saltner, der ſeinen photographiſchen Apparat unter<lb/> den geretteten Gegenſtänden wiedergefunden hatte,<lb/> konnte kaum Zeit genug gewinnen, alle die Aus-<lb/> ſtattungsſtücke der Martier aufzunehmen und die gänz-<lb/> lich neuen Formen der Verzierungen, die Gemälde,<lb/> Kunſtwerke und Zimmerpflanzen abzubilden. Ein be-<lb/> ſonderes Studium machte er aus den Automaten,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0167]
Martier und Menſchen.
— Saltner nannte ſie den „Strich‟ —, in zwei
Teile zerlegt. Der abariſche Apparat konnte für
die Hälfte des Zimmers, welche an die Wohnräume
der Menſchen grenzte, ausgeſchaltet werden, während
in dem übrigen Teile die Gegenſchwere auf das
den Martiern gewohnte Maß eingeſtellt wurde. Hier
hielten ſich die Martier auf, wenn ſie bei den
Deutſchen ihre Beſuche machten, während dieſe ſich
nach ihren Wünſchen eingerichtet hatten, ſoweit es
mit den von den Martiern bereitwillig hergegebenen
Möbeln und den wenigen von ihnen ſelbſt mitge-
brachten Gegenſtänden geſchehen konnte. Freilich be-
ſchränkte ſich dieſe Einrichtung nur auf die Auf-
ſtellung eines Arbeitstiſches, einiger Bücher, Schreib-
materialien und Jnſtrumente; denn in dieſer Hinſicht
wußten die Forſcher nur in der ihnen gewohnten
Weiſe auszukommen. Was im übrigen die Bequem-
lichkeiten des täglichen Lebens anbetraf, ſo waren ſie
nicht nur auf die Apparate und Gewohnheiten der
Martier angewieſen, ſondern fanden dieſelben auch
bald um ſo viel vorteilhafter und angenehmer, daß
ſie gern darüber nachdachten, wie ſie dergleichen in
ihre Heimat verpflanzen könnten.
Saltner, der ſeinen photographiſchen Apparat unter
den geretteten Gegenſtänden wiedergefunden hatte,
konnte kaum Zeit genug gewinnen, alle die Aus-
ſtattungsſtücke der Martier aufzunehmen und die gänz-
lich neuen Formen der Verzierungen, die Gemälde,
Kunſtwerke und Zimmerpflanzen abzubilden. Ein be-
ſonderes Studium machte er aus den Automaten,
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