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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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sehr sie auch in ihren Meynungen über die innere
Verfassung und Regierung Frankreichs, und über
die Debatten und Faktionen des National-Con-
vents von einander abwichen, so sehr stimmten doch
Alle darin überein, daß erst das Vaterland gerettet
werden müßte, und daß der kein ehrlicher Franzose
sey, der etwas anders wolle, als Freyheit, oder
Tod.

Ich sondirte sie oft über ihre Gedanken von den
deutschen Soldaten, und fand, daß sie sich von
uns keine so weggeworfne Vorstellung machten,
als sehr Viele unter uns sich von ihnen zu machen
gewohnt sind. Doch schlossen sie immer, wenn sie
etwas Gutes von uns gesagt [h]atten, damit, daß
es Schade sey, daß wir für Tyranney, und Despo-
tismus ins Feld zögen, und für Menschenrechte
und Freyheit wenig Sinn zu haben schienen.

Ganz anders machten es in dieser Rücksicht die
ersten Emigrirten. Diese Messeigneurs und Mes-
sieurs
sprachen von den deutschen Truppen so weg-
werfend, daß ich mich wundere, wie es möglich
gewesen ist, daß man nur daran denken konnte, die-
sen verächtlichen Haufen wieder zu seinen alten
Rechten zu verhelfen. In Koblenz behaupteten
Viele, und das ganz öffentlich, daß ihr Bouille
die ganze Armee der Alliirten kommandiren müßte;
daß der Herzog von Braunschweig sich

ſehr ſie auch in ihren Meynungen uͤber die innere
Verfaſſung und Regierung Frankreichs, und uͤber
die Debatten und Faktionen des National-Con-
vents von einander abwichen, ſo ſehr ſtimmten doch
Alle darin uͤberein, daß erſt das Vaterland gerettet
werden muͤßte, und daß der kein ehrlicher Franzoſe
ſey, der etwas anders wolle, als Freyheit, oder
Tod.

Ich ſondirte ſie oft uͤber ihre Gedanken von den
deutſchen Soldaten, und fand, daß ſie ſich von
uns keine ſo weggeworfne Vorſtellung machten,
als ſehr Viele unter uns ſich von ihnen zu machen
gewohnt ſind. Doch ſchloſſen ſie immer, wenn ſie
etwas Gutes von uns geſagt [h]atten, damit, daß
es Schade ſey, daß wir fuͤr Tyranney, und Deſpo-
tismus ins Feld zoͤgen, und fuͤr Menſchenrechte
und Freyheit wenig Sinn zu haben ſchienen.

Ganz anders machten es in dieſer Ruͤckſicht die
erſten Emigrirten. Dieſe Meſſeigneurs und Meſ-
ſieurs
ſprachen von den deutſchen Truppen ſo weg-
werfend, daß ich mich wundere, wie es moͤglich
geweſen iſt, daß man nur daran denken konnte, die-
ſen veraͤchtlichen Haufen wieder zu ſeinen alten
Rechten zu verhelfen. In Koblenz behaupteten
Viele, und das ganz oͤffentlich, daß ihr Bouillé
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[75/0079] ſehr ſie auch in ihren Meynungen uͤber die innere Verfaſſung und Regierung Frankreichs, und uͤber die Debatten und Faktionen des National-Con- vents von einander abwichen, ſo ſehr ſtimmten doch Alle darin uͤberein, daß erſt das Vaterland gerettet werden muͤßte, und daß der kein ehrlicher Franzoſe ſey, der etwas anders wolle, als Freyheit, oder Tod. Ich ſondirte ſie oft uͤber ihre Gedanken von den deutſchen Soldaten, und fand, daß ſie ſich von uns keine ſo weggeworfne Vorſtellung machten, als ſehr Viele unter uns ſich von ihnen zu machen gewohnt ſind. Doch ſchloſſen ſie immer, wenn ſie etwas Gutes von uns geſagt hatten, damit, daß es Schade ſey, daß wir fuͤr Tyranney, und Deſpo- tismus ins Feld zoͤgen, und fuͤr Menſchenrechte und Freyheit wenig Sinn zu haben ſchienen. Ganz anders machten es in dieſer Ruͤckſicht die erſten Emigrirten. Dieſe Meſſeigneurs und Meſ- ſieurs ſprachen von den deutſchen Truppen ſo weg- werfend, daß ich mich wundere, wie es moͤglich geweſen iſt, daß man nur daran denken konnte, die- ſen veraͤchtlichen Haufen wieder zu ſeinen alten Rechten zu verhelfen. In Koblenz behaupteten Viele, und das ganz oͤffentlich, daß ihr Bouillé die ganze Armee der Alliirten kommandiren muͤßte; daß der Herzog von Braunſchweig ſich

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/79>, abgerufen am 27.11.2024.