halben hin -- Aus allen Nationen und Weltgegenden sammlet sich die ewige Weisheit Anbether und Schüler -- der König des Himmels Lieblinge und Vertraute. Wie ist das Wort Jesus schon itzt in große Erfüllung gegangen -- Vom Aufgang und Niedergang kom- men viele! -- Wie viel eingepflanzte in Abrahams Stammen! Wie viele Genossen seiner Freuden über dem Anschauen der Herrlichkeit seines Herrn und seines Sohnes! -- -- Es ist eine meiner Lieblingsstellen im Neuen Testament -- Jesus sollte die Kinder Got- tes, die in der Welt zerstreuet sind, in Eins zu-Joh. XI. 52. sammenbringen. Er rückt alles einander näher, was zusammen gehört. Er sammelt den Weizen in sei- ne Scheune.
d.
Aber Er scheidet auch, was nicht zusammen ge- hört; Scheidet mit dem Blitz seiner Rechte, und mit dem Schwerdte seines Mundes die Finsterniß vom Lich- te! Den Betrug von der Seite der Wahrheit und Auf- richtigkeit! Die Bosheit von der Güte! Den Empörer von dem Gehorsamen! Den Zänker von dem Friedferti- gen! Den Rachsüchtigen von dem Versöhnlichen! Den Drücker von dem Unterdrückten. Er scheidet auf ewig! Stürtzt in Flammen des Verderbens, was keiner Ver- besserung fähig war -- Verwandelt alle Herrlichkeit der Sünder in Asche! Ihre Ehre in Schmach! Ihr Hohn- lachen in Wehegeheul! -- Mit Einem Wort das unwiderruflich durch Ewigkeiten fortschallt! Unwider- sprechliche Wahrheit ist! Unvertilgbar und unerträg-
lich!
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Himmelreich.
halben hin — Aus allen Nationen und Weltgegenden ſammlet ſich die ewige Weisheit Anbether und Schüler — der König des Himmels Lieblinge und Vertraute. Wie iſt das Wort Jeſus ſchon itzt in große Erfüllung gegangen — Vom Aufgang und Niedergang kom- men viele! — Wie viel eingepflanzte in Abrahams Stammen! Wie viele Genoſſen ſeiner Freuden über dem Anſchauen der Herrlichkeit ſeines Herrn und ſeines Sohnes! — — Es iſt eine meiner Lieblingsſtellen im Neuen Teſtament — Jeſus ſollte die Kinder Got- tes, die in der Welt zerſtreuet ſind, in Eins zu-Joh. XI. 52. ſammenbringen. Er rückt alles einander näher, was zuſammen gehört. Er ſammelt den Weizen in ſei- ne Scheune.
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Aber Er ſcheidet auch, was nicht zuſammen ge- hört; Scheidet mit dem Blitz ſeiner Rechte, und mit dem Schwerdte ſeines Mundes die Finſterniß vom Lich- te! Den Betrug von der Seite der Wahrheit und Auf- richtigkeit! Die Bosheit von der Güte! Den Empörer von dem Gehorſamen! Den Zänker von dem Friedferti- gen! Den Rachſüchtigen von dem Verſöhnlichen! Den Drücker von dem Unterdrückten. Er ſcheidet auf ewig! Stürtzt in Flammen des Verderbens, was keiner Ver- beſſerung fähig war — Verwandelt alle Herrlichkeit der Sünder in Aſche! Ihre Ehre in Schmach! Ihr Hohn- lachen in Wehegeheul! — Mit Einem Wort das unwiderruflich durch Ewigkeiten fortſchallt! Unwider- ſprechliche Wahrheit iſt! Unvertilgbar und unerträg-
lich!
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[87[107]/0115]
Himmelreich.
halben hin — Aus allen Nationen und Weltgegenden
ſammlet ſich die ewige Weisheit Anbether und Schüler
— der König des Himmels Lieblinge und Vertraute.
Wie iſt das Wort Jeſus ſchon itzt in große Erfüllung
gegangen — Vom Aufgang und Niedergang kom-
men viele! — Wie viel eingepflanzte in Abrahams
Stammen! Wie viele Genoſſen ſeiner Freuden über
dem Anſchauen der Herrlichkeit ſeines Herrn und ſeines
Sohnes! — — Es iſt eine meiner Lieblingsſtellen im
Neuen Teſtament — Jeſus ſollte die Kinder Got-
tes, die in der Welt zerſtreuet ſind, in Eins zu-
ſammenbringen. Er rückt alles einander näher, was
zuſammen gehört. Er ſammelt den Weizen in ſei-
ne Scheune.
Joh. XI. 52.
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Aber Er ſcheidet auch, was nicht zuſammen ge-
hört; Scheidet mit dem Blitz ſeiner Rechte, und mit
dem Schwerdte ſeines Mundes die Finſterniß vom Lich-
te! Den Betrug von der Seite der Wahrheit und Auf-
richtigkeit! Die Bosheit von der Güte! Den Empörer
von dem Gehorſamen! Den Zänker von dem Friedferti-
gen! Den Rachſüchtigen von dem Verſöhnlichen! Den
Drücker von dem Unterdrückten. Er ſcheidet auf ewig!
Stürtzt in Flammen des Verderbens, was keiner Ver-
beſſerung fähig war — Verwandelt alle Herrlichkeit der
Sünder in Aſche! Ihre Ehre in Schmach! Ihr Hohn-
lachen in Wehegeheul! — Mit Einem Wort das
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 87[107]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/115>, abgerufen am 24.11.2024.
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