alles gethan, was sie konnten, um die ausländi- schen Fürsten zu Feinden der Franzosen und ihres Vaterlands zu machen. Der König von Frank- reich, welcher den Adel liebt, und unzufrieden ist, einen Theil seiner Macht verlohren zu haben, kei- ne Taxen mehr auflegen und die Soldaten nicht mehr schlagen lassen zu können, hat gleich alles Mögliche gethan, die übrigen Könige zu vermögen, uns den Krieg anzukündigen. Der Kaiser und der König von Preußen haben die Waffen wider uns ergriffen, und wollen uns schlagen, um den Adel wieder herzustellen, und den König wieder in den Stand zu setzen, alles zu thun, was er will. Sie sind besorgt, daß ihre Völker es eben so, wie die Franzosen machen, und gleich ihnen, Freiheit und Gleichheit verlangen mögen. Sie sollen uns in- dessen nicht hindern, andre Nationen an unserm Glücke Theil nehmen zu lassen. Wir sind Nie- manden feind.
Die Franzosen sind Brüder aller derer, welche frey seyn wollen, wie sie. Es hängt von euch ab, uns nachzuahmen, und das ist es, wozu wir euch einladen.
Unsere Nationalversammlung, die aus recht- schaffenen Männern besteht, welche wir ernannt haben, unsere Gesetze zu machen, will, daß alle östreichische und preußische Soldaten, welche ihren
alles gethan, was ſie konnten, um die auslaͤndi- ſchen Fuͤrſten zu Feinden der Franzoſen und ihres Vaterlands zu machen. Der Koͤnig von Frank- reich, welcher den Adel liebt, und unzufrieden iſt, einen Theil ſeiner Macht verlohren zu haben, kei- ne Taxen mehr auflegen und die Soldaten nicht mehr ſchlagen laſſen zu koͤnnen, hat gleich alles Moͤgliche gethan, die uͤbrigen Koͤnige zu vermoͤgen, uns den Krieg anzukuͤndigen. Der Kaiſer und der Koͤnig von Preußen haben die Waffen wider uns ergriffen, und wollen uns ſchlagen, um den Adel wieder herzuſtellen, und den Koͤnig wieder in den Stand zu ſetzen, alles zu thun, was er will. Sie ſind beſorgt, daß ihre Voͤlker es eben ſo, wie die Franzoſen machen, und gleich ihnen, Freiheit und Gleichheit verlangen moͤgen. Sie ſollen uns in- deſſen nicht hindern, andre Nationen an unſerm Gluͤcke Theil nehmen zu laſſen. Wir ſind Nie- manden feind.
Die Franzoſen ſind Bruͤder aller derer, welche frey ſeyn wollen, wie ſie. Es haͤngt von euch ab, uns nachzuahmen, und das iſt es, wozu wir euch einladen.
Unſere Nationalverſammlung, die aus recht- ſchaffenen Maͤnnern beſteht, welche wir ernannt haben, unſere Geſetze zu machen, will, daß alle oͤſtreichiſche und preußiſche Soldaten, welche ihren
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alles gethan, was ſie konnten, um die auslaͤndi-
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Vaterlands zu machen. Der Koͤnig von Frank-
reich, welcher den Adel liebt, und unzufrieden iſt,
einen Theil ſeiner Macht verlohren zu haben, kei-
ne Taxen mehr auflegen und die Soldaten nicht
mehr ſchlagen laſſen zu koͤnnen, hat gleich alles
Moͤgliche gethan, die uͤbrigen Koͤnige zu vermoͤgen,
uns den Krieg anzukuͤndigen. Der Kaiſer und der
Koͤnig von Preußen haben die Waffen wider uns
ergriffen, und wollen uns ſchlagen, um den Adel
wieder herzuſtellen, und den Koͤnig wieder in den
Stand zu ſetzen, alles zu thun, was er will. Sie
ſind beſorgt, daß ihre Voͤlker es eben ſo, wie die
Franzoſen machen, und gleich ihnen, Freiheit und
Gleichheit verlangen moͤgen. Sie ſollen uns in-
deſſen nicht hindern, andre Nationen an unſerm
Gluͤcke Theil nehmen zu laſſen. Wir ſind Nie-
manden feind.
Die Franzoſen ſind Bruͤder aller derer, welche
frey ſeyn wollen, wie ſie. Es haͤngt von euch ab,
uns nachzuahmen, und das iſt es, wozu wir euch
einladen.
Unſere Nationalverſammlung, die aus recht-
ſchaffenen Maͤnnern beſteht, welche wir ernannt
haben, unſere Geſetze zu machen, will, daß alle
oͤſtreichiſche und preußiſche Soldaten, welche ihren
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/192>, abgerufen am 23.11.2024.
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