Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.tigsten Einfluß ausübt. Er ist der einzige, mit dem 3 *
tigſten Einfluß ausübt. Er iſt der einzige, mit dem 3 *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0063" n="51"/> tigſten Einfluß ausübt. Er iſt der einzige, mit dem<lb/> Hyppolit in ſeiner jetzigen Leidenſchaft, die aus aller¬<lb/> lei Ingredienzien zuſammengeſetzt iſt, redet. Ich glaube,<lb/> Hyppolit haßt die Fürſtin ebenſo, wie er mich zu lieben<lb/> glaubt, und wenn ich dem Manne heute ſagte, ich<lb/> liebe ihn, ſo theilte ich wahrſcheinlich in einigen Wo¬<lb/> chen das Schickſal ſeiner Verlaſſenen — ich will aber<lb/> mein Schickſal mit Niemand theilen, ich will mich<lb/> durch nichts hinreißen, übereilen laſſen, ich will nicht<lb/> dieſen Gefühlsaufwand, dieſe Stürme, dieſe Unebenheiten,<lb/> dies unerſprießliche Geräuſch. Liebe Mutter, ich bin<lb/> meines Vaters Tochter, ſchilt mir nicht dies mein Weſen.<lb/> Es macht dieſe innere Ordnung nur mein Glück. Könnteſt<lb/> Du Dich mit mir hier umſehen, wie die Neigungen, Lei¬<lb/> denſchaften, Verhältniſſe bunt durch einander liegen, wie<lb/> in einem ungeordneten Zimmer, Du würdeſt mit mir da¬<lb/> vor zurückſchrecken. Solche Unklarheit, Verworrenheit<lb/> meiner inneren Dinge iſt immer ein Unglück für mich,<lb/> das mich zu Tode hetzte wie ein Geſpenſt. Darum lobte ich<lb/> den Herrn Valer; faſt Alle lehnen ſich an ihn, weil er al¬<lb/> lein feſt zu ſtehen ſcheint. Es iſt, als ob er mit Alberta in<lb/> magnetiſchem Rapport ſtände, ſo wie er zu ihr tritt, ſchließt<lb/> ſich die Blume ihres Schmerzes mit ihren Thränen, und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3 *<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0063]
tigſten Einfluß ausübt. Er iſt der einzige, mit dem
Hyppolit in ſeiner jetzigen Leidenſchaft, die aus aller¬
lei Ingredienzien zuſammengeſetzt iſt, redet. Ich glaube,
Hyppolit haßt die Fürſtin ebenſo, wie er mich zu lieben
glaubt, und wenn ich dem Manne heute ſagte, ich
liebe ihn, ſo theilte ich wahrſcheinlich in einigen Wo¬
chen das Schickſal ſeiner Verlaſſenen — ich will aber
mein Schickſal mit Niemand theilen, ich will mich
durch nichts hinreißen, übereilen laſſen, ich will nicht
dieſen Gefühlsaufwand, dieſe Stürme, dieſe Unebenheiten,
dies unerſprießliche Geräuſch. Liebe Mutter, ich bin
meines Vaters Tochter, ſchilt mir nicht dies mein Weſen.
Es macht dieſe innere Ordnung nur mein Glück. Könnteſt
Du Dich mit mir hier umſehen, wie die Neigungen, Lei¬
denſchaften, Verhältniſſe bunt durch einander liegen, wie
in einem ungeordneten Zimmer, Du würdeſt mit mir da¬
vor zurückſchrecken. Solche Unklarheit, Verworrenheit
meiner inneren Dinge iſt immer ein Unglück für mich,
das mich zu Tode hetzte wie ein Geſpenſt. Darum lobte ich
den Herrn Valer; faſt Alle lehnen ſich an ihn, weil er al¬
lein feſt zu ſtehen ſcheint. Es iſt, als ob er mit Alberta in
magnetiſchem Rapport ſtände, ſo wie er zu ihr tritt, ſchließt
ſich die Blume ihres Schmerzes mit ihren Thränen, und
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