dem menschlichen Geschlecht gegeben hat. Jesus ist das schönste Meisterstück Gottes! Seine Hingebung in den Tod (das non plus ultra) die unübertreflichste Erfin- dung der höchsten Weisheit und Liebe.
6. Merkwürdig ist, daß nach unserm Texte die Schriftgelehrten das Urtheil über sich selbst sprechen -- und die Frage des Herrn: Wenn nun der Herr des Weingartens kommen wird, was wird Er die- sen Weingärtnern thun? -- selbst beantworten: Er wird die Uebelthäter übel umbringen, und den Weingarten andern Weingärtnern verleihen, die Ihm die Früchte zu rechter Zeit geben werden. So wird einst jeder durch sein eignes Urtheil über andere gerichtet werden.
MatthäusXXII.
156. Hochzeitmahl ein Bild des himmlischen Königreichs.
Matth. XXII. 1-14.
Und Jesus antwortete und redete abermahl durch Gleichnisse mit ihnen, und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machete. Und Er sandte seine Knechte aus, daß sie den Gästen zur Hochzeit ruften: Und sie wollten nicht kommen. Aber- mahl sandte er andere Knechte aus und sprach: Saget den Gästen: Siehe! Meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mast-
vieh
Matthäus XXII.
dem menſchlichen Geſchlecht gegeben hat. Jeſus iſt das ſchönſte Meiſterſtück Gottes! Seine Hingebung in den Tod (das non plus ultra) die unübertreflichſte Erfin- dung der höchſten Weisheit und Liebe.
6. Merkwürdig iſt, daß nach unſerm Texte die Schriftgelehrten das Urtheil über ſich ſelbſt ſprechen — und die Frage des Herrn: Wenn nun der Herr des Weingartens kommen wird, was wird Er die- ſen Weingärtnern thun? — ſelbſt beantworten: Er wird die Uebelthäter übel umbringen, und den Weingarten andern Weingärtnern verleihen, die Ihm die Früchte zu rechter Zeit geben werden. So wird einſt jeder durch ſein eignes Urtheil über andere gerichtet werden.
MatthäusXXII.
156. Hochzeitmahl ein Bild des himmliſchen Königreichs.
Matth. XXII. 1-14.
Und Jeſus antwortete und redete abermahl durch Gleichniſſe mit ihnen, und ſprach: Das Himmelreich iſt gleich einem Könige, der ſeinem Sohne Hochzeit machete. Und Er ſandte ſeine Knechte aus, daß ſie den Gäſten zur Hochzeit ruften: Und ſie wollten nicht kommen. Aber- mahl ſandte er andere Knechte aus und ſprach: Saget den Gäſten: Siehe! Meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochſen und mein Maſt-
vieh
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0356"n="328[348]"/><fwplace="top"type="header">Matthäus <hirendition="#aq">XXII.</hi></fw><lb/>
dem menſchlichen Geſchlecht gegeben hat. <hirendition="#fr">Jeſus</hi> iſt das<lb/>ſchönſte Meiſterſtück Gottes! Seine Hingebung in den<lb/>
Tod (das <hirendition="#aq">non plus ultra</hi>) die unübertreflichſte Erfin-<lb/>
dung der höchſten Weisheit und Liebe.</p><lb/><p>6. Merkwürdig iſt, daß nach unſerm Texte die<lb/>
Schriftgelehrten das Urtheil über ſich ſelbſt ſprechen —<lb/>
und die Frage des Herrn: <hirendition="#fr">Wenn nun der Herr des<lb/>
Weingartens kommen wird, was wird Er die-<lb/>ſen Weingärtnern thun?</hi>—ſelbſt beantworten: <hirendition="#fr">Er<lb/>
wird die Uebelthäter übel umbringen, und den<lb/>
Weingarten andern Weingärtnern verleihen, die<lb/>
Ihm die Früchte zu rechter Zeit geben werden.</hi><lb/>
So wird einſt jeder durch ſein eignes Urtheil über andere<lb/>
gerichtet werden.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#g">Matthäus</hi><hirendition="#aq">XXII.</hi></head><lb/><divn="3"><head>156.<lb/>
Hochzeitmahl ein Bild des himmliſchen<lb/>
Königreichs.</head><lb/><noteplace="left">Matth.<lb/><hirendition="#aq">XXII.</hi> 1-14.</note><p><hirendition="#fr">Und Jeſus antwortete und redete abermahl<lb/>
durch Gleichniſſe mit ihnen, und ſprach: Das<lb/>
Himmelreich iſt gleich einem Könige, der ſeinem<lb/>
Sohne Hochzeit machete. Und Er ſandte ſeine<lb/>
Knechte aus, daß ſie den Gäſten zur Hochzeit<lb/>
ruften: Und ſie wollten nicht kommen. Aber-<lb/>
mahl ſandte er andere Knechte aus und ſprach:<lb/>
Saget den Gäſten: Siehe! Meine Mahlzeit<lb/>
habe ich bereitet, meine Ochſen und mein Maſt-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">vieh</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[328[348]/0356]
Matthäus XXII.
dem menſchlichen Geſchlecht gegeben hat. Jeſus iſt das
ſchönſte Meiſterſtück Gottes! Seine Hingebung in den
Tod (das non plus ultra) die unübertreflichſte Erfin-
dung der höchſten Weisheit und Liebe.
6. Merkwürdig iſt, daß nach unſerm Texte die
Schriftgelehrten das Urtheil über ſich ſelbſt ſprechen —
und die Frage des Herrn: Wenn nun der Herr des
Weingartens kommen wird, was wird Er die-
ſen Weingärtnern thun? — ſelbſt beantworten: Er
wird die Uebelthäter übel umbringen, und den
Weingarten andern Weingärtnern verleihen, die
Ihm die Früchte zu rechter Zeit geben werden.
So wird einſt jeder durch ſein eignes Urtheil über andere
gerichtet werden.
Matthäus XXII.
156.
Hochzeitmahl ein Bild des himmliſchen
Königreichs.
Und Jeſus antwortete und redete abermahl
durch Gleichniſſe mit ihnen, und ſprach: Das
Himmelreich iſt gleich einem Könige, der ſeinem
Sohne Hochzeit machete. Und Er ſandte ſeine
Knechte aus, daß ſie den Gäſten zur Hochzeit
ruften: Und ſie wollten nicht kommen. Aber-
mahl ſandte er andere Knechte aus und ſprach:
Saget den Gäſten: Siehe! Meine Mahlzeit
habe ich bereitet, meine Ochſen und mein Maſt-
vieh
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 328[348]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/356>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.