Ap. Gesch. I. 7.tet der Herr Seinen Jüngern: Euch gebühret nicht zu wissen die Zeiten, oder Gelegenheiten, welche der Vater in Seiner eignen Gewalt gesetzet hat; Wachet, seyd bereitet, denn ihr wisset nicht, um welche Stunde euer Herr kommt!
Dieß ist dann wieder eine Stelle, liebe Leser, die jeden, der sich fest daran hält, durch keinen Spötter und Verführer zu schanden werden läßt. So lange noch das Gericht, die Trübsal derselbigen Tage auf Israel liegt; So lange die Nationen ihre Rollen noch nicht ausgespielt haben -- Und vielleicht sind noch nicht einmal alle Nationen auf dem Schauplatze erschienen, welche auf demselben erscheinen sollen -- Wenigstens haben die jetztlebenden bekannten Nationen ihre Rollen noch nicht ausgespielt, ihre Zeiten noch nicht erfüllet --; So lange die Sonne in ihrer Ordnung auf - und nie- dergehet; So lange der Mond sein bestimmt wechseln- des Licht behält; So lange die Himmelskörper in ih- ren Bahnen bleiben; So lange die Natur nicht in furchtbare, ausserordentliche Kämpfe und Erschütterun- gen kömmt -- So lange ist jedes Wort und jeder Brief und jeder Geist, der die Wiederkunft des Meßias für bereits erfolget, oder für unmittelbar nahe erklärt Lü- ge und Betrug -- oder -- das Wort des Herrn ists -- Eines von beyden; Ein Drittes giebts nicht.
192. Ma-
Matthäus XXIV.
Ap. Geſch. I. 7.tet der Herr Seinen Jüngern: Euch gebühret nicht zu wiſſen die Zeiten, oder Gelegenheiten, welche der Vater in Seiner eignen Gewalt geſetzet hat; Wachet, ſeyd bereitet, denn ihr wiſſet nicht, um welche Stunde euer Herr kommt!
Dieß iſt dann wieder eine Stelle, liebe Leſer, die jeden, der ſich feſt daran hält, durch keinen Spötter und Verführer zu ſchanden werden läßt. So lange noch das Gericht, die Trübſal derſelbigen Tage auf Iſrael liegt; So lange die Nationen ihre Rollen noch nicht ausgeſpielt haben — Und vielleicht ſind noch nicht einmal alle Nationen auf dem Schauplatze erſchienen, welche auf demſelben erſcheinen ſollen — Wenigſtens haben die jetztlebenden bekannten Nationen ihre Rollen noch nicht ausgeſpielt, ihre Zeiten noch nicht erfüllet —; So lange die Sonne in ihrer Ordnung auf – und nie- dergehet; So lange der Mond ſein beſtimmt wechſeln- des Licht behält; So lange die Himmelskörper in ih- ren Bahnen bleiben; So lange die Natur nicht in furchtbare, auſſerordentliche Kämpfe und Erſchütterun- gen kömmt — So lange iſt jedes Wort und jeder Brief und jeder Geiſt, der die Wiederkunft des Meßias für bereits erfolget, oder für unmittelbar nahe erklärt Lü- ge und Betrug — oder — das Wort des Herrn iſts — Eines von beyden; Ein Drittes giebts nicht.
192. Ma-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0438"n="410[430]"/><fwplace="top"type="header">Matthäus <hirendition="#aq">XXIV.</hi></fw><lb/><noteplace="left">Ap. Geſch.<lb/><hirendition="#aq">I.</hi> 7.</note>tet der Herr Seinen Jüngern: <hirendition="#fr">Euch gebühret nicht<lb/>
zu wiſſen die Zeiten, oder Gelegenheiten, welche<lb/>
der Vater in Seiner eignen Gewalt geſetzet hat;<lb/>
Wachet, ſeyd bereitet, denn ihr wiſſet nicht, um<lb/>
welche Stunde euer Herr kommt!</hi></p><lb/><p>Dieß iſt dann wieder eine Stelle, liebe Leſer, die<lb/>
jeden, der ſich feſt daran hält, durch keinen Spötter<lb/>
und Verführer zu ſchanden werden läßt. So lange<lb/>
noch das Gericht, die Trübſal derſelbigen Tage auf<lb/>
Iſrael liegt; So lange die Nationen ihre Rollen noch<lb/>
nicht ausgeſpielt haben — Und vielleicht ſind noch nicht<lb/>
einmal alle Nationen auf dem Schauplatze erſchienen,<lb/>
welche auf demſelben erſcheinen ſollen — Wenigſtens<lb/>
haben die jetztlebenden bekannten Nationen ihre Rollen<lb/>
noch nicht ausgeſpielt, ihre Zeiten noch nicht erfüllet —;<lb/>
So lange die Sonne in ihrer Ordnung auf – und nie-<lb/>
dergehet; So lange der Mond ſein beſtimmt wechſeln-<lb/>
des Licht behält; So lange die Himmelskörper in ih-<lb/>
ren Bahnen bleiben; So lange die Natur nicht in<lb/>
furchtbare, auſſerordentliche Kämpfe und Erſchütterun-<lb/>
gen kömmt — So lange iſt jedes Wort und jeder Brief<lb/>
und jeder Geiſt, der die Wiederkunft des Meßias für<lb/>
bereits erfolget, oder für unmittelbar nahe erklärt Lü-<lb/>
ge und Betrug — oder — das Wort des Herrn iſts<lb/>— Eines von beyden; Ein Drittes giebts nicht.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">192. Ma-</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[410[430]/0438]
Matthäus XXIV.
tet der Herr Seinen Jüngern: Euch gebühret nicht
zu wiſſen die Zeiten, oder Gelegenheiten, welche
der Vater in Seiner eignen Gewalt geſetzet hat;
Wachet, ſeyd bereitet, denn ihr wiſſet nicht, um
welche Stunde euer Herr kommt!
Ap. Geſch.
I. 7.
Dieß iſt dann wieder eine Stelle, liebe Leſer, die
jeden, der ſich feſt daran hält, durch keinen Spötter
und Verführer zu ſchanden werden läßt. So lange
noch das Gericht, die Trübſal derſelbigen Tage auf
Iſrael liegt; So lange die Nationen ihre Rollen noch
nicht ausgeſpielt haben — Und vielleicht ſind noch nicht
einmal alle Nationen auf dem Schauplatze erſchienen,
welche auf demſelben erſcheinen ſollen — Wenigſtens
haben die jetztlebenden bekannten Nationen ihre Rollen
noch nicht ausgeſpielt, ihre Zeiten noch nicht erfüllet —;
So lange die Sonne in ihrer Ordnung auf – und nie-
dergehet; So lange der Mond ſein beſtimmt wechſeln-
des Licht behält; So lange die Himmelskörper in ih-
ren Bahnen bleiben; So lange die Natur nicht in
furchtbare, auſſerordentliche Kämpfe und Erſchütterun-
gen kömmt — So lange iſt jedes Wort und jeder Brief
und jeder Geiſt, der die Wiederkunft des Meßias für
bereits erfolget, oder für unmittelbar nahe erklärt Lü-
ge und Betrug — oder — das Wort des Herrn iſts
— Eines von beyden; Ein Drittes giebts nicht.
192. Ma-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 410[430]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/438>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.