als an andern Orten, wo sie schon von meh- rerley Art waren. Wir sehen daher, öfters gantz mächtige Arten von Flötz-Gebürgen, welche kaum aus 3 bis 4 Schichten beste- hen. Ein Beyspiel davon anzuführen, so will ich nur daß nahe gelegene Freyenwalde, mit seiner Alaun-Erde nehmen. Das oberste dieses Flötzes ist meistentheils Sand mit sehr weniger Garten-Erde vermischt, unter solchen liegt ein zerrüttetes, kalckartiges, mit Eisen- stein vermischtes Flötz, unter diesen komt das Flötz von wilden Alaun-Ertzt, oder eine fette braune Erde mit Seleniten vermischt, welche der wahren Alaun-Erde ziemlich ähnlich sie- het, in der That aber mehr zu denen Umbra- erden gehöret. Unter diesem Schicht, kommt alsdann das Alaun-Ertzt Flötzweise. Hier sind nun also bloß vier Schichten, welche das Flötz-Gebürge ausmachen. Allein woher komt es, daß deren nicht mehr sind? Die natürlichste Ursache ist wohl, daß die von denen Bergen herabstürtzende Fluth, sich nicht so lange in der Refier aufhalten können, sondern sich zwischen denen hohen Bergen auf beyden Seiten durchziehen kön- nen; folglich das, was sie auch noch von aufge- lösten Erden in sich gehabt, mit sich fortge- schwemmet, und an andern Orten, abgesetzt haben. Was ich oben gesagt habe, daß die Flötze voller Selenit ordinair stecken, ist auch hier bey Freyenwalde zu erweisen, indem
das
als an andern Orten, wo ſie ſchon von meh- rerley Art waren. Wir ſehen daher, oͤfters gantz maͤchtige Arten von Floͤtz-Gebuͤrgen, welche kaum aus 3 bis 4 Schichten beſte- hen. Ein Beyſpiel davon anzufuͤhren, ſo will ich nur daß nahe gelegene Freyenwalde, mit ſeiner Alaun-Erde nehmen. Das oberſte dieſes Floͤtzes iſt meiſtentheils Sand mit ſehr weniger Garten-Erde vermiſcht, unter ſolchen liegt ein zerruͤttetes, kalckartiges, mit Eiſen- ſtein vermiſchtes Floͤtz, unter dieſen komt das Floͤtz von wilden Alaun-Ertzt, oder eine fette braune Erde mit Seleniten vermiſcht, welche der wahren Alaun-Erde ziemlich aͤhnlich ſie- het, in der That aber mehr zu denen Umbra- erden gehoͤret. Unter dieſem Schicht, kommt alsdann das Alaun-Ertzt Floͤtzweiſe. Hier ſind nun alſo bloß vier Schichten, welche das Floͤtz-Gebuͤrge ausmachen. Allein woher komt es, daß deren nicht mehr ſind? Die natuͤrlichſte Urſache iſt wohl, daß die von denen Bergen herabſtuͤrtzende Fluth, ſich nicht ſo lange in der Refier aufhalten koͤnnen, ſondern ſich zwiſchen denen hohen Bergen auf beyden Seiten durchziehen koͤn- nen; folglich das, was ſie auch noch von aufge- loͤſten Erden in ſich gehabt, mit ſich fortge- ſchwemmet, und an andern Orten, abgeſetzt haben. Was ich oben geſagt habe, daß die Floͤtze voller Selenit ordinair ſtecken, iſt auch hier bey Freyenwalde zu erweiſen, indem
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als an andern Orten, wo ſie ſchon von meh-
rerley Art waren. Wir ſehen daher, oͤfters
gantz maͤchtige Arten von Floͤtz-Gebuͤrgen,
welche kaum aus 3 bis 4 Schichten beſte-
hen. Ein Beyſpiel davon anzufuͤhren, ſo
will ich nur daß nahe gelegene Freyenwalde,
mit ſeiner Alaun-Erde nehmen. Das oberſte
dieſes Floͤtzes iſt meiſtentheils Sand mit ſehr
weniger Garten-Erde vermiſcht, unter ſolchen
liegt ein zerruͤttetes, kalckartiges, mit Eiſen-
ſtein vermiſchtes Floͤtz, unter dieſen komt das
Floͤtz von wilden Alaun-Ertzt, oder eine fette
braune Erde mit Seleniten vermiſcht, welche
der wahren Alaun-Erde ziemlich aͤhnlich ſie-
het, in der That aber mehr zu denen Umbra-
erden gehoͤret. Unter dieſem Schicht,
kommt alsdann das Alaun-Ertzt Floͤtzweiſe.
Hier ſind nun alſo bloß vier Schichten,
welche das Floͤtz-Gebuͤrge ausmachen.
Allein woher komt es, daß deren nicht mehr
ſind? Die natuͤrlichſte Urſache iſt wohl, daß
die von denen Bergen herabſtuͤrtzende Fluth,
ſich nicht ſo lange in der Refier aufhalten
koͤnnen, ſondern ſich zwiſchen denen hohen
Bergen auf beyden Seiten durchziehen koͤn-
nen; folglich das, was ſie auch noch von aufge-
loͤſten Erden in ſich gehabt, mit ſich fortge-
ſchwemmet, und an andern Orten, abgeſetzt
haben. Was ich oben geſagt habe, daß die
Floͤtze voller Selenit ordinair ſtecken, iſt auch
hier bey Freyenwalde zu erweiſen, indem
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/247>, abgerufen am 21.11.2024.
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