Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.fortschwemmen können, so weit war es der- geblie- D 5
fortſchwemmen koͤnnen, ſo weit war es der- geblie- D 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0135" n="57"/> fortſchwemmen koͤnnen, ſo weit war es der-<lb/> ſelben auch moͤglich, Millionen derſelben,<lb/> von einer Art Groͤße und Schwere fortzufuͤh-<lb/> ren. Warum hat man, ſo viel mir wiſſend,<lb/> noch niemahls einen Wallfiſch, einen See-<lb/> hund, oder ein ander Ungeheuer verſteinert,<lb/> oder auch nur in denen groͤſten Schiefer-<lb/> Bruͤchen abgedrucket gefunden? Vermuth-<lb/> lich aus der Urſache, weil dieſe Thiere 1) groͤſ-<lb/> ſer und alſo ſtaͤrcker geweſen der Fluth zu<lb/> wiederſtehen, folglich nicht ſo weit ins Land<lb/> gefuͤhret worden. 2) Jſt es ſehr begreiflich, daß,<lb/> ſo bald dieſe Thiere gemercket, daß das Waſ-<lb/> ſer zu fallen anfange, ſie ſich mit dem ins<lb/> Meer zuruͤck fallenden Waſſern wieder dahin<lb/> begeben. Dahergegen die Muſcheln, Schne-<lb/> cken und Fiſche auf dem Grund ruhig gele-<lb/> gen, ſo wie ſolche noch jetzo zu thun pflegen,<lb/> da ſie bey Stuͤrmen ſich feſte in den Schlamm<lb/> verbergen, oder an die Felſen anhalten, um<lb/> von denen Wellen nicht fortgeſchwemmet zu<lb/> werden. Da nun die Waſſer nach der Zeit<lb/> gefallen, ſo ſind dieſe Geſchoͤpfe ſitzen geblie-<lb/> ben, wo ſie angeſchwommen waren, daher<lb/> ruͤhret es, daß man ſolche auf Hoͤhen ſo gut<lb/> als in Gruͤnden findet, ja auf denen erſtern<lb/> noch viel eher, weil daſelbſt die Fluth, als ſie<lb/> uͤber die hoͤchſten Berge, nach Moſis Be-<lb/> ſchreibung. 15 Ellen gegangen, auch am er-<lb/> ſten die Spitzen derſelben verlaſſen, und folg-<lb/> lich die mehreſten dieſer Geſchoͤpfe darauf ſitzen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 5</fw><fw place="bottom" type="catch">geblie-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0135]
fortſchwemmen koͤnnen, ſo weit war es der-
ſelben auch moͤglich, Millionen derſelben,
von einer Art Groͤße und Schwere fortzufuͤh-
ren. Warum hat man, ſo viel mir wiſſend,
noch niemahls einen Wallfiſch, einen See-
hund, oder ein ander Ungeheuer verſteinert,
oder auch nur in denen groͤſten Schiefer-
Bruͤchen abgedrucket gefunden? Vermuth-
lich aus der Urſache, weil dieſe Thiere 1) groͤſ-
ſer und alſo ſtaͤrcker geweſen der Fluth zu
wiederſtehen, folglich nicht ſo weit ins Land
gefuͤhret worden. 2) Jſt es ſehr begreiflich, daß,
ſo bald dieſe Thiere gemercket, daß das Waſ-
ſer zu fallen anfange, ſie ſich mit dem ins
Meer zuruͤck fallenden Waſſern wieder dahin
begeben. Dahergegen die Muſcheln, Schne-
cken und Fiſche auf dem Grund ruhig gele-
gen, ſo wie ſolche noch jetzo zu thun pflegen,
da ſie bey Stuͤrmen ſich feſte in den Schlamm
verbergen, oder an die Felſen anhalten, um
von denen Wellen nicht fortgeſchwemmet zu
werden. Da nun die Waſſer nach der Zeit
gefallen, ſo ſind dieſe Geſchoͤpfe ſitzen geblie-
ben, wo ſie angeſchwommen waren, daher
ruͤhret es, daß man ſolche auf Hoͤhen ſo gut
als in Gruͤnden findet, ja auf denen erſtern
noch viel eher, weil daſelbſt die Fluth, als ſie
uͤber die hoͤchſten Berge, nach Moſis Be-
ſchreibung. 15 Ellen gegangen, auch am er-
ſten die Spitzen derſelben verlaſſen, und folg-
lich die mehreſten dieſer Geſchoͤpfe darauf ſitzen
geblie-
D 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |