bundener Hebel und einer Winde e bewirkt. Alles Uebrige ergiebt die Abbildung von selbst.
Die Wirkung dieses Apparates beim Aufgichten ist offenbar anders als beim Parry'schen und von Hoff'schen Apparate. Bei letzteren beiden werden die Materialien beim Hineinstürzen gegen den Kegel, von diesem gegen die Ofenwand und von der Ofenwand erst theilweise zurück nach der Mitte des Ofens hin geworfen; bei dem Langen'schen Apparate stürzen sie ohne Weiteres nach der Mitte des Ofens hin und rollen erst, wenn hier sich eine kegelförmige Anhäufung gebildet hat, von dieser seitwärts den Wänden zu. In allen Fällen wird man auch hier die Kohlen zuerst einschütten, damit sie jene Anhäufung in der Mitte bilden, und dann die Erze nachfüllen.
Als ein Vorzug des Langen'schen Apparates kann es angesehen werden, dass der Ofen bis unmittelbar unter die Glocke gefüllt werden
[Abbildung]
Fig. 106.
kann, während bei dem Parry'schen und von Hoff'schen Apparate immerhin der zum Senken des Kegels erforderliche Raum bleiben muss. Ausserdem bleibt die Oberfläche der Beschickung bei dem Langen'- schen Apparate von aussen her in gewissem Maasse zugänglich, sobald die Glocke gehoben ist, während sie bei den anderen beiden Apparaten vollständig durch den Kegel der Beobachtung entzogen ist, ein Um- stand, der wenigstens in einzelnen Fällen von Nutzen sein kann.
Buderus' Gasfang. Bei dem Parry'schen, von Hoff'schen und Langen'schen Apparate, so vortrefflich dieselben auch im Allgemeinen ihren Zweck erfüllen, kann es doch unter besonderen Verhältnissen vor- kommen, dass die Vertheilung der Schmelzmaterialien nicht in der Weise erfolgt, wie es dem günstigen Verlaufe des Hochofenprocesses entspricht, und dass infolge dessen Störungen des normalen Hochofen- ganges eintreten. Solche Störungen werden ebensowohl stattfinden, wenn die Beschickung in der Mitte des Ofens zu dicht liegt und die
Der Hochofen.
bundener Hebel und einer Winde e bewirkt. Alles Uebrige ergiebt die Abbildung von selbst.
Die Wirkung dieses Apparates beim Aufgichten ist offenbar anders als beim Parry’schen und von Hoff’schen Apparate. Bei letzteren beiden werden die Materialien beim Hineinstürzen gegen den Kegel, von diesem gegen die Ofenwand und von der Ofenwand erst theilweise zurück nach der Mitte des Ofens hin geworfen; bei dem Langen’schen Apparate stürzen sie ohne Weiteres nach der Mitte des Ofens hin und rollen erst, wenn hier sich eine kegelförmige Anhäufung gebildet hat, von dieser seitwärts den Wänden zu. In allen Fällen wird man auch hier die Kohlen zuerst einschütten, damit sie jene Anhäufung in der Mitte bilden, und dann die Erze nachfüllen.
Als ein Vorzug des Langen’schen Apparates kann es angesehen werden, dass der Ofen bis unmittelbar unter die Glocke gefüllt werden
[Abbildung]
Fig. 106.
kann, während bei dem Parry’schen und von Hoff’schen Apparate immerhin der zum Senken des Kegels erforderliche Raum bleiben muss. Ausserdem bleibt die Oberfläche der Beschickung bei dem Langen’- schen Apparate von aussen her in gewissem Maasse zugänglich, sobald die Glocke gehoben ist, während sie bei den anderen beiden Apparaten vollständig durch den Kegel der Beobachtung entzogen ist, ein Um- stand, der wenigstens in einzelnen Fällen von Nutzen sein kann.
Buderus’ Gasfang. Bei dem Parry’schen, von Hoff’schen und Langen’schen Apparate, so vortrefflich dieselben auch im Allgemeinen ihren Zweck erfüllen, kann es doch unter besonderen Verhältnissen vor- kommen, dass die Vertheilung der Schmelzmaterialien nicht in der Weise erfolgt, wie es dem günstigen Verlaufe des Hochofenprocesses entspricht, und dass infolge dessen Störungen des normalen Hochofen- ganges eintreten. Solche Störungen werden ebensowohl stattfinden, wenn die Beschickung in der Mitte des Ofens zu dicht liegt und die
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Der Hochofen.
bundener Hebel und einer Winde e bewirkt. Alles Uebrige ergiebt die
Abbildung von selbst.
Die Wirkung dieses Apparates beim Aufgichten ist offenbar anders
als beim Parry’schen und von Hoff’schen Apparate. Bei letzteren
beiden werden die Materialien beim Hineinstürzen gegen den Kegel,
von diesem gegen die Ofenwand und von der Ofenwand erst theilweise
zurück nach der Mitte des Ofens hin geworfen; bei dem Langen’schen
Apparate stürzen sie ohne Weiteres nach der Mitte des Ofens hin und
rollen erst, wenn hier sich eine kegelförmige Anhäufung gebildet hat,
von dieser seitwärts den Wänden zu. In allen Fällen wird man auch
hier die Kohlen zuerst einschütten, damit sie jene Anhäufung in der
Mitte bilden, und dann die Erze nachfüllen.
Als ein Vorzug des Langen’schen Apparates kann es angesehen
werden, dass der Ofen bis unmittelbar unter die Glocke gefüllt werden
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kann, während bei dem Parry’schen und von Hoff’schen Apparate
immerhin der zum Senken des Kegels erforderliche Raum bleiben muss.
Ausserdem bleibt die Oberfläche der Beschickung bei dem Langen’-
schen Apparate von aussen her in gewissem Maasse zugänglich, sobald
die Glocke gehoben ist, während sie bei den anderen beiden Apparaten
vollständig durch den Kegel der Beobachtung entzogen ist, ein Um-
stand, der wenigstens in einzelnen Fällen von Nutzen sein kann.
Buderus’ Gasfang. Bei dem Parry’schen, von Hoff’schen und
Langen’schen Apparate, so vortrefflich dieselben auch im Allgemeinen
ihren Zweck erfüllen, kann es doch unter besonderen Verhältnissen vor-
kommen, dass die Vertheilung der Schmelzmaterialien nicht in der
Weise erfolgt, wie es dem günstigen Verlaufe des Hochofenprocesses
entspricht, und dass infolge dessen Störungen des normalen Hochofen-
ganges eintreten. Solche Störungen werden ebensowohl stattfinden,
wenn die Beschickung in der Mitte des Ofens zu dicht liegt und die
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/432>, abgerufen am 05.12.2024.
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