Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.

Bild:
<< vorherige Seite
Weltfrieden.

Eine freiwillige Gruppe geübter Jngenieure schloß
sich ihm an. Das Regierungsschiff Glo sollte Ell mit
seinen Genossen binnen sechs Tagen nach der Erde
bringen. Man hatte verschiedene Maßregeln ausge-
dacht, um den Menschen die friedliche Absicht kund-
zuthun, insbesondere die Übermittelung von direkten
Nachrichten durch Hinabwerfen geeigneter Gegenstände
auf die Erde. Die Hauptsorge für Ell war, ob er
noch zurecht kommen würde, den Einsturz der Außen-
station zu verhindern. Mit noch nie erlebter Ge-
schwindigkeit schoß der Glo durch den Weltraum.

Die Störungen des abarischen Feldes und der
Außenstation waren zwar in der letzten Zeit auch von
den Menschen wahrgenommen worden, doch reichten
ihre Kenntnisse und Mittel nicht aus, sie in ihren
Ursachen zu erkennen und ihre Bedeutung zu beurteilen.
Man wußte nicht, in wie großer Gefahr die Station
schwebe, wenn nicht schleunigst eine Korrektur eintrete.
Als sich Ells Raumschiff der Station näherte, bemerkte
Fru, der genauste Kenner dieser Technik, der Ell frei-
willig begleitet hatte, daß die Hilfe nur von der Erd-
oberfläche aus zu bringen sei. Von dorther mußte
das Feld reguliert werden. Er bezweifelte, ob die
regelrechte Beförderung im Flugwagen überhaupt
noch möglich sei oder es für die nächsten vierund-
zwanzig Stunden bleiben werde, und da Ell fürchtete,
viel kostbare Zeit zu verlieren, ehe er sich vom Raum-
schiffe aus mit der Außenstation verständigen könne
-- denn dies war nur durch unzureichende Signale
möglich --, so beschloß er, überhaupt vom Anlegen am

Weltfrieden.

Eine freiwillige Gruppe geübter Jngenieure ſchloß
ſich ihm an. Das Regierungsſchiff Glo ſollte Ell mit
ſeinen Genoſſen binnen ſechs Tagen nach der Erde
bringen. Man hatte verſchiedene Maßregeln ausge-
dacht, um den Menſchen die friedliche Abſicht kund-
zuthun, insbeſondere die Übermittelung von direkten
Nachrichten durch Hinabwerfen geeigneter Gegenſtände
auf die Erde. Die Hauptſorge für Ell war, ob er
noch zurecht kommen würde, den Einſturz der Außen-
ſtation zu verhindern. Mit noch nie erlebter Ge-
ſchwindigkeit ſchoß der Glo durch den Weltraum.

Die Störungen des abariſchen Feldes und der
Außenſtation waren zwar in der letzten Zeit auch von
den Menſchen wahrgenommen worden, doch reichten
ihre Kenntniſſe und Mittel nicht aus, ſie in ihren
Urſachen zu erkennen und ihre Bedeutung zu beurteilen.
Man wußte nicht, in wie großer Gefahr die Station
ſchwebe, wenn nicht ſchleunigſt eine Korrektur eintrete.
Als ſich Ells Raumſchiff der Station näherte, bemerkte
Fru, der genauſte Kenner dieſer Technik, der Ell frei-
willig begleitet hatte, daß die Hilfe nur von der Erd-
oberfläche aus zu bringen ſei. Von dorther mußte
das Feld reguliert werden. Er bezweifelte, ob die
regelrechte Beförderung im Flugwagen überhaupt
noch möglich ſei oder es für die nächſten vierund-
zwanzig Stunden bleiben werde, und da Ell fürchtete,
viel koſtbare Zeit zu verlieren, ehe er ſich vom Raum-
ſchiffe aus mit der Außenſtation verſtändigen könne
— denn dies war nur durch unzureichende Signale
möglich —, ſo beſchloß er, überhaupt vom Anlegen am

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0545" n="537"/>
          <fw place="top" type="header">Weltfrieden.</fw><lb/>
          <p>Eine freiwillige Gruppe geübter Jngenieure &#x017F;chloß<lb/>
&#x017F;ich ihm an. Das Regierungs&#x017F;chiff Glo &#x017F;ollte Ell mit<lb/>
&#x017F;einen Geno&#x017F;&#x017F;en binnen &#x017F;echs Tagen nach der Erde<lb/>
bringen. Man hatte ver&#x017F;chiedene Maßregeln ausge-<lb/>
dacht, um den Men&#x017F;chen die friedliche Ab&#x017F;icht kund-<lb/>
zuthun, insbe&#x017F;ondere die Übermittelung von direkten<lb/>
Nachrichten durch Hinabwerfen geeigneter Gegen&#x017F;tände<lb/>
auf die Erde. Die Haupt&#x017F;orge für Ell war, ob er<lb/>
noch zurecht kommen würde, den Ein&#x017F;turz der Außen-<lb/>
&#x017F;tation zu verhindern. Mit noch nie erlebter Ge-<lb/>
&#x017F;chwindigkeit &#x017F;choß der Glo durch den Weltraum.</p><lb/>
          <p>Die Störungen des abari&#x017F;chen Feldes und der<lb/>
Außen&#x017F;tation waren zwar in der letzten Zeit auch von<lb/>
den Men&#x017F;chen wahrgenommen worden, doch reichten<lb/>
ihre Kenntni&#x017F;&#x017F;e und Mittel nicht aus, &#x017F;ie in ihren<lb/>
Ur&#x017F;achen zu erkennen und ihre Bedeutung zu beurteilen.<lb/>
Man wußte nicht, in wie großer Gefahr die Station<lb/>
&#x017F;chwebe, wenn nicht &#x017F;chleunig&#x017F;t eine Korrektur eintrete.<lb/>
Als &#x017F;ich Ells Raum&#x017F;chiff der Station näherte, bemerkte<lb/>
Fru, der genau&#x017F;te Kenner die&#x017F;er Technik, der Ell frei-<lb/>
willig begleitet hatte, daß die Hilfe nur von der Erd-<lb/>
oberfläche aus zu bringen &#x017F;ei. Von dorther mußte<lb/>
das Feld reguliert werden. Er bezweifelte, ob die<lb/>
regelrechte Beförderung im Flugwagen überhaupt<lb/>
noch möglich &#x017F;ei oder es für die näch&#x017F;ten vierund-<lb/>
zwanzig Stunden bleiben werde, und da Ell fürchtete,<lb/>
viel ko&#x017F;tbare Zeit zu verlieren, ehe er &#x017F;ich vom Raum-<lb/>
&#x017F;chiffe aus mit der Außen&#x017F;tation ver&#x017F;tändigen könne<lb/>
&#x2014; denn dies war nur durch unzureichende Signale<lb/>
möglich &#x2014;, &#x017F;o be&#x017F;chloß er, überhaupt vom Anlegen am<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[537/0545] Weltfrieden. Eine freiwillige Gruppe geübter Jngenieure ſchloß ſich ihm an. Das Regierungsſchiff Glo ſollte Ell mit ſeinen Genoſſen binnen ſechs Tagen nach der Erde bringen. Man hatte verſchiedene Maßregeln ausge- dacht, um den Menſchen die friedliche Abſicht kund- zuthun, insbeſondere die Übermittelung von direkten Nachrichten durch Hinabwerfen geeigneter Gegenſtände auf die Erde. Die Hauptſorge für Ell war, ob er noch zurecht kommen würde, den Einſturz der Außen- ſtation zu verhindern. Mit noch nie erlebter Ge- ſchwindigkeit ſchoß der Glo durch den Weltraum. Die Störungen des abariſchen Feldes und der Außenſtation waren zwar in der letzten Zeit auch von den Menſchen wahrgenommen worden, doch reichten ihre Kenntniſſe und Mittel nicht aus, ſie in ihren Urſachen zu erkennen und ihre Bedeutung zu beurteilen. Man wußte nicht, in wie großer Gefahr die Station ſchwebe, wenn nicht ſchleunigſt eine Korrektur eintrete. Als ſich Ells Raumſchiff der Station näherte, bemerkte Fru, der genauſte Kenner dieſer Technik, der Ell frei- willig begleitet hatte, daß die Hilfe nur von der Erd- oberfläche aus zu bringen ſei. Von dorther mußte das Feld reguliert werden. Er bezweifelte, ob die regelrechte Beförderung im Flugwagen überhaupt noch möglich ſei oder es für die nächſten vierund- zwanzig Stunden bleiben werde, und da Ell fürchtete, viel koſtbare Zeit zu verlieren, ehe er ſich vom Raum- ſchiffe aus mit der Außenſtation verſtändigen könne — denn dies war nur durch unzureichende Signale möglich —, ſo beſchloß er, überhaupt vom Anlegen am

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/545
Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/545>, abgerufen am 16.06.2024.