Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Die Bernsteinhexe. hern sich dabei einander unwillkürlich mit den Köpfen), son-dern auf den Mund! (Er küßt sie.) Marie (aufschreckend.) Ach Gott, Junker Rüdiger. Rüdiger (aufspringend.) Verzeiht! -- (Pause.) -- Seht, damals, wie seine Hut- federn bis auf Euren Nacken herunterfielen und Euch ganz einhüllten, seht, da wurde mir ganz wunderlich -- Marie. Mir auch! Rüdiger. Und von dem Augenblicke an bin ich ein gesetzter Mensch geworden. Marie (ihm die Hand hinstreckend.) Guter Junker Rüdiger! (Schweidler tritt in die Thür und weis't Birkhahn außen zurück.) -- Herr Gott, was ha- ben wir denn gemacht? Rüdiger. Wir haben uns was erzählt! Achte Scene. Schweidler. -- Die Vorigen. (Birkhahn außen.) Schweidler (noch in der Thür.) 's ist richtig der Junker! Das wird ein gefährlich We- Die Bernſteinhexe. hern ſich dabei einander unwillkuͤrlich mit den Koͤpfen), ſon-dern auf den Mund! (Er kuͤßt ſie.) Marie (aufſchreckend.) Ach Gott, Junker Ruͤdiger. Rüdiger (aufſpringend.) Verzeiht! — (Pauſe.) — Seht, damals, wie ſeine Hut- federn bis auf Euren Nacken herunterfielen und Euch ganz einhuͤllten, ſeht, da wurde mir ganz wunderlich — Marie. Mir auch! Rüdiger. Und von dem Augenblicke an bin ich ein geſetzter Menſch geworden. Marie (ihm die Hand hinſtreckend.) Guter Junker Ruͤdiger! (Schweidler tritt in die Thuͤr und weiſ’t Birkhahn außen zuruͤck.) — Herr Gott, was ha- ben wir denn gemacht? Rüdiger. Wir haben uns was erzaͤhlt! Achte Scene. Schweidler. — Die Vorigen. (Birkhahn außen.) Schweidler (noch in der Thuͤr.) ’s iſt richtig der Junker! Das wird ein gefaͤhrlich We- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#RUED"> <stage><pb facs="#f0076" n="70"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bernſteinhexe</hi>.</fw><lb/> hern ſich dabei einander unwillkuͤrlich mit den Koͤpfen),</stage> <p>ſon-<lb/> dern auf den Mund!</p> <stage>(Er kuͤßt ſie.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie</hi> </speaker> <stage>(aufſchreckend.)</stage><lb/> <p>Ach Gott, Junker Ruͤdiger.</p> </sp><lb/> <sp who="#RUED"> <speaker> <hi rendition="#b">Rüdiger</hi> </speaker> <stage>(aufſpringend.)</stage><lb/> <p>Verzeiht! —</p> <stage>(Pauſe.)</stage> <p>— Seht, damals, wie ſeine Hut-<lb/> federn bis auf Euren Nacken herunterfielen und Euch ganz<lb/> einhuͤllten, ſeht, da wurde mir ganz wunderlich —</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie.</hi> </speaker><lb/> <p>Mir auch!</p> </sp><lb/> <sp who="#RUED"> <speaker> <hi rendition="#b">Rüdiger.</hi> </speaker><lb/> <p>Und von dem Augenblicke an bin ich ein geſetzter<lb/> Menſch geworden.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie</hi> </speaker> <stage>(ihm die Hand hinſtreckend.)</stage><lb/> <p>Guter Junker Ruͤdiger!</p> <stage>(Schweidler tritt in die Thuͤr<lb/> und weiſ’t Birkhahn außen zuruͤck.)</stage> <p>— Herr Gott, was ha-<lb/> ben wir denn gemacht?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUED"> <speaker> <hi rendition="#b">Rüdiger.</hi> </speaker><lb/> <p>Wir haben uns was erzaͤhlt!</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Achte Scene</hi>.</head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Schweidler. — Die Vorigen. (Birkhahn</hi> außen.)</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schweidler</hi> </speaker> <stage>(noch in der Thuͤr.)</stage><lb/> <p>’s iſt richtig der Junker! Das wird ein gefaͤhrlich We-<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0076]
Die Bernſteinhexe.
hern ſich dabei einander unwillkuͤrlich mit den Koͤpfen), ſon-
dern auf den Mund! (Er kuͤßt ſie.)
Marie (aufſchreckend.)
Ach Gott, Junker Ruͤdiger.
Rüdiger (aufſpringend.)
Verzeiht! — (Pauſe.) — Seht, damals, wie ſeine Hut-
federn bis auf Euren Nacken herunterfielen und Euch ganz
einhuͤllten, ſeht, da wurde mir ganz wunderlich —
Marie.
Mir auch!
Rüdiger.
Und von dem Augenblicke an bin ich ein geſetzter
Menſch geworden.
Marie (ihm die Hand hinſtreckend.)
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Zitationshilfe: | Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/76>, abgerufen am 16.02.2025. |