von unsrer Denkart nicht an: es muß ihnen alles wenigstens mit dem Namen von Recht gegeben werden: denn man versuche es wenigstens an uns Unterschriebene, ob wir aus Gnade leben wol- len. --
Als wir uns äußerten: daß es dem größten Theil von uns hart falle, das monatliche Aufwar- tegeld zu bezahlen: so eröffnete der Hr. General die Thür, als wenn er fortgehen wollte, sprach aber an der Thürschwelle stehend und halb zur Wache sich wendend: "die Kleinigkeit müßt ihr bezahlen: auf Ehrenbreitstein habt ihr den Profos und Steckenjung auch zahlt (bezahlt)!" -- Freilich, sollten die gegenwärti- gen Soldaten hören und wissen, daß wir Leute wä- ren, die schon von Profos und Stockjungen be- dient worden! -- Der Hr. Obrist von Ame- lungs äußerte bei Gelegenheit nach seiner Ma- nier -- das heißt, in einem auffallenden, gebiete- rischen Ton --: daß wir, um das Barbiergeld zu sparen, die Bärte sollten wachsen lassen: das schicke sich ohnehin besser für Arrestanten, u. dgl. --
Diese und noch einige folgende Vorgänge . . . . zeigen klar: daß das hiesige Militär in dem Wahne stehe, oder etwan die Weisung habe, uns zum Theil als Verbrecher zu behandeln. Un- ter diesen Umständen fodern wir, daß man mit ei-
von unſrer Denkart nicht an: es muß ihnen alles wenigſtens mit dem Namen von Recht gegeben werden: denn man verſuche es wenigſtens an uns Unterſchriebene, ob wir aus Gnade leben wol- len. —
Als wir uns aͤußerten: daß es dem groͤßten Theil von uns hart falle, das monatliche Aufwar- tegeld zu bezahlen: ſo eroͤffnete der Hr. General die Thuͤr, als wenn er fortgehen wollte, ſprach aber an der Thuͤrſchwelle ſtehend und halb zur Wache ſich wendend: „die Kleinigkeit muͤßt ihr bezahlen: auf Ehrenbreitſtein habt ihr den Profos und Steckenjung auch zahlt (bezahlt)!“ — Freilich, ſollten die gegenwaͤrti- gen Soldaten hoͤren und wiſſen, daß wir Leute waͤ- ren, die ſchon von Profos und Stockjungen be- dient worden! — Der Hr. Obriſt von Ame- lungs aͤußerte bei Gelegenheit nach ſeiner Ma- nier — das heißt, in einem auffallenden, gebiete- riſchen Ton —: daß wir, um das Barbiergeld zu ſparen, die Baͤrte ſollten wachſen laſſen: das ſchicke ſich ohnehin beſſer fuͤr Arreſtanten, u. dgl. —
Dieſe und noch einige folgende Vorgaͤnge . . . . zeigen klar: daß das hieſige Militaͤr in dem Wahne ſtehe, oder etwan die Weiſung habe, uns zum Theil als Verbrecher zu behandeln. Un- ter dieſen Umſtaͤnden fodern wir, daß man mit ei-
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von unſrer Denkart nicht an: es muß ihnen alles
wenigſtens mit dem Namen von Recht gegeben
werden: denn man verſuche es wenigſtens an uns
Unterſchriebene, ob wir aus Gnade leben wol-
len. —
Als wir uns aͤußerten: daß es dem groͤßten
Theil von uns hart falle, das monatliche Aufwar-
tegeld zu bezahlen: ſo eroͤffnete der Hr. General
die Thuͤr, als wenn er fortgehen wollte, ſprach
aber an der Thuͤrſchwelle ſtehend und halb zur Wache
ſich wendend: „die Kleinigkeit muͤßt ihr
bezahlen: auf Ehrenbreitſtein habt ihr
den Profos und Steckenjung auch zahlt
(bezahlt)!“ — Freilich, ſollten die gegenwaͤrti-
gen Soldaten hoͤren und wiſſen, daß wir Leute waͤ-
ren, die ſchon von Profos und Stockjungen be-
dient worden! — Der Hr. Obriſt von Ame-
lungs aͤußerte bei Gelegenheit nach ſeiner Ma-
nier — das heißt, in einem auffallenden, gebiete-
riſchen Ton —: daß wir, um das Barbiergeld zu
ſparen, die Baͤrte ſollten wachſen laſſen: das ſchicke
ſich ohnehin beſſer fuͤr Arreſtanten, u. dgl. —
Dieſe und noch einige folgende Vorgaͤnge . .
. . zeigen klar: daß das hieſige Militaͤr in dem
Wahne ſtehe, oder etwan die Weiſung habe, uns
zum Theil als Verbrecher zu behandeln. Un-
ter dieſen Umſtaͤnden fodern wir, daß man mit ei-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/414>, abgerufen am 22.11.2024.
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