geschmolzen und in Einer Forme gegossen schei- nen.
Diese strenge Einförmigkeit überrascht gewiß, sie ist aber, wie man jezt sieht, zum Siege nicht unumgänglich nöthig. Die Nationalgarden, wenn sie gleich unregelmäßig gekleidet sind, sind nicht minder tapfere Truppen, als die Linientruppen, bey welchen jene Regelmäßigkeit genauer beobach- tet wird. Von gleichem Geiste beseelt, fechten diese verschiedene Truppen mit gleicher Tapferkeit, trotzen dem Tode mit gleichem Muthe, und ertra- gen gleiche Arbeiten und gleiche Beschwerlichkeiten -- der Eine, wie der Andere. --
Es ist nicht leicht, von den Nationalgarden eine richtige Beschreibung zu machen, oder diesel- ben unter eine gewisse Klasse zu bringen. Man kann aber versichert seyn, daß sie sich gut schlagen, wenn auch unter ihnen sich solche finden, die blos mit einem Wamms, und Kamisol, einem Lein- wandkittel, oder einem Anzuge von allerhand Far- ben -- bekleidet sind." --
Was diese Einleitung zum weitern Entwickeln, Vergleichen und Entscheiden alles enthalte, wird der aufmerksame Leser, zumal vom militärischen Fache, ohne mein Erinnern selbst leicht bemerken. Dilettantische Leser, welche die Benennung, Ab- theilung, Kleidung, Bewaffnung und Verrichtung
geſchmolzen und in Einer Forme gegoſſen ſchei- nen.
Dieſe ſtrenge Einfoͤrmigkeit uͤberraſcht gewiß, ſie iſt aber, wie man jezt ſieht, zum Siege nicht unumgaͤnglich noͤthig. Die Nationalgarden, wenn ſie gleich unregelmaͤßig gekleidet ſind, ſind nicht minder tapfere Truppen, als die Linientruppen, bey welchen jene Regelmaͤßigkeit genauer beobach- tet wird. Von gleichem Geiſte beſeelt, fechten dieſe verſchiedene Truppen mit gleicher Tapferkeit, trotzen dem Tode mit gleichem Muthe, und ertra- gen gleiche Arbeiten und gleiche Beſchwerlichkeiten — der Eine, wie der Andere. —
Es iſt nicht leicht, von den Nationalgarden eine richtige Beſchreibung zu machen, oder dieſel- ben unter eine gewiſſe Klaſſe zu bringen. Man kann aber verſichert ſeyn, daß ſie ſich gut ſchlagen, wenn auch unter ihnen ſich ſolche finden, die blos mit einem Wamms, und Kamiſol, einem Lein- wandkittel, oder einem Anzuge von allerhand Far- ben — bekleidet ſind.“ —
Was dieſe Einleitung zum weitern Entwickeln, Vergleichen und Entſcheiden alles enthalte, wird der aufmerkſame Leſer, zumal vom militaͤriſchen Fache, ohne mein Erinnern ſelbſt leicht bemerken. Dilettantiſche Leſer, welche die Benennung, Ab- theilung, Kleidung, Bewaffnung und Verrichtung
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geſchmolzen und in Einer Forme gegoſſen ſchei-
nen.
Dieſe ſtrenge Einfoͤrmigkeit uͤberraſcht gewiß,
ſie iſt aber, wie man jezt ſieht, zum Siege nicht
unumgaͤnglich noͤthig. Die Nationalgarden, wenn
ſie gleich unregelmaͤßig gekleidet ſind, ſind nicht
minder tapfere Truppen, als die Linientruppen,
bey welchen jene Regelmaͤßigkeit genauer beobach-
tet wird. Von gleichem Geiſte beſeelt, fechten
dieſe verſchiedene Truppen mit gleicher Tapferkeit,
trotzen dem Tode mit gleichem Muthe, und ertra-
gen gleiche Arbeiten und gleiche Beſchwerlichkeiten
— der Eine, wie der Andere. —
Es iſt nicht leicht, von den Nationalgarden
eine richtige Beſchreibung zu machen, oder dieſel-
ben unter eine gewiſſe Klaſſe zu bringen. Man
kann aber verſichert ſeyn, daß ſie ſich gut ſchlagen,
wenn auch unter ihnen ſich ſolche finden, die blos
mit einem Wamms, und Kamiſol, einem Lein-
wandkittel, oder einem Anzuge von allerhand Far-
ben — bekleidet ſind.“ —
Was dieſe Einleitung zum weitern Entwickeln,
Vergleichen und Entſcheiden alles enthalte, wird
der aufmerkſame Leſer, zumal vom militaͤriſchen
Fache, ohne mein Erinnern ſelbſt leicht bemerken.
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/96>, abgerufen am 27.11.2024.
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