Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Siebzehntes Kapitel. zugleich nach Europa gelangen, sondern wir müssenversuchen, den Großmächten die Nachricht von dem Bevorstehenden so zeitig zu bringen, daß sie sich über ihr gemeinsames Vorgehen entschließen können, ehe die Luftschiffe der Martier über Berlin und Petersburg, über London, Paris und Washington schweben." "Um Gotteswillen, Sie sehen die Sache zu tragisch "Die Frage ist zu schwer, um sie jetzt zu diskutieren, "Sehen Sie nicht zu schwarz, Grunthe?" "Jch will es von Herzen hoffen. Aber das sage Siebzehntes Kapitel. zugleich nach Europa gelangen, ſondern wir müſſenverſuchen, den Großmächten die Nachricht von dem Bevorſtehenden ſo zeitig zu bringen, daß ſie ſich über ihr gemeinſames Vorgehen entſchließen können, ehe die Luftſchiffe der Martier über Berlin und Petersburg, über London, Paris und Waſhington ſchweben.‟ „Um Gotteswillen, Sie ſehen die Sache zu tragiſch „Die Frage iſt zu ſchwer, um ſie jetzt zu diskutieren, „Sehen Sie nicht zu ſchwarz, Grunthe?‟ „Jch will es von Herzen hoffen. Aber das ſage <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0268" n="260"/><fw place="top" type="header">Siebzehntes Kapitel.</fw><lb/> zugleich nach Europa gelangen, ſondern wir müſſen<lb/> verſuchen, den Großmächten die Nachricht von dem<lb/> Bevorſtehenden ſo zeitig zu bringen, daß ſie ſich über<lb/> ihr gemeinſames Vorgehen entſchließen können, ehe die<lb/> Luftſchiffe der Martier über Berlin und Petersburg,<lb/> über London, Paris und Waſhington ſchweben.‟</p><lb/> <p>„Um Gotteswillen, Sie ſehen die Sache zu tragiſch<lb/> an. Die paar hundert Martier werden uns nicht<lb/> gleich zu Grunde richten; und wenn ſie uns gefährlich<lb/> werden, iſt es immer noch Zeit, ſie wieder hinaus-<lb/> zuwerfen. Aber es iſt doch viel wahrſcheinlicher, daß<lb/> wir ſie als Freunde aufnehmen und den unermeßlichen<lb/> Vorteil ihrer überlegenen Kultur für uns ausbeuten.‟</p><lb/> <p>„Die Frage iſt zu ſchwer, um ſie jetzt zu diskutieren,<lb/> und wir eben müſſen dafür ſorgen, daß ſie an den<lb/> entſcheidenden Stellen zur rechten Zeit erwogen werden<lb/> kann. Nur unterſchätzen Sie ja nicht die Macht der<lb/> Martier. Denken Sie an Cortez, an Pizarro, die mit<lb/> einer handvoll Abenteurer mächtige Staaten zerſtörten.<lb/> Und was will die Kultur der Spanier gegenüber den<lb/> Mexikanern oder Peruanern bedeuten im Vergleich zu<lb/> dem Fortſchritt von hunderttauſenden von Jahren,<lb/> durch welchen die Martier uns überlegen ſind? Das<lb/> eben iſt meine größte Sorge, daß man dieſe Ueber-<lb/> legenheit überall unterſchätzen wird, wenn nicht wir,<lb/> die wir das abariſche Feld und die Raumſchiffe geſehen<lb/> haben, ſoviel an uns iſt, darüber Aufklärung verbreiten.‟</p><lb/> <p>„Sehen Sie nicht zu ſchwarz, Grunthe?‟</p><lb/> <p>„Jch will es von Herzen hoffen. Aber das ſage<lb/> ich Jhnen als meine Ueberzeugung: Mit dem Augen-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [260/0268]
Siebzehntes Kapitel.
zugleich nach Europa gelangen, ſondern wir müſſen
verſuchen, den Großmächten die Nachricht von dem
Bevorſtehenden ſo zeitig zu bringen, daß ſie ſich über
ihr gemeinſames Vorgehen entſchließen können, ehe die
Luftſchiffe der Martier über Berlin und Petersburg,
über London, Paris und Waſhington ſchweben.‟
„Um Gotteswillen, Sie ſehen die Sache zu tragiſch
an. Die paar hundert Martier werden uns nicht
gleich zu Grunde richten; und wenn ſie uns gefährlich
werden, iſt es immer noch Zeit, ſie wieder hinaus-
zuwerfen. Aber es iſt doch viel wahrſcheinlicher, daß
wir ſie als Freunde aufnehmen und den unermeßlichen
Vorteil ihrer überlegenen Kultur für uns ausbeuten.‟
„Die Frage iſt zu ſchwer, um ſie jetzt zu diskutieren,
und wir eben müſſen dafür ſorgen, daß ſie an den
entſcheidenden Stellen zur rechten Zeit erwogen werden
kann. Nur unterſchätzen Sie ja nicht die Macht der
Martier. Denken Sie an Cortez, an Pizarro, die mit
einer handvoll Abenteurer mächtige Staaten zerſtörten.
Und was will die Kultur der Spanier gegenüber den
Mexikanern oder Peruanern bedeuten im Vergleich zu
dem Fortſchritt von hunderttauſenden von Jahren,
durch welchen die Martier uns überlegen ſind? Das
eben iſt meine größte Sorge, daß man dieſe Ueber-
legenheit überall unterſchätzen wird, wenn nicht wir,
die wir das abariſche Feld und die Raumſchiffe geſehen
haben, ſoviel an uns iſt, darüber Aufklärung verbreiten.‟
„Sehen Sie nicht zu ſchwarz, Grunthe?‟
„Jch will es von Herzen hoffen. Aber das ſage
ich Jhnen als meine Ueberzeugung: Mit dem Augen-
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