Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

Bild:
<< vorherige Seite

gesteckt zu werden: so schlug ich ein, und ward --
Soldat bey den Emigranten. Hätten die Gro-
biane zu Basel mich nach Zürich wandern lassen,
dann wäre dieser Schritt unterblieben, und noch
mehrere, die man bald erfahren wird. Doch tra-
hunt sua quemque fata!

Ein und funfzigstes Kapitel.

Wie's mir bey den Emigranten ging.



Der Marki d'Aunoy beschied mich auf den an-
dern Tag in das erwähnte Gasthaus, dessen Besitzer
ein vertrauter Freund und Unterhändler von ihm zu
seyn schien, und verbot mir, in der Stadt etwas
von unsrer Abrede zu erwähnen. Es war ihm näm-
lich nicht erlaubt, zurückgekommene Leute anzu-
werben, welche vom Kaiserlichen General in Frey-
burg Quartier und Löhnung erhalten hatten: die-
se mußten jedesmal zu ihren Armeen gebracht
werden.

Es war an einem Sonntage, als ich mit ei-
nem Sergeanten von den Emigrirten aus Frey-
burg abging, nachdem ich vorher noch bey einigen

geſteckt zu werden: ſo ſchlug ich ein, und ward —
Soldat bey den Emigranten. Haͤtten die Gro-
biane zu Baſel mich nach Zuͤrich wandern laſſen,
dann waͤre dieſer Schritt unterblieben, und noch
mehrere, die man bald erfahren wird. Doch tra-
hunt ſua quemque fata!

Ein und funfzigſtes Kapitel.

Wie's mir bey den Emigranten ging.



Der Marki d'Aunoy beſchied mich auf den an-
dern Tag in das erwaͤhnte Gaſthaus, deſſen Beſitzer
ein vertrauter Freund und Unterhaͤndler von ihm zu
ſeyn ſchien, und verbot mir, in der Stadt etwas
von unſrer Abrede zu erwaͤhnen. Es war ihm naͤm-
lich nicht erlaubt, zuruͤckgekommene Leute anzu-
werben, welche vom Kaiſerlichen General in Frey-
burg Quartier und Loͤhnung erhalten hatten: die-
ſe mußten jedesmal zu ihren Armeen gebracht
werden.

Es war an einem Sonntage, als ich mit ei-
nem Sergeanten von den Emigrirten aus Frey-
burg abging, nachdem ich vorher noch bey einigen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0185" n="181"/>
ge&#x017F;teckt zu werden: &#x017F;o &#x017F;chlug ich ein, und ward &#x2014;<lb/>
Soldat bey den Emigranten. Ha&#x0364;tten die Gro-<lb/>
biane zu Ba&#x017F;el mich nach Zu&#x0364;rich wandern la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
dann wa&#x0364;re die&#x017F;er Schritt unterblieben, und noch<lb/>
mehrere, die man bald erfahren wird. Doch <hi rendition="#aq">tra-<lb/>
hunt &#x017F;ua quemque fata!</hi></p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head>Ein und funfzig&#x017F;tes Kapitel.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#g">Wie</hi>'s <hi rendition="#g">mir bey den Emigranten ging</hi>.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>er Marki d'<hi rendition="#g">Aunoy</hi> be&#x017F;chied mich auf den an-<lb/>
dern Tag in das erwa&#x0364;hnte Ga&#x017F;thaus, de&#x017F;&#x017F;en Be&#x017F;itzer<lb/>
ein vertrauter Freund und Unterha&#x0364;ndler von ihm zu<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;chien, und verbot mir, in der Stadt etwas<lb/>
von un&#x017F;rer Abrede zu erwa&#x0364;hnen. Es war ihm na&#x0364;m-<lb/>
lich nicht erlaubt, zuru&#x0364;ckgekommene Leute anzu-<lb/>
werben, welche vom Kai&#x017F;erlichen General in Frey-<lb/>
burg Quartier und Lo&#x0364;hnung erhalten hatten: die-<lb/>
&#x017F;e mußten jedesmal zu ihren Armeen gebracht<lb/>
werden.</p><lb/>
        <p>Es war an einem Sonntage, als ich mit ei-<lb/>
nem Sergeanten von den Emigrirten aus Frey-<lb/>
burg abging, nachdem ich vorher noch bey einigen<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0185] geſteckt zu werden: ſo ſchlug ich ein, und ward — Soldat bey den Emigranten. Haͤtten die Gro- biane zu Baſel mich nach Zuͤrich wandern laſſen, dann waͤre dieſer Schritt unterblieben, und noch mehrere, die man bald erfahren wird. Doch tra- hunt ſua quemque fata! Ein und funfzigſtes Kapitel. Wie's mir bey den Emigranten ging. Der Marki d'Aunoy beſchied mich auf den an- dern Tag in das erwaͤhnte Gaſthaus, deſſen Beſitzer ein vertrauter Freund und Unterhaͤndler von ihm zu ſeyn ſchien, und verbot mir, in der Stadt etwas von unſrer Abrede zu erwaͤhnen. Es war ihm naͤm- lich nicht erlaubt, zuruͤckgekommene Leute anzu- werben, welche vom Kaiſerlichen General in Frey- burg Quartier und Loͤhnung erhalten hatten: die- ſe mußten jedesmal zu ihren Armeen gebracht werden. Es war an einem Sonntage, als ich mit ei- nem Sergeanten von den Emigrirten aus Frey- burg abging, nachdem ich vorher noch bey einigen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/185
Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/185>, abgerufen am 24.11.2024.