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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

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Dem Kayser was des Kaysers ist.
Wille Gottes, daß ihr mit Wohlthun versto-
pfet die Unwissenheit der thörichten Menschen,
als die Freyen, und nicht als hättet ihr die Frey-
I. Petr. II.
13-17.

heit zum Deckel der Bosheit, sondern als die
Knechte Gottes. Ehret jedermann. Habt die
Brüder lieb. Fürchtet Gott. Ehret den König.

6. Gebet Gott was Gottes ist. Die Religion mit
einem Worte! Alles ist sein, erkennet alles als sein un-
mittelbarstes eignestes Eigenthum! Anders können wir
Ihm nichts geben als was sein ist. Wer hat Ihm
etwas zuvor gegeben, daß es ihm wieder sollte
vergolten werden -- Denn aus ihm und durch
Ihn, und von Ihm und zu Ihm sind alle Din-
ge.
Dieses erkennen, von dieser Wahrheit durchdrun-
gen werden, heißt Gotte geben, was Gottes ist.
Jeden Bissen Brodtes als unmittelbar aus seiner Hand
empfangen; Jeden Labetrunk mit einem Dankesblick auf
Ihn, geniessen; Jedes Kleiderstück, als wenn Er es
selbst uns umlegte, ansehen; Jeden Freund; Jeden
Lehrer, jeden Wohlthäter als einen Gesandten, ein Ge-
schenk von Ihm ansehen; Ihn in allem geniessen; Bey
allen Freuden Seiner froh werden; Wenn das nicht
Religion ist, was ist's? Und was ist das anders als
Gott gegeben was Gottes ist.

158.
Sadduzäer. Auferstehung.

An demselbigen Tag traten zu Ihm die Sad-
duzäer, die da sagen: Es sey keine Auferstehung;
Matth.
XXII. 23-33.

Und
Y 2

Dem Kayſer was des Kayſers iſt.
Wille Gottes, daß ihr mit Wohlthun verſto-
pfet die Unwiſſenheit der thörichten Menſchen,
als die Freyen, und nicht als hättet ihr die Frey-
I. Petr. II.
13-17.

heit zum Deckel der Bosheit, ſondern als die
Knechte Gottes. Ehret jedermann. Habt die
Brüder lieb. Fürchtet Gott. Ehret den König.

6. Gebet Gott was Gottes iſt. Die Religion mit
einem Worte! Alles iſt ſein, erkennet alles als ſein un-
mittelbarſtes eigneſtes Eigenthum! Anders können wir
Ihm nichts geben als was ſein iſt. Wer hat Ihm
etwas zuvor gegeben, daß es ihm wieder ſollte
vergolten werden — Denn aus ihm und durch
Ihn, und von Ihm und zu Ihm ſind alle Din-
ge.
Dieſes erkennen, von dieſer Wahrheit durchdrun-
gen werden, heißt Gotte geben, was Gottes iſt.
Jeden Biſſen Brodtes als unmittelbar aus ſeiner Hand
empfangen; Jeden Labetrunk mit einem Dankesblick auf
Ihn, genieſſen; Jedes Kleiderſtück, als wenn Er es
ſelbſt uns umlegte, anſehen; Jeden Freund; Jeden
Lehrer, jeden Wohlthäter als einen Geſandten, ein Ge-
ſchenk von Ihm anſehen; Ihn in allem genieſſen; Bey
allen Freuden Seiner froh werden; Wenn das nicht
Religion iſt, was iſt’s? Und was iſt das anders als
Gott gegeben was Gottes iſt.

158.
Sadduzäer. Auferſtehung.

An demſelbigen Tag traten zu Ihm die Sad-
duzäer, die da ſagen: Es ſey keine Auferſtehung;
Matth.
XXII. 23-33.

Und
Y 2
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[339[359]/0367] Dem Kayſer was des Kayſers iſt. Wille Gottes, daß ihr mit Wohlthun verſto- pfet die Unwiſſenheit der thörichten Menſchen, als die Freyen, und nicht als hättet ihr die Frey- heit zum Deckel der Bosheit, ſondern als die Knechte Gottes. Ehret jedermann. Habt die Brüder lieb. Fürchtet Gott. Ehret den König. I. Petr. II. 13-17. 6. Gebet Gott was Gottes iſt. Die Religion mit einem Worte! Alles iſt ſein, erkennet alles als ſein un- mittelbarſtes eigneſtes Eigenthum! Anders können wir Ihm nichts geben als was ſein iſt. Wer hat Ihm etwas zuvor gegeben, daß es ihm wieder ſollte vergolten werden — Denn aus ihm und durch Ihn, und von Ihm und zu Ihm ſind alle Din- ge. Dieſes erkennen, von dieſer Wahrheit durchdrun- gen werden, heißt Gotte geben, was Gottes iſt. Jeden Biſſen Brodtes als unmittelbar aus ſeiner Hand empfangen; Jeden Labetrunk mit einem Dankesblick auf Ihn, genieſſen; Jedes Kleiderſtück, als wenn Er es ſelbſt uns umlegte, anſehen; Jeden Freund; Jeden Lehrer, jeden Wohlthäter als einen Geſandten, ein Ge- ſchenk von Ihm anſehen; Ihn in allem genieſſen; Bey allen Freuden Seiner froh werden; Wenn das nicht Religion iſt, was iſt’s? Und was iſt das anders als Gott gegeben was Gottes iſt. 158. Sadduzäer. Auferſtehung. An demſelbigen Tag traten zu Ihm die Sad- duzäer, die da ſagen: Es ſey keine Auferſtehung; Und Matth. XXII. 23-33. Y 2

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 339[359]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/367>, abgerufen am 23.11.2024.