wie wahr und gerecht; "Du verlierst auch das, was "dir gegeben war." Und wie allgemeine Erfahrung ist es nicht schon in diesem Leben, daß, wer mit dem Seinigen nicht wuchern will, wer stille stehen, und nach nichts Höhern streben will, auch das, was er hatte; Worein er seinen Genuß setzte; worauf er seine Zuver- sicht gründete, verliert! Es gehört unter die allgemein- sten Wahrheiten, die bey jeder Art von Sachen und Menschen wahr sind; Wer da hat, und gebraucht, dem wird mehr gegeben, und er wird überflüßig haben. Wer nicht hat, und gebraucht, von dem wird auch, was er hat, genommen werden. Ue- brigens haben wir das Wort des Herrn, das sich in der Parallelstelle befindet -- "Ich will dich aus deinem "eignen Munde richten," schon mehrmals angef[ - 1 Zeichen fehlt]hrt! Mögte es allen wichtig seyn, die vorgeben zu glauben, an den, der kommen wird zu richten die Lebendigen und die Todten.
202. Das Gericht des Herrn.
Wenn aber der Sohn des Menschen in sei-Matth. XXV. 31-46 ner Herrlichkeit kommen wird, und alle heiligen Engel mit Ihm, alsdann wird Er auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit sitzen; Und vor Ihm werden alle Völker versammelt werden, und Er wird sie von einander söndern, gleichwie ein Hirt die Schaafe von den Böcken söndert. Und er wird die Schaafe zwar zu seiner Rechten, die Böcke aber zur Linken stellen.
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Das Gericht des Herrn.
wie wahr und gerecht; „Du verlierſt auch das, was „dir gegeben war.„ Und wie allgemeine Erfahrung iſt es nicht ſchon in dieſem Leben, daß, wer mit dem Seinigen nicht wuchern will, wer ſtille ſtehen, und nach nichts Höhern ſtreben will, auch das, was er hatte; Worein er ſeinen Genuß ſetzte; worauf er ſeine Zuver- ſicht gründete, verliert! Es gehört unter die allgemein- ſten Wahrheiten, die bey jeder Art von Sachen und Menſchen wahr ſind; Wer da hat, und gebraucht, dem wird mehr gegeben, und er wird überflüßig haben. Wer nicht hat, und gebraucht, von dem wird auch, was er hat, genommen werden. Ue- brigens haben wir das Wort des Herrn, das ſich in der Parallelſtelle befindet — „Ich will dich aus deinem „eignen Munde richten,„ ſchon mehrmals angef[ – 1 Zeichen fehlt]hrt! Mögte es allen wichtig ſeyn, die vorgeben zu glauben, an den, der kommen wird zu richten die Lebendigen und die Todten.
202. Das Gericht des Herrn.
Wenn aber der Sohn des Menſchen in ſei-Matth. XXV. 31-46 ner Herrlichkeit kommen wird, und alle heiligen Engel mit Ihm, alsdann wird Er auf dem Stuhl ſeiner Herrlichkeit ſitzen; Und vor Ihm werden alle Völker verſammelt werden, und Er wird ſie von einander ſöndern, gleichwie ein Hirt die Schaafe von den Böcken ſöndert. Und er wird die Schaafe zwar zu ſeiner Rechten, die Böcke aber zur Linken ſtellen.
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[433[453]/0461]
Das Gericht des Herrn.
wie wahr und gerecht; „Du verlierſt auch das, was
„dir gegeben war.„ Und wie allgemeine Erfahrung
iſt es nicht ſchon in dieſem Leben, daß, wer mit dem
Seinigen nicht wuchern will, wer ſtille ſtehen, und nach
nichts Höhern ſtreben will, auch das, was er hatte;
Worein er ſeinen Genuß ſetzte; worauf er ſeine Zuver-
ſicht gründete, verliert! Es gehört unter die allgemein-
ſten Wahrheiten, die bey jeder Art von Sachen und
Menſchen wahr ſind; Wer da hat, und gebraucht,
dem wird mehr gegeben, und er wird überflüßig
haben. Wer nicht hat, und gebraucht, von dem
wird auch, was er hat, genommen werden. Ue-
brigens haben wir das Wort des Herrn, das ſich in der
Parallelſtelle befindet — „Ich will dich aus deinem
„eignen Munde richten,„ ſchon mehrmals angef_hrt!
Mögte es allen wichtig ſeyn, die vorgeben zu glauben,
an den, der kommen wird zu richten die Lebendigen und
die Todten.
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Das Gericht des Herrn.
Wenn aber der Sohn des Menſchen in ſei-
ner Herrlichkeit kommen wird, und alle heiligen
Engel mit Ihm, alsdann wird Er auf dem Stuhl
ſeiner Herrlichkeit ſitzen; Und vor Ihm werden
alle Völker verſammelt werden, und Er wird ſie
von einander ſöndern, gleichwie ein Hirt die
Schaafe von den Böcken ſöndert. Und er wird
die Schaafe zwar zu ſeiner Rechten, die Böcke
aber zur Linken ſtellen.
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 433[453]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/461>, abgerufen am 23.11.2024.
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