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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Massaua.

Dieses Massaua ist ein kleiner, durch sein ungesundes Klima
berüchtigter Ort mit etwa 5000 Einwohnern. Derselbe liegt auf zwei
Inseln, welche durch Erddämme mit dem Festlande verbunden sind.
Jener Damm, welcher zu der dem Festlande näheren Insel führt, ist
über 1000 m lang. Bemerkenswerthes bietet dieser Ort nicht, weder
an Baulichkeiten, noch an sonstigen Einrichtungen. Auf der östlich
gelegenen Insel befinden sich das alte Fort, die französische Mission
und das Zollamt, vor welchem man mit dem Baue eines neuen Quais
begonnen hat. Auf der westlichen Insel liegen die Baracken der
Garnison und ein grosses Wasserreservoir.

[Abbildung]

Massaua.

Der Hafen ist klein, aber gut und leicht zugänglich. Die
Italiener konnten während der kurzen Zeit ihres Besitzes nichts
leisten, da ihre ganze Aufmerksamkeit theils durch die bedrohlichen
Verhältnisse zu Abessinien, theils aber durch die Fürsorge für die
Truppen, welche das Expeditionscorps bildeten, fortwährend in An-
spruch genommen war. Dieses Corps hat durch das überaus heisse
Klima und durch den Mangel an gutem Trinkwasser viel zu leiden
gehabt. Es wies stets einen sehr hohen Krankenstand und Sterblich-
keit auf. Die italienischen Soldaten schlafen unter nassen Tüchern,
welche sie auf den nackten Leib legen, um durch die Verdunstung
einige Kühlung zu erfahren.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 81
Massaua.

Dieses Massaua ist ein kleiner, durch sein ungesundes Klima
berüchtigter Ort mit etwa 5000 Einwohnern. Derselbe liegt auf zwei
Inseln, welche durch Erddämme mit dem Festlande verbunden sind.
Jener Damm, welcher zu der dem Festlande näheren Insel führt, ist
über 1000 m lang. Bemerkenswerthes bietet dieser Ort nicht, weder
an Baulichkeiten, noch an sonstigen Einrichtungen. Auf der östlich
gelegenen Insel befinden sich das alte Fort, die französische Mission
und das Zollamt, vor welchem man mit dem Baue eines neuen Quais
begonnen hat. Auf der westlichen Insel liegen die Baracken der
Garnison und ein grosses Wasserreservoir.

[Abbildung]

Massaua.

Der Hafen ist klein, aber gut und leicht zugänglich. Die
Italiener konnten während der kurzen Zeit ihres Besitzes nichts
leisten, da ihre ganze Aufmerksamkeit theils durch die bedrohlichen
Verhältnisse zu Abessinien, theils aber durch die Fürsorge für die
Truppen, welche das Expeditionscorps bildeten, fortwährend in An-
spruch genommen war. Dieses Corps hat durch das überaus heisse
Klima und durch den Mangel an gutem Trinkwasser viel zu leiden
gehabt. Es wies stets einen sehr hohen Krankenstand und Sterblich-
keit auf. Die italienischen Soldaten schlafen unter nassen Tüchern,
welche sie auf den nackten Leib legen, um durch die Verdunstung
einige Kühlung zu erfahren.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 81
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[641/0657] Massaua. Dieses Massaua ist ein kleiner, durch sein ungesundes Klima berüchtigter Ort mit etwa 5000 Einwohnern. Derselbe liegt auf zwei Inseln, welche durch Erddämme mit dem Festlande verbunden sind. Jener Damm, welcher zu der dem Festlande näheren Insel führt, ist über 1000 m lang. Bemerkenswerthes bietet dieser Ort nicht, weder an Baulichkeiten, noch an sonstigen Einrichtungen. Auf der östlich gelegenen Insel befinden sich das alte Fort, die französische Mission und das Zollamt, vor welchem man mit dem Baue eines neuen Quais begonnen hat. Auf der westlichen Insel liegen die Baracken der Garnison und ein grosses Wasserreservoir. [Abbildung Massaua. ] Der Hafen ist klein, aber gut und leicht zugänglich. Die Italiener konnten während der kurzen Zeit ihres Besitzes nichts leisten, da ihre ganze Aufmerksamkeit theils durch die bedrohlichen Verhältnisse zu Abessinien, theils aber durch die Fürsorge für die Truppen, welche das Expeditionscorps bildeten, fortwährend in An- spruch genommen war. Dieses Corps hat durch das überaus heisse Klima und durch den Mangel an gutem Trinkwasser viel zu leiden gehabt. Es wies stets einen sehr hohen Krankenstand und Sterblich- keit auf. Die italienischen Soldaten schlafen unter nassen Tüchern, welche sie auf den nackten Leib legen, um durch die Verdunstung einige Kühlung zu erfahren. Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band. 81

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/657>, abgerufen am 22.11.2024.