einer Maschine angebrachte fremde und mit der Na- tur der Maschine gar nicht passende Regeln sind ein Hinderniß ihres ordentlichen Ganges, und eine Quelle ihrer Zerrüttung. -- Je reiner diese Re- geln angewandt werden, desto vollkommner muß die Wirkung der Maschine seyn. -- Nun enthält die Moral einzig und allein die wahren Regeln, nach welchen die Gesellschaft eingerichtet und regiert werden muß, wenn sie glücklich seyn soll. Alle (angebliche) Religions-Vorschriften hingegen sind von ganz anderer Natur, und be- treffen ein ganz anderes Object, dessen Natur von der Natur der bürgerlichen Gesellschaft himmelweit verschieden ist. -- Mithin kann keine einzige An- wendung irgend einer Religionsvorschrift auf die bürgerliche Gesellschaft anders, als zum äußer- sten Schaden der Gesellschaft, geschehen. -- Ein jedes, in das Gesetzbuch einer Nation aufgenom- menes (schwankendes) Religions-Princip macht also die Gesellschaft selbst unmoralisch und unglücklich; und je mehrere solcher Principien darin gelten, de- sto unmoralischer und unglücklicher muß die Gesell- schaft seyn."
Soweit der Verfasser. Die nähere Auseinan- dersetzung dieser Behauptung mag der Leser in dem angeführten Buche selbst lesen, prüfen und entschei- den. Genug, was ein denkender Kopf in Deutsch-
einer Maſchine angebrachte fremde und mit der Na- tur der Maſchine gar nicht paſſende Regeln ſind ein Hinderniß ihres ordentlichen Ganges, und eine Quelle ihrer Zerruͤttung. — Je reiner dieſe Re- geln angewandt werden, deſto vollkommner muß die Wirkung der Maſchine ſeyn. — Nun enthaͤlt die Moral einzig und allein die wahren Regeln, nach welchen die Geſellſchaft eingerichtet und regiert werden muß, wenn ſie gluͤcklich ſeyn ſoll. Alle (angebliche) Religions-Vorſchriften hingegen ſind von ganz anderer Natur, und be- treffen ein ganz anderes Object, deſſen Natur von der Natur der buͤrgerlichen Geſellſchaft himmelweit verſchieden iſt. — Mithin kann keine einzige An- wendung irgend einer Religionsvorſchrift auf die buͤrgerliche Geſellſchaft anders, als zum aͤußer- ſten Schaden der Geſellſchaft, geſchehen. — Ein jedes, in das Geſetzbuch einer Nation aufgenom- menes (ſchwankendes) Religions-Princip macht alſo die Geſellſchaft ſelbſt unmoraliſch und ungluͤcklich; und je mehrere ſolcher Principien darin gelten, de- ſto unmoraliſcher und ungluͤcklicher muß die Geſell- ſchaft ſeyn.“
Soweit der Verfaſſer. Die naͤhere Auseinan- derſetzung dieſer Behauptung mag der Leſer in dem angefuͤhrten Buche ſelbſt leſen, pruͤfen und entſchei- den. Genug, was ein denkender Kopf in Deutſch-
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einer Maſchine angebrachte fremde und mit der Na-
tur der Maſchine gar nicht paſſende Regeln ſind
ein Hinderniß ihres ordentlichen Ganges, und eine
Quelle ihrer Zerruͤttung. — Je reiner dieſe Re-
geln angewandt werden, deſto vollkommner muß
die Wirkung der Maſchine ſeyn. — Nun enthaͤlt
die Moral einzig und allein die wahren Regeln,
nach welchen die Geſellſchaft eingerichtet und regiert
werden muß, wenn ſie gluͤcklich ſeyn ſoll. Alle
(angebliche) Religions-Vorſchriften
hingegen ſind von ganz anderer Natur, und be-
treffen ein ganz anderes Object, deſſen Natur von
der Natur der buͤrgerlichen Geſellſchaft himmelweit
verſchieden iſt. — Mithin kann keine einzige An-
wendung irgend einer Religionsvorſchrift auf die
buͤrgerliche Geſellſchaft anders, als zum aͤußer-
ſten Schaden der Geſellſchaft, geſchehen. — Ein
jedes, in das Geſetzbuch einer Nation aufgenom-
menes (ſchwankendes) Religions-Princip macht alſo
die Geſellſchaft ſelbſt unmoraliſch und ungluͤcklich;
und je mehrere ſolcher Principien darin gelten, de-
ſto unmoraliſcher und ungluͤcklicher muß die Geſell-
ſchaft ſeyn.“
Soweit der Verfaſſer. Die naͤhere Auseinan-
derſetzung dieſer Behauptung mag der Leſer in dem
angefuͤhrten Buche ſelbſt leſen, pruͤfen und entſchei-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/299>, abgerufen am 22.11.2024.
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