Laßwitz, Kurd: Seifenblasen. Hamburg, 1890.Stäubchen. "Und wenn es nur wäre --?" "Um Jllusionen zu zerstören --" "Ah -- lassen Sie hören!" "Wie Sie befehlen." "Eines Tages wurde es wieder hell um das "Man reißt sich um mich," sprach es, "man gönnt Das junge Mädchen, welches das Kind zurecht- "Lieber Werther. Erkundigen Sie sich doch bei Einen Augenblick wurde sie nachdenklich, danu Stäubchen. „Und wenn es nur wäre —?“ „Um Jlluſionen zu zerſtören —“ „Ah — laſſen Sie hören!“ „Wie Sie befehlen.“ „Eines Tages wurde es wieder hell um das „Man reißt ſich um mich,“ ſprach es, „man gönnt Das junge Mädchen, welches das Kind zurecht- „Lieber Werther. Erkundigen Sie ſich doch bei Einen Augenblick wurde ſie nachdenklich, danu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0042" n="36"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Stäubchen.</hi> </fw><lb/> <p>„Und wenn es nur wäre —?“</p><lb/> <p>„Um Jlluſionen zu zerſtören —“</p><lb/> <p>„Ah — laſſen Sie hören!“</p><lb/> <p>„Wie Sie befehlen.“</p><lb/> <p>„Eines Tages wurde es wieder hell um das<lb/> Körnchen. Es fand ſich nebſt einigen Korinthen zwiſchen<lb/> den Fingern eines Kindes, das eben von jenen naſchen<lb/> wollte, als die älteſte Schweſter in das Zimmer trat<lb/> und ihm auf das Händchen klopfte. Das Kind ließ<lb/> die Roſinen los und begann zu weinen; das Körnchen<lb/> war bis auf den Tiſch geflogen.</p><lb/> <p>„Man reißt ſich um mich,“ ſprach es, „man gönnt<lb/> mich niemand.“</p><lb/> <p>Das junge Mädchen, welches das Kind zurecht-<lb/> gewieſen, trat an den Tiſch und ſagte: „Da hat der<lb/> Bruder wieder Streuſand ausgeſchüttet,“ und — eins<lb/> — zwei — drei — hatte ſie das Quarzkörnchen mit<lb/> dem Streuſand in die Büchſe gefegt. Die vom Streu-<lb/> ſand moquierten ſich über ſeine Toilette; es ſei nicht<lb/> einmal blau gefärbt, meinten ſie. Das Quarzkörnchen<lb/> aber bemerkte hochmütig, auf dem Parnaß ſei Weiß<lb/> Mode, und darauf käme es doch wohl an. Jndeſſen<lb/> hatte ſich das junge Mädchen an den Tiſch geſetzt und<lb/> einige Worte auf einen Zettel geworfen.</p><lb/> <p>„Lieber Werther. Erkundigen Sie ſich doch bei<lb/> dem Kaufmann, wann er wieder friſche Orangen be-<lb/> kommt. Nächſten Mittwoch erwarten wir Albert. Auf<lb/> Wiederſehen! Lotte.“</p><lb/> <p>Einen Augenblick wurde ſie nachdenklich, danu<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0042]
Stäubchen.
„Und wenn es nur wäre —?“
„Um Jlluſionen zu zerſtören —“
„Ah — laſſen Sie hören!“
„Wie Sie befehlen.“
„Eines Tages wurde es wieder hell um das
Körnchen. Es fand ſich nebſt einigen Korinthen zwiſchen
den Fingern eines Kindes, das eben von jenen naſchen
wollte, als die älteſte Schweſter in das Zimmer trat
und ihm auf das Händchen klopfte. Das Kind ließ
die Roſinen los und begann zu weinen; das Körnchen
war bis auf den Tiſch geflogen.
„Man reißt ſich um mich,“ ſprach es, „man gönnt
mich niemand.“
Das junge Mädchen, welches das Kind zurecht-
gewieſen, trat an den Tiſch und ſagte: „Da hat der
Bruder wieder Streuſand ausgeſchüttet,“ und — eins
— zwei — drei — hatte ſie das Quarzkörnchen mit
dem Streuſand in die Büchſe gefegt. Die vom Streu-
ſand moquierten ſich über ſeine Toilette; es ſei nicht
einmal blau gefärbt, meinten ſie. Das Quarzkörnchen
aber bemerkte hochmütig, auf dem Parnaß ſei Weiß
Mode, und darauf käme es doch wohl an. Jndeſſen
hatte ſich das junge Mädchen an den Tiſch geſetzt und
einige Worte auf einen Zettel geworfen.
„Lieber Werther. Erkundigen Sie ſich doch bei
dem Kaufmann, wann er wieder friſche Orangen be-
kommt. Nächſten Mittwoch erwarten wir Albert. Auf
Wiederſehen! Lotte.“
Einen Augenblick wurde ſie nachdenklich, danu
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