alle müssen gestehen, daß die Franzosen unsre Leute, als Gefangne, recht gut behandelt haben.
Als Unteroffizier unter den Schwaben, saß ich zu Offenburg in der Krone, und unterredete mich mit einem Kaiserlichen Feldwebel, welcher aus Frankreich gekommen war. Er gab den Franzosen ein sehr gutes Zeugniß, und gestand, daß er sich über ihre Behandlung nicht beschweren könnte. Ein Offizier von den Kaiserlichen hörte dieß, wi- dersprach stark, und während er die Franzosen Racker, Spitzbuben und Schurken nannte, faßte er den Feldwebel scharf in die Augen. Dieser ver- stand ihn, und hielt ein, die Franzosen zu loben. Ich aber fuhr darin fort. Nun stand der Offizier auf mit den Worten: Pfuy Korporal, schämen Sie sich, solchen Hundekerlen Gutes nachzusagen! Wer die Franzosen lobt, ist mein Freund nicht: die Spitzbuben sind gar nicht werth, daß man sie einmal ins Maul nimmt.
Da nun aber, troz der entsetzlichsten Verbitte- rung gegen die französische Nation, deren Betra- gen gegen Gefangene dennoch als gut allgemein bekannt worden ist, so muß auch jeder Unbe- fangne zuversichtlich schließen, daß es wirklich gut gewesen sey. Man gestatte mir indeß doch, daß ich hier etwas ins Detail gehe.
alle muͤſſen geſtehen, daß die Franzoſen unſre Leute, als Gefangne, recht gut behandelt haben.
Als Unteroffizier unter den Schwaben, ſaß ich zu Offenburg in der Krone, und unterredete mich mit einem Kaiſerlichen Feldwebel, welcher aus Frankreich gekommen war. Er gab den Franzoſen ein ſehr gutes Zeugniß, und geſtand, daß er ſich uͤber ihre Behandlung nicht beſchweren koͤnnte. Ein Offizier von den Kaiſerlichen hoͤrte dieß, wi- derſprach ſtark, und waͤhrend er die Franzoſen Racker, Spitzbuben und Schurken nannte, faßte er den Feldwebel ſcharf in die Augen. Dieſer ver- ſtand ihn, und hielt ein, die Franzoſen zu loben. Ich aber fuhr darin fort. Nun ſtand der Offizier auf mit den Worten: Pfuy Korporal, ſchaͤmen Sie ſich, ſolchen Hundekerlen Gutes nachzuſagen! Wer die Franzoſen lobt, iſt mein Freund nicht: die Spitzbuben ſind gar nicht werth, daß man ſie einmal ins Maul nimmt.
Da nun aber, troz der entſetzlichſten Verbitte- rung gegen die franzoͤſiſche Nation, deren Betra- gen gegen Gefangene dennoch als gut allgemein bekannt worden iſt, ſo muß auch jeder Unbe- fangne zuverſichtlich ſchließen, daß es wirklich gut geweſen ſey. Man geſtatte mir indeß doch, daß ich hier etwas ins Detail gehe.
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alle muͤſſen geſtehen, daß die Franzoſen unſre
Leute, als Gefangne, recht gut behandelt
haben.
Als Unteroffizier unter den Schwaben, ſaß ich
zu Offenburg in der Krone, und unterredete mich
mit einem Kaiſerlichen Feldwebel, welcher aus
Frankreich gekommen war. Er gab den Franzoſen
ein ſehr gutes Zeugniß, und geſtand, daß er ſich
uͤber ihre Behandlung nicht beſchweren koͤnnte.
Ein Offizier von den Kaiſerlichen hoͤrte dieß, wi-
derſprach ſtark, und waͤhrend er die Franzoſen
Racker, Spitzbuben und Schurken nannte, faßte
er den Feldwebel ſcharf in die Augen. Dieſer ver-
ſtand ihn, und hielt ein, die Franzoſen zu loben.
Ich aber fuhr darin fort. Nun ſtand der Offizier
auf mit den Worten: Pfuy Korporal, ſchaͤmen
Sie ſich, ſolchen Hundekerlen Gutes nachzuſagen!
Wer die Franzoſen lobt, iſt mein Freund nicht:
die Spitzbuben ſind gar nicht werth, daß man ſie
einmal ins Maul nimmt.
Da nun aber, troz der entſetzlichſten Verbitte-
rung gegen die franzoͤſiſche Nation, deren Betra-
gen gegen Gefangene dennoch als gut allgemein
bekannt worden iſt, ſo muß auch jeder Unbe-
fangne zuverſichtlich ſchließen, daß es wirklich
gut geweſen ſey. Man geſtatte mir indeß doch,
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/36>, abgerufen am 21.11.2024.
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