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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Libau.
entwickeln, und bestehen hier unter anderen eine chemische Fabrik
und eine Dampfsäge.

Libau ist ausserdem als Seebad bekannt; zwischen der Stadt und
dem Meeresstrande befinden sich zahlreiche Villen, die im Sommer
von Curgästen bewohnt werden. Das Klima ist nämlich in Libau
(56° 31' nördl. Br. und 20° 59' östl. L. v. Gr.) bedeutend milder als
in den anderen russischen Ostseestädten, wo das Eis um drei Wochen
später schmilzt als in Libau. Einen bedeutenden Erwerbszweig der
Bewohner bildet seit alter Zeit der Fischfang.

[Abbildung]

Libau.

Libau wurde 1560 preussisch und kam 1609 an Kurland; mit diesem wurde
es 1795 nach einem Aufstande des Adels, der den Herzog Peter Biron zum Rück-
tritt zwang, russisch und wieder mit Esthland und Livland, wie unter der Herr-
schaft der Ordensritter, vereinigt.

Der Ausfluss des kleinen Sees in das Meer wurde durch Ufer-
bauten und Regulirungen zum Seehafen von Libau umgestaltet. Der-
selbe bildet einen 1·6 km langen und etwa 100 m breiten Canal mit
durchschnittlich 5·3 m Wassertiefe (an der Stadtfront 5·7 m). Gegen
die See sind zwei Wellenbrecher geführt und durch Leuchtfeuer
markirt. Es besteht das Project, durch grosse Wellenbrecher einen

Libau.
entwickeln, und bestehen hier unter anderen eine chemische Fabrik
und eine Dampfsäge.

Libau ist ausserdem als Seebad bekannt; zwischen der Stadt und
dem Meeresstrande befinden sich zahlreiche Villen, die im Sommer
von Curgästen bewohnt werden. Das Klima ist nämlich in Libau
(56° 31′ nördl. Br. und 20° 59′ östl. L. v. Gr.) bedeutend milder als
in den anderen russischen Ostseestädten, wo das Eis um drei Wochen
später schmilzt als in Libau. Einen bedeutenden Erwerbszweig der
Bewohner bildet seit alter Zeit der Fischfang.

[Abbildung]

Libau.

Libau wurde 1560 preussisch und kam 1609 an Kurland; mit diesem wurde
es 1795 nach einem Aufstande des Adels, der den Herzog Peter Biron zum Rück-
tritt zwang, russisch und wieder mit Esthland und Livland, wie unter der Herr-
schaft der Ordensritter, vereinigt.

Der Ausfluss des kleinen Sees in das Meer wurde durch Ufer-
bauten und Regulirungen zum Seehafen von Libau umgestaltet. Der-
selbe bildet einen 1·6 km langen und etwa 100 m breiten Canal mit
durchschnittlich 5·3 m Wassertiefe (an der Stadtfront 5·7 m). Gegen
die See sind zwei Wellenbrecher geführt und durch Leuchtfeuer
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[845/0865] Libau. entwickeln, und bestehen hier unter anderen eine chemische Fabrik und eine Dampfsäge. Libau ist ausserdem als Seebad bekannt; zwischen der Stadt und dem Meeresstrande befinden sich zahlreiche Villen, die im Sommer von Curgästen bewohnt werden. Das Klima ist nämlich in Libau (56° 31′ nördl. Br. und 20° 59′ östl. L. v. Gr.) bedeutend milder als in den anderen russischen Ostseestädten, wo das Eis um drei Wochen später schmilzt als in Libau. Einen bedeutenden Erwerbszweig der Bewohner bildet seit alter Zeit der Fischfang. [Abbildung Libau. ] Libau wurde 1560 preussisch und kam 1609 an Kurland; mit diesem wurde es 1795 nach einem Aufstande des Adels, der den Herzog Peter Biron zum Rück- tritt zwang, russisch und wieder mit Esthland und Livland, wie unter der Herr- schaft der Ordensritter, vereinigt. Der Ausfluss des kleinen Sees in das Meer wurde durch Ufer- bauten und Regulirungen zum Seehafen von Libau umgestaltet. Der- selbe bildet einen 1·6 km langen und etwa 100 m breiten Canal mit durchschnittlich 5·3 m Wassertiefe (an der Stadtfront 5·7 m). Gegen die See sind zwei Wellenbrecher geführt und durch Leuchtfeuer markirt. Es besteht das Project, durch grosse Wellenbrecher einen

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 845. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/865>, abgerufen am 22.11.2024.