fliessenden Flusses müsse geschehen seyn? Dergleichen Arten von Flötzen giebt es mehr, welche aus sehr wenigen übereinander liegen- den Schichten bestehen.
2) Nimmt man wahr, daß die Schich- ten, woraus die Flötz-Gebürge bestehen, nicht allezeit gleich mächtig sind. Die Ursache dieses Unterscheids liegt theils in de- nen aufgelösten Erden, theils in der Lage de- rer daran stehenden hohen Gang-Gebürge, theils in der Bewegung des Wassers, wor- aus sie nieder geschlagen worden. Die auf- gelösten Körper tragen viel dazu bey, indem nach Beschaffenheit derer Höhen, von wel- chen die Wasser zusammen geschossen, mehr oder weniger von einer Art, als von der an- dern aufgelöset worden: Daher die Schich- ten von dieser oder jener Art von Erde bald starck, bald schwach gerathen. Man findet daher öfters Stein-Kohlen-Flötze, welche 1 Lachter und mehr hoch stehen, da solche ge- gentheils eben so oft, kaum 9. 10. 12. 16 Zoll mächtig anstehen. Eben so dependirt auch öfters die Mächtigkeit derer Flötze von dem daran stossenden Gang-Gebürge. Jch habe schon im vorhergehenden Abschnitt bey Erklährung der Figur L. gezeiget, auf was vor Art die Schichten derer Flötz-Gebürge bey dem Stauchen derer Wasser zwischen zwey hohen Gebürgen entstanden sind. Es ist also daraus klar, daß sich bey einem Wa-
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flieſſenden Fluſſes muͤſſe geſchehen ſeyn? Dergleichen Arten von Floͤtzen giebt es mehr, welche aus ſehr wenigen uͤbereinander liegen- den Schichten beſtehen.
2) Nimmt man wahr, daß die Schich- ten, woraus die Floͤtz-Gebuͤrge beſtehen, nicht allezeit gleich maͤchtig ſind. Die Urſache dieſes Unterſcheids liegt theils in de- nen aufgeloͤſten Erden, theils in der Lage de- rer daran ſtehenden hohen Gang-Gebuͤrge, theils in der Bewegung des Waſſers, wor- aus ſie nieder geſchlagen worden. Die auf- geloͤſten Koͤrper tragen viel dazu bey, indem nach Beſchaffenheit derer Hoͤhen, von wel- chen die Waſſer zuſammen geſchoſſen, mehr oder weniger von einer Art, als von der an- dern aufgeloͤſet worden: Daher die Schich- ten von dieſer oder jener Art von Erde bald ſtarck, bald ſchwach gerathen. Man findet daher oͤfters Stein-Kohlen-Floͤtze, welche 1 Lachter und mehr hoch ſtehen, da ſolche ge- gentheils eben ſo oft, kaum 9. 10. 12. 16 Zoll maͤchtig anſtehen. Eben ſo dependirt auch oͤfters die Maͤchtigkeit derer Floͤtze von dem daran ſtoſſenden Gang-Gebuͤrge. Jch habe ſchon im vorhergehenden Abſchnitt bey Erklaͤhrung der Figur L. gezeiget, auf was vor Art die Schichten derer Floͤtz-Gebuͤrge bey dem Stauchen derer Waſſer zwiſchen zwey hohen Gebuͤrgen entſtanden ſind. Es iſt alſo daraus klar, daß ſich bey einem Wa-
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flieſſenden Fluſſes muͤſſe geſchehen ſeyn?
Dergleichen Arten von Floͤtzen giebt es mehr,
welche aus ſehr wenigen uͤbereinander liegen-
den Schichten beſtehen.
2) Nimmt man wahr, daß die Schich-
ten, woraus die Floͤtz-Gebuͤrge beſtehen,
nicht allezeit gleich maͤchtig ſind. Die
Urſache dieſes Unterſcheids liegt theils in de-
nen aufgeloͤſten Erden, theils in der Lage de-
rer daran ſtehenden hohen Gang-Gebuͤrge,
theils in der Bewegung des Waſſers, wor-
aus ſie nieder geſchlagen worden. Die auf-
geloͤſten Koͤrper tragen viel dazu bey, indem
nach Beſchaffenheit derer Hoͤhen, von wel-
chen die Waſſer zuſammen geſchoſſen, mehr
oder weniger von einer Art, als von der an-
dern aufgeloͤſet worden: Daher die Schich-
ten von dieſer oder jener Art von Erde bald
ſtarck, bald ſchwach gerathen. Man findet
daher oͤfters Stein-Kohlen-Floͤtze, welche
1 Lachter und mehr hoch ſtehen, da ſolche ge-
gentheils eben ſo oft, kaum 9. 10. 12. 16
Zoll maͤchtig anſtehen. Eben ſo dependirt
auch oͤfters die Maͤchtigkeit derer Floͤtze von
dem daran ſtoſſenden Gang-Gebuͤrge. Jch
habe ſchon im vorhergehenden Abſchnitt bey
Erklaͤhrung der Figur L. gezeiget, auf was
vor Art die Schichten derer Floͤtz-Gebuͤrge
bey dem Stauchen derer Waſſer zwiſchen
zwey hohen Gebuͤrgen entſtanden ſind. Es
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/249>, abgerufen am 16.02.2025.
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