Von Heidelberg ging ich über Weinheim und Zwingenberg auf Darmstadt zu. In Weinheim bewirthete mich der kaiserliche General Zentner sehr großmüthig, und in Zwingenberg Hr. Pastor Heß, mein ehrlicher alter Busenfreund. In Seeheim sprach ich den Oberamtmann Pi- stor, und ging hernach mit einem Münsterischen Hauptmann, Namens Müller, nach Darm- stadt. Hier besuchte ich einige meiner Freunde, die Herren Kammerräthe Panzerbieter und Schmid, die mir viel Ehre erwiesen. Gegen Abend verließ ich Darmstadt, blieb in Langen über Nacht, und war früh, den 4ten October, zu Frankfurt am Mayn.
Sieben und funfzigstes Kapitel.
Betragen der kaiserlichen Armee am Rhein im Jahre 1795.
Ich darf in meiner Geschichte nicht weiter gehen, bevor ich nicht die Aufführung der kaiserlichen Truppen in den Ländern am Rhein näher beschrie- ben habe. Ich rede hier nur von dem, was ich selbst sah, oder an den Orten, wo es geschehen ist, hörte. Daher lieferte ich freilich nur Bruchstücke [:]
Von Heidelberg ging ich uͤber Weinheim und Zwingenberg auf Darmſtadt zu. In Weinheim bewirthete mich der kaiſerliche General Zentner ſehr großmuͤthig, und in Zwingenberg Hr. Paſtor Heß, mein ehrlicher alter Buſenfreund. In Seeheim ſprach ich den Oberamtmann Pi- ſtor, und ging hernach mit einem Muͤnſteriſchen Hauptmann, Namens Muͤller, nach Darm- ſtadt. Hier beſuchte ich einige meiner Freunde, die Herren Kammerraͤthe Panzerbieter und Schmid, die mir viel Ehre erwieſen. Gegen Abend verließ ich Darmſtadt, blieb in Langen uͤber Nacht, und war fruͤh, den 4ten October, zu Frankfurt am Mayn.
Sieben und funfzigſtes Kapitel.
Betragen der kaiſerlichen Armee am Rhein im Jahre 1795.
Ich darf in meiner Geſchichte nicht weiter gehen, bevor ich nicht die Auffuͤhrung der kaiſerlichen Truppen in den Laͤndern am Rhein naͤher beſchrie- ben habe. Ich rede hier nur von dem, was ich ſelbſt ſah, oder an den Orten, wo es geſchehen iſt, hoͤrte. Daher lieferte ich freilich nur Bruchſtuͤcke [:]
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0244"n="240"/><p>Von Heidelberg ging ich uͤber Weinheim und<lb/>
Zwingenberg auf Darmſtadt zu. In <hirendition="#g">Weinheim</hi><lb/>
bewirthete mich der kaiſerliche General <hirendition="#g">Zentner</hi><lb/>ſehr großmuͤthig, und in <hirendition="#g">Zwingenberg</hi> Hr.<lb/>
Paſtor <hirendition="#g">Heß</hi>, mein ehrlicher alter Buſenfreund.<lb/>
In <hirendition="#g">Seeheim</hi>ſprach ich den Oberamtmann <hirendition="#g">Pi</hi>-<lb/><hirendition="#g">ſtor</hi>, und ging hernach mit einem Muͤnſteriſchen<lb/>
Hauptmann, Namens <hirendition="#g">Muͤller</hi>, nach <hirendition="#g">Darm</hi>-<lb/><hirendition="#g">ſtadt</hi>. Hier beſuchte ich einige meiner Freunde,<lb/>
die Herren Kammerraͤthe <hirendition="#g">Panzerbieter</hi> und<lb/><hirendition="#g">Schmid</hi>, die mir viel Ehre erwieſen. Gegen<lb/>
Abend verließ ich Darmſtadt, blieb in <hirendition="#g">Langen</hi><lb/>
uͤber Nacht, und war fruͤh, den 4ten October, zu<lb/><hirendition="#g">Frankfurt am Mayn</hi>.</p></div><lb/><divn="1"><head>Sieben und funfzigſtes Kapitel.</head><lb/><p>Betragen der kaiſerlichen Armee am Rhein im Jahre 1795.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p><hirendition="#in">I</hi>ch darf in meiner Geſchichte nicht weiter gehen,<lb/>
bevor ich nicht die Auffuͤhrung der <hirendition="#g">kaiſerlichen</hi><lb/>
Truppen in den Laͤndern am Rhein naͤher beſchrie-<lb/>
ben habe. Ich rede hier nur von dem, was ich<lb/>ſelbſt ſah, oder an den Orten, wo es geſchehen iſt,<lb/>
hoͤrte. Daher lieferte ich freilich nur Bruchſtuͤcke <supplied>:</supplied><lb/></p></div></body></text></TEI>
[240/0244]
Von Heidelberg ging ich uͤber Weinheim und
Zwingenberg auf Darmſtadt zu. In Weinheim
bewirthete mich der kaiſerliche General Zentner
ſehr großmuͤthig, und in Zwingenberg Hr.
Paſtor Heß, mein ehrlicher alter Buſenfreund.
In Seeheim ſprach ich den Oberamtmann Pi-
ſtor, und ging hernach mit einem Muͤnſteriſchen
Hauptmann, Namens Muͤller, nach Darm-
ſtadt. Hier beſuchte ich einige meiner Freunde,
die Herren Kammerraͤthe Panzerbieter und
Schmid, die mir viel Ehre erwieſen. Gegen
Abend verließ ich Darmſtadt, blieb in Langen
uͤber Nacht, und war fruͤh, den 4ten October, zu
Frankfurt am Mayn.
Sieben und funfzigſtes Kapitel.
Betragen der kaiſerlichen Armee am Rhein im Jahre 1795.
Ich darf in meiner Geſchichte nicht weiter gehen,
bevor ich nicht die Auffuͤhrung der kaiſerlichen
Truppen in den Laͤndern am Rhein naͤher beſchrie-
ben habe. Ich rede hier nur von dem, was ich
ſelbſt ſah, oder an den Orten, wo es geſchehen iſt,
hoͤrte. Daher lieferte ich freilich nur Bruchſtuͤcke :
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/244>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.