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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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und exemplarisch lebte: doch auch hieraus sogen
seine Verläumder ein subtiles Gift.

Es ist ordentlich, als wäre die royalistische
Parthey in Strasburg mit Blindheit geschlagen
gewesen: so thätig und unverdrossen arbeitete sie
wider sich selbst. Ueberall gab sie Blößen, und
Schneider war zu sehr Volksfreund, als daß
er diese nicht zur Demüthigung jener Herren hätte
benutzen sollen. Die selbstsüchtigen Herren trieben
ihr Wesen, wie ihre hergebrachte Gewohnheit und
ihre Herrschsucht es mit sich brachte: und darum
sollte das Volk in seiner alten Finsterniß und Un-
terjochung bleiben. Das aber wollte Schneider
und sein patriotischer Anhang nicht, und dieß er-
regte Trubel über Trubel. "Ist es ein Wunder,
sagte Schneider, wenn dem Volke die Geduld
ausgeht? Soll etwa das Volk allein philoso-
phische Mäßigung beobachten, indeß der Aristo-
kratismus, gestüzt von Verwaltern und Rich-
tern, sich Alles erlaubt?" --

Um den Hinterhalt und den Gipfelzweck der
Aristokraten zu bestürmen, that Schneider alles,
was warme, ungefärbte und edle Volksliebe --
wie er sie dachte und fühlte -- ihm gegen das Kö-
nigthum in Frankreich eingab. Er griff ohne
Schonung darauf ein, und drang endlich; als
der Stärkere, durch. Als der Kampf darüber

und exemplariſch lebte: doch auch hieraus ſogen
ſeine Verlaͤumder ein ſubtiles Gift.

Es iſt ordentlich, als waͤre die royaliſtiſche
Parthey in Strasburg mit Blindheit geſchlagen
geweſen: ſo thaͤtig und unverdroſſen arbeitete ſie
wider ſich ſelbſt. Ueberall gab ſie Bloͤßen, und
Schneider war zu ſehr Volksfreund, als daß
er dieſe nicht zur Demuͤthigung jener Herren haͤtte
benutzen ſollen. Die ſelbſtſuͤchtigen Herren trieben
ihr Weſen, wie ihre hergebrachte Gewohnheit und
ihre Herrſchſucht es mit ſich brachte: und darum
ſollte das Volk in ſeiner alten Finſterniß und Un-
terjochung bleiben. Das aber wollte Schneider
und ſein patriotiſcher Anhang nicht, und dieß er-
regte Trubel uͤber Trubel. „Iſt es ein Wunder,
ſagte Schneider, wenn dem Volke die Geduld
ausgeht? Soll etwa das Volk allein philoſo-
phiſche Maͤßigung beobachten, indeß der Ariſto-
kratismus, geſtuͤzt von Verwaltern und Rich-
tern, ſich Alles erlaubt?“ —

Um den Hinterhalt und den Gipfelzweck der
Ariſtokraten zu beſtuͤrmen, that Schneider alles,
was warme, ungefaͤrbte und edle Volksliebe —
wie er ſie dachte und fuͤhlte — ihm gegen das Koͤ-
nigthum in Frankreich eingab. Er griff ohne
Schonung darauf ein, und drang endlich; als
der Staͤrkere, durch. Als der Kampf daruͤber

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[220/0224] und exemplariſch lebte: doch auch hieraus ſogen ſeine Verlaͤumder ein ſubtiles Gift. Es iſt ordentlich, als waͤre die royaliſtiſche Parthey in Strasburg mit Blindheit geſchlagen geweſen: ſo thaͤtig und unverdroſſen arbeitete ſie wider ſich ſelbſt. Ueberall gab ſie Bloͤßen, und Schneider war zu ſehr Volksfreund, als daß er dieſe nicht zur Demuͤthigung jener Herren haͤtte benutzen ſollen. Die ſelbſtſuͤchtigen Herren trieben ihr Weſen, wie ihre hergebrachte Gewohnheit und ihre Herrſchſucht es mit ſich brachte: und darum ſollte das Volk in ſeiner alten Finſterniß und Un- terjochung bleiben. Das aber wollte Schneider und ſein patriotiſcher Anhang nicht, und dieß er- regte Trubel uͤber Trubel. „Iſt es ein Wunder, ſagte Schneider, wenn dem Volke die Geduld ausgeht? Soll etwa das Volk allein philoſo- phiſche Maͤßigung beobachten, indeß der Ariſto- kratismus, geſtuͤzt von Verwaltern und Rich- tern, ſich Alles erlaubt?“ — Um den Hinterhalt und den Gipfelzweck der Ariſtokraten zu beſtuͤrmen, that Schneider alles, was warme, ungefaͤrbte und edle Volksliebe — wie er ſie dachte und fuͤhlte — ihm gegen das Koͤ- nigthum in Frankreich eingab. Er griff ohne Schonung darauf ein, und drang endlich; als der Staͤrkere, durch. Als der Kampf daruͤber

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/224>, abgerufen am 27.11.2024.