Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796."Aber der nichtswürdigste, der verworfenste "Von nun an hatte die Wohlfahrt des Trie- "Und wer ist dieser Schändliche?" "Duminique ist sein Name!" "Dieser elende Wicht, dessen ganzes Verdienst "Was konnte für einen ehemaligen Edelknaben „Aber der nichtswuͤrdigſte, der verworfenſte „Von nun an hatte die Wohlfahrt des Trie- „Und wer iſt dieſer Schaͤndliche?“ „Duminique iſt ſein Name!“ „Dieſer elende Wicht, deſſen ganzes Verdienſt „Was konnte fuͤr einen ehemaligen Edelknaben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0096" n="84"/> <p>„Aber der nichtswuͤrdigſte, der verworfenſte<lb/> aller Menſchen, der feilſte Sklave des Laſters und<lb/> der Wolluſt, fand Gelegenheit, ſich des Vertrauens<lb/> des Kurfuͤrſten in ſo hohem Grade und ſo ausſchlie-<lb/> ßend zu bemaͤchtigen, daß er ſchnell von Stufe zu<lb/> Stufe ſtieg und endlich den oͤberſten Poſten eines<lb/> geheimen Staats- und Kabinetsminiſters erhielt.“</p><lb/> <p>„Von nun an hatte die Wohlfahrt des Trie-<lb/> riſchen Landes den Todesſtoß empfangen; von nun<lb/> an wurde unſer — Fuͤrſt auf alle Art unter al-<lb/> len nur moͤglichen Larven aufs ſchaͤndlichſte betro-<lb/> gen; von nun an darbte das verwaiste Verdienſt;<lb/> beklagte der wahre Patriot das Schickſal ſeines<lb/> Vaterlands!“</p><lb/> <p>„Und wer iſt dieſer Schaͤndliche?“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Duminique</hi> iſt ſein Name!“</p><lb/> <p>„Dieſer elende Wicht, deſſen ganzes Verdienſt<lb/> in einem geſchmeidigen Ruͤcken und in einer gelaͤu-<lb/> figen Zunge beſteht, ſollte die Geißel des Trieriſchen<lb/> Landes, ſollte die Geißel von ganz Europa wer-<lb/> den!“</p><lb/> <p>„Was konnte fuͤr einen ehemaligen Edelknaben<lb/> erwuͤnſchter ſeyn, als die Ankunft der Prinzen?<lb/> Was konnte dieſen kriechenden Wurm mehr kitzeln,<lb/> als ihnen tagtaͤglich beym Aufſtehen die Cour zu ma-<lb/> chen? Tagtaͤglich unter ihrem glaͤnzenden Gefolge<lb/> einherzutreten? ſich zu ſonnen im Nimbus ihrer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0096]
„Aber der nichtswuͤrdigſte, der verworfenſte
aller Menſchen, der feilſte Sklave des Laſters und
der Wolluſt, fand Gelegenheit, ſich des Vertrauens
des Kurfuͤrſten in ſo hohem Grade und ſo ausſchlie-
ßend zu bemaͤchtigen, daß er ſchnell von Stufe zu
Stufe ſtieg und endlich den oͤberſten Poſten eines
geheimen Staats- und Kabinetsminiſters erhielt.“
„Von nun an hatte die Wohlfahrt des Trie-
riſchen Landes den Todesſtoß empfangen; von nun
an wurde unſer — Fuͤrſt auf alle Art unter al-
len nur moͤglichen Larven aufs ſchaͤndlichſte betro-
gen; von nun an darbte das verwaiste Verdienſt;
beklagte der wahre Patriot das Schickſal ſeines
Vaterlands!“
„Und wer iſt dieſer Schaͤndliche?“
„Duminique iſt ſein Name!“
„Dieſer elende Wicht, deſſen ganzes Verdienſt
in einem geſchmeidigen Ruͤcken und in einer gelaͤu-
figen Zunge beſteht, ſollte die Geißel des Trieriſchen
Landes, ſollte die Geißel von ganz Europa wer-
den!“
„Was konnte fuͤr einen ehemaligen Edelknaben
erwuͤnſchter ſeyn, als die Ankunft der Prinzen?
Was konnte dieſen kriechenden Wurm mehr kitzeln,
als ihnen tagtaͤglich beym Aufſtehen die Cour zu ma-
chen? Tagtaͤglich unter ihrem glaͤnzenden Gefolge
einherzutreten? ſich zu ſonnen im Nimbus ihrer
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |