3. Man kommt in die gröste Verlegenheit, wenn man es nicht zu rechter Zeit anschafft -- und läuft Gefahr überall ausgeschlossen zu werden. Würket so lang es Tag ist, denn es kömmt die Nacht, da niemand würken kann.
4. Dann merke man in diesem und allen andern Gleichnissen den immer wiederkehrenden Wink von dem langen Ausbleiben des Bräutigams.
5. Es wird einmahl ehe Christus kömmt, eine allgemeine Erweckung vorgehen. -- Ein Ruf wird erschallen: Siehe! Der Bräutigam kömmt! Die- ser Ruf, diese Erweckung wird ohne Zweifel durch pro- phetische Männer geschehen, die von der Ankunft des Richters und Retters ein kraftvolles Zeugniß in seinem Namen ablegen werden.
6. Vor diesem Rufe dieser allgemeinen ausseror- dentlichen Erweckung werden auch die klugen Jungfrauen oder die besten christlichen Gemeinen sich in einem Zu- stande der Schläfrigkeit und der Erweckungs-Bedürf- tigkeit befinden.
201. Austheilung der Gaben.
Denn gleichwie ein Mensch, der über LandMatth. XXV. 14-30. ziehen wollte, seine Knechte berufen, und ihnen seine Güter übergab. Und dem einen zwar gab Er fünf Talente, dem andern aber zween, dem dritten aber Einen; Einem jeden nach seinem Vermögen (nachdem er wußte, daß er Kräfte und
Fähig-
Austheilung der Gaben.
3. Man kommt in die gröſte Verlegenheit, wenn man es nicht zu rechter Zeit anſchafft — und läuft Gefahr überall ausgeſchloſſen zu werden. Würket ſo lang es Tag iſt, denn es kömmt die Nacht, da niemand würken kann.
4. Dann merke man in dieſem und allen andern Gleichniſſen den immer wiederkehrenden Wink von dem langen Ausbleiben des Bräutigams.
5. Es wird einmahl ehe Chriſtus kömmt, eine allgemeine Erweckung vorgehen. — Ein Ruf wird erſchallen: Siehe! Der Bräutigam kömmt! Die- ſer Ruf, dieſe Erweckung wird ohne Zweifel durch pro- phetiſche Männer geſchehen, die von der Ankunft des Richters und Retters ein kraftvolles Zeugniß in ſeinem Namen ablegen werden.
6. Vor dieſem Rufe dieſer allgemeinen auſſeror- dentlichen Erweckung werden auch die klugen Jungfrauen oder die beſten chriſtlichen Gemeinen ſich in einem Zu- ſtande der Schläfrigkeit und der Erweckungs-Bedürf- tigkeit befinden.
201. Austheilung der Gaben.
Denn gleichwie ein Menſch, der über LandMatth. XXV. 14-30. ziehen wollte, ſeine Knechte berufen, und ihnen ſeine Güter übergab. Und dem einen zwar gab Er fünf Talente, dem andern aber zween, dem dritten aber Einen; Einem jeden nach ſeinem Vermögen (nachdem er wußte, daß er Kräfte und
Fähig-
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[427[447]/0455]
Austheilung der Gaben.
3. Man kommt in die gröſte Verlegenheit, wenn
man es nicht zu rechter Zeit anſchafft — und läuft
Gefahr überall ausgeſchloſſen zu werden. Würket ſo
lang es Tag iſt, denn es kömmt die Nacht, da
niemand würken kann.
4. Dann merke man in dieſem und allen andern
Gleichniſſen den immer wiederkehrenden Wink von dem
langen Ausbleiben des Bräutigams.
5. Es wird einmahl ehe Chriſtus kömmt, eine
allgemeine Erweckung vorgehen. — Ein Ruf wird
erſchallen: Siehe! Der Bräutigam kömmt! Die-
ſer Ruf, dieſe Erweckung wird ohne Zweifel durch pro-
phetiſche Männer geſchehen, die von der Ankunft des
Richters und Retters ein kraftvolles Zeugniß in ſeinem
Namen ablegen werden.
6. Vor dieſem Rufe dieſer allgemeinen auſſeror-
dentlichen Erweckung werden auch die klugen Jungfrauen
oder die beſten chriſtlichen Gemeinen ſich in einem Zu-
ſtande der Schläfrigkeit und der Erweckungs-Bedürf-
tigkeit befinden.
201.
Austheilung der Gaben.
Denn gleichwie ein Menſch, der über Land
ziehen wollte, ſeine Knechte berufen, und ihnen
ſeine Güter übergab. Und dem einen zwar gab
Er fünf Talente, dem andern aber zween, dem
dritten aber Einen; Einem jeden nach ſeinem
Vermögen (nachdem er wußte, daß er Kräfte und
Fähig-
Matth.
XXV.
14-30.
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 427[447]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/455>, abgerufen am 23.11.2024.
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