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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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delinus und Landelinus, die ehedem --
Gott weiß, wann! -- in dieser Gegend das päpst-
liche Christenthum, wie man sagt, predigten,
und für ihre Bemühungen erschlagen wurden.
Außer dem Kloster sind noch mehrere Gebäude da,
und besonders ein vortreffliches Badehaus, Hr.
Huhn, Doktor zu Bischofsheim am Steeg, sagte
mir hernach, daß das Wasser zwar einige Kraft
habe, gewisse Krankheiten zu lindern, daß aber
der Aberglaube, durch die präsumirte Einwirkung
des h. Wendelinus, dieses Bad ehedem vor-
züglich berühmt gemacht hätte. Heut zu Tage
wird es wenig mehr besucht.

Wir hatten unser Logis im Badehause, und
unser ganzes Corps bestand damals aus ohngefähr
[3]0 Mann, meist verlaufenem Gesindel, wobey
ich denn, nach der Zusage des Marki von Aunoy,
sogleich als wirklicher Korporal angestellt wurde.
Wir erhielten leinwandene Hosen, und eine Ka-
potte, weiter aber nichts: deun man wußte selbst
noch nicht, was für Uniform man uns geben
sollte. Unser Kommandeur war der Prinz von
Rohan. Außer diesem waren noch zwey Colo-
nels, fünf Capitäne, und mehr andere Offiziere
ernannt, welche aber nicht bey uns, sondern in
Ettenheim logirten. Auf diese Art hatten wir
beynahe mehr Offiziere als Soldaten.


delinus und Landelinus, die ehedem —
Gott weiß, wann! — in dieſer Gegend das paͤpſt-
liche Chriſtenthum, wie man ſagt, predigten,
und fuͤr ihre Bemuͤhungen erſchlagen wurden.
Außer dem Kloſter ſind noch mehrere Gebaͤude da,
und beſonders ein vortreffliches Badehaus, Hr.
Huhn, Doktor zu Biſchofsheim am Steeg, ſagte
mir hernach, daß das Waſſer zwar einige Kraft
habe, gewiſſe Krankheiten zu lindern, daß aber
der Aberglaube, durch die praͤſumirte Einwirkung
des h. Wendelinus, dieſes Bad ehedem vor-
zuͤglich beruͤhmt gemacht haͤtte. Heut zu Tage
wird es wenig mehr beſucht.

Wir hatten unſer Logis im Badehauſe, und
unſer ganzes Corps beſtand damals aus ohngefaͤhr
[3]0 Mann, meiſt verlaufenem Geſindel, wobey
ich denn, nach der Zuſage des Marki von Aunoy,
ſogleich als wirklicher Korporal angeſtellt wurde.
Wir erhielten leinwandene Hoſen, und eine Ka-
potte, weiter aber nichts: deun man wußte ſelbſt
noch nicht, was fuͤr Uniform man uns geben
ſollte. Unſer Kommandeur war der Prinz von
Rohan. Außer dieſem waren noch zwey Colo-
nels, fuͤnf Capitaͤne, und mehr andere Offiziere
ernannt, welche aber nicht bey uns, ſondern in
Ettenheim logirten. Auf dieſe Art hatten wir
beynahe mehr Offiziere als Soldaten.


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[185/0189] delinus und Landelinus, die ehedem — Gott weiß, wann! — in dieſer Gegend das paͤpſt- liche Chriſtenthum, wie man ſagt, predigten, und fuͤr ihre Bemuͤhungen erſchlagen wurden. Außer dem Kloſter ſind noch mehrere Gebaͤude da, und beſonders ein vortreffliches Badehaus, Hr. Huhn, Doktor zu Biſchofsheim am Steeg, ſagte mir hernach, daß das Waſſer zwar einige Kraft habe, gewiſſe Krankheiten zu lindern, daß aber der Aberglaube, durch die praͤſumirte Einwirkung des h. Wendelinus, dieſes Bad ehedem vor- zuͤglich beruͤhmt gemacht haͤtte. Heut zu Tage wird es wenig mehr beſucht. Wir hatten unſer Logis im Badehauſe, und unſer ganzes Corps beſtand damals aus ohngefaͤhr 30 Mann, meiſt verlaufenem Geſindel, wobey ich denn, nach der Zuſage des Marki von Aunoy, ſogleich als wirklicher Korporal angeſtellt wurde. Wir erhielten leinwandene Hoſen, und eine Ka- potte, weiter aber nichts: deun man wußte ſelbſt noch nicht, was fuͤr Uniform man uns geben ſollte. Unſer Kommandeur war der Prinz von Rohan. Außer dieſem waren noch zwey Colo- nels, fuͤnf Capitaͤne, und mehr andere Offiziere ernannt, welche aber nicht bey uns, ſondern in Ettenheim logirten. Auf dieſe Art hatten wir beynahe mehr Offiziere als Soldaten.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/189>, abgerufen am 21.11.2024.