Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.Die Rente des Mars. lung, die als Hochverrat aufgefaßt werden kann. Unddann wollen Sie mir zürnen, wenn ich einfürallemal ablehne? Und Frau Torm ist darüber so entrüstet, daß sie mich nicht sehen, nicht sprechen will? Daß sie sich Jhrer Person bedient, um mir ihren Wunsch noch einmal vorzutragen? Sie hat ja doch an ihren Mann offen geschrieben, ein ganzes Buch. Der Brief liegt bereits hier, mit der Genehmigung des Kom- mandos versehen. Es steht alles darin, was sie ihm mitzuteilen hat, daß sie in der Sorge um ihn mit meiner Hilfe das Luftschiff benutzt hat, daß sie ver- hindert war, zurückzukehren, daß sie sich sehnt, sobald es ihr gestattet wird, zurückzukommen -- was will sie mehr? Was hat sie dem Manne noch zu schreiben?" "Das ist ihr persönliches Geheimnis. Wenn Frau "La? Wie käme La dazu?" "Sie hatte Grunthe einige areographische Angaben "Und La hat diesen Betrug natürlich von sich ge- "Jch habe sie noch gar nicht gefragt. Zunächst Die Rente des Mars. lung, die als Hochverrat aufgefaßt werden kann. Unddann wollen Sie mir zürnen, wenn ich einfürallemal ablehne? Und Frau Torm iſt darüber ſo entrüſtet, daß ſie mich nicht ſehen, nicht ſprechen will? Daß ſie ſich Jhrer Perſon bedient, um mir ihren Wunſch noch einmal vorzutragen? Sie hat ja doch an ihren Mann offen geſchrieben, ein ganzes Buch. Der Brief liegt bereits hier, mit der Genehmigung des Kom- mandos verſehen. Es ſteht alles darin, was ſie ihm mitzuteilen hat, daß ſie in der Sorge um ihn mit meiner Hilfe das Luftſchiff benutzt hat, daß ſie ver- hindert war, zurückzukehren, daß ſie ſich ſehnt, ſobald es ihr geſtattet wird, zurückzukommen — was will ſie mehr? Was hat ſie dem Manne noch zu ſchreiben?‟ „Das iſt ihr perſönliches Geheimnis. Wenn Frau „La? Wie käme La dazu?‟ „Sie hatte Grunthe einige areographiſche Angaben „Und La hat dieſen Betrug natürlich von ſich ge- „Jch habe ſie noch gar nicht gefragt. Zunächſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0143" n="135"/><fw place="top" type="header">Die Rente des Mars.</fw><lb/> lung, die als Hochverrat aufgefaßt werden kann. Und<lb/> dann wollen Sie mir zürnen, wenn ich einfürallemal<lb/> ablehne? Und Frau Torm iſt darüber ſo entrüſtet,<lb/> daß ſie mich nicht ſehen, nicht ſprechen will? Daß<lb/> ſie ſich Jhrer Perſon bedient, um mir ihren Wunſch<lb/> noch einmal vorzutragen? Sie hat ja doch an ihren<lb/> Mann offen geſchrieben, ein ganzes Buch. Der Brief<lb/> liegt bereits hier, mit der Genehmigung des Kom-<lb/> mandos verſehen. Es ſteht alles darin, was ſie ihm<lb/> mitzuteilen hat, daß ſie in der Sorge um ihn mit<lb/> meiner Hilfe das Luftſchiff benutzt hat, daß ſie ver-<lb/> hindert war, zurückzukehren, daß ſie ſich ſehnt, ſobald<lb/> es ihr geſtattet wird, zurückzukommen — was will ſie<lb/> mehr? Was hat ſie dem Manne noch zu ſchreiben?‟</p><lb/> <p>„Das iſt ihr perſönliches Geheimnis. Wenn Frau<lb/> Torm es Jhnen nicht mitteilen kann, wie ſoll ich es<lb/> wiſſen? Übrigens weiß ſie nichts von dieſem Verſuche<lb/> meinerſeits, auf Sie einzuwirken. Sie hatte mich nur<lb/> gebeten, La um Hilfe anzugehen.‟</p><lb/> <p>„La? Wie käme La dazu?‟</p><lb/> <p>„Sie hatte Grunthe einige areographiſche Angaben<lb/> und Aufklärung über verſchiedene techniſche Fragen<lb/> verſprochen — ein kleines Packet, das den Brief ſehr<lb/> gut aufnehmen kann.‟</p><lb/> <p>„Und La hat dieſen Betrug natürlich von ſich ge-<lb/> wieſen?‟</p><lb/> <p>„Jch habe ſie noch gar nicht gefragt. Zunächſt<lb/> bin ich ja den Tag über von Pontius zu Pilatus ge-<lb/> laufen, um eine amtliche Erlaubnis zu erhalten, dann<lb/> habe ich La nicht angetroffen, als ich mit ihr ſprechen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0143]
Die Rente des Mars.
lung, die als Hochverrat aufgefaßt werden kann. Und
dann wollen Sie mir zürnen, wenn ich einfürallemal
ablehne? Und Frau Torm iſt darüber ſo entrüſtet,
daß ſie mich nicht ſehen, nicht ſprechen will? Daß
ſie ſich Jhrer Perſon bedient, um mir ihren Wunſch
noch einmal vorzutragen? Sie hat ja doch an ihren
Mann offen geſchrieben, ein ganzes Buch. Der Brief
liegt bereits hier, mit der Genehmigung des Kom-
mandos verſehen. Es ſteht alles darin, was ſie ihm
mitzuteilen hat, daß ſie in der Sorge um ihn mit
meiner Hilfe das Luftſchiff benutzt hat, daß ſie ver-
hindert war, zurückzukehren, daß ſie ſich ſehnt, ſobald
es ihr geſtattet wird, zurückzukommen — was will ſie
mehr? Was hat ſie dem Manne noch zu ſchreiben?‟
„Das iſt ihr perſönliches Geheimnis. Wenn Frau
Torm es Jhnen nicht mitteilen kann, wie ſoll ich es
wiſſen? Übrigens weiß ſie nichts von dieſem Verſuche
meinerſeits, auf Sie einzuwirken. Sie hatte mich nur
gebeten, La um Hilfe anzugehen.‟
„La? Wie käme La dazu?‟
„Sie hatte Grunthe einige areographiſche Angaben
und Aufklärung über verſchiedene techniſche Fragen
verſprochen — ein kleines Packet, das den Brief ſehr
gut aufnehmen kann.‟
„Und La hat dieſen Betrug natürlich von ſich ge-
wieſen?‟
„Jch habe ſie noch gar nicht gefragt. Zunächſt
bin ich ja den Tag über von Pontius zu Pilatus ge-
laufen, um eine amtliche Erlaubnis zu erhalten, dann
habe ich La nicht angetroffen, als ich mit ihr ſprechen
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